• Hallo Ralph,

    ...hattest du nicht mal erwähnt, dass Post aus Unterfranken und der Pfalz in die Schweiz immer über Baden laufen musste, weil Vorschrift. Und bemerkt, dass dir ein Brief über Bayern in der Sammlung fehlt.

    Ja dann, herzlichen Glückwunsch. :thumbup:

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Christian,

    ja, eigentlich schon. Wenn man sich die Karte anschaut (IEG - Maps für 1860), dann machte das auch Sinn.

    Es scheint aber so gewesen zu sein, dass man vlt. die Destination Schweiz aufteilte und nur Briefe von dort in die westliche Schweiz (also Basel und weiter westlich) den Badenern übergab - die in die Zentral- und Ostschweiz aber über Franken, Schwaben und das Allgäu beförderte. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, aber ich bin sehr froh, den zu haben, da hast du natürlich Recht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    auch ich bin bei Köhler fündig geworden.

    Bayreuth - Zürich und von dort nach München nachgesandt vom 12.1.1861 oder 1862.

    Frankiert mit 12 xr für die Strecke Bayreuth - Zürich. Für die Nachsendung nach München wurden 12 xr Porto mit Rötel vermerkt.

    Der Brief ist ohne Inhalt, vielleicht können unsere Plattenexperten anahnd der 3 xr Franko-Marke das Jahr näher bestimmen?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo zusammen,

    hier ein Brief aus LINDAU an die bestens bekannte Adresse des Jakob Isler in Wohlen (Schweiz), Kanton Aargau. Er durchlief folgende Stationen:
    13.1.(1860) VIII (8 Uhr morgens?) Aufgabe in Lindau und überquert den Bodensee Richtung Schweiz
    13.1.(18 )60 2 A. in Romanshorn
    13.1.1860 mit Zug 17 der Schweizer Bahnpost Richtung Aarau
    13.1.(18 )60 6 A. in Aarau
    14.1.(18 )60 Ankunft in Wohlen.

    Ich bitte um Informationen zur Verwendungszeit des Stempels. In der Datenbank von stampsx war er noch nicht.
    Was bedeuten die Taxierungen? 3 Kreuzer Bayern und 6 bis zum Schweizer Ufer?

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    ab 1.9.1859 sollten Briefe nach Wohlen im 1. CH - Rayon sein, dann 3x für Bayern und 3x für die Schweiz. Hier wurden aber 6x für die Schweiz gefordert und mit total 30 Rappen auch bezahlt - sonderbar ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    ansich keine Schönheit aber eine doch interessante Verwendung.

    München - Zofingen vom 19.6.1864, frankiert mit 12 xr (9 xr BY, 3 xr CH)
    Der Absender vermerkte links unten: " Bei allenfallsiger Abwesenheit bittet man den Brief nach Hutwil zu schicken"
    Tatsächlich war der Empfänger nicht anwesend, folglich wurde Zofingen gestrichen, Hutwyl vermerkt und der Brief nachgesandt.
    Ankunft Zofingen 20.6, dann über Langenthal 21.6 nach Hutwyl 22.6.

    Für die Nachsendung fielen offensichtlich keine weiteren Kosten an.

    Kann jemand nähere Angaben machen, wie mit Nachsendungen in der Schweiz zu verfahren war?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    für einen moderaten Preis dieser Tage im Net zu kaufen und jetzt wieder im Bayernlande.

    München - Zurzach vom 28.11.1852, frankiert mit 9 xr für die Strecke innerhalb Bayerns und 6 xr für die Schweiz in den 2. Taxrayon. Diese 6 xr wurden bar bezahlt und als Weiterfranco auf der Briefrückseite vermerkt.

    Der Brief ging an den Kunstmaler August Attenhofer.
    Hier einige Infos zu seiner Person:

    Attenhofer, August (1828–1862)
    * 27.12.1828 Zurzach, † 18.9.1862 Zurzach; Heimatort: Zurzach
    Bildnis- und Kirchenmaler.

    August Attenhofer kam in Zurzach als fünfter Sohn des Bezirks-Kommandanten Josef Xaver und der Cecilia Attenhofer-Schaufelbühl zur Welt und wuchs daselbst mit fünf Brüdern auf. Von 1842 bis 46 besuchte er hier die Bezirksschule. Danach begab er sich nach München, wo er sich 1847 an der Akademie der bildenden Künste einschrieb, Kunstwerke aus dem Altertum abzeichnete und sich im Freien übte. In seinen Jugendjahren war er oftmals krank, so dass er seine Ausbildung immer wieder unterbrechen musste. 1853 zog er wieder nach München und wurde Schüler an der Malschule von Professor Johann von Schraudolph. Hier bildete er sich im Bildnismalen aus und es entstanden viele Bildnisse. Er kopierte auch viel nach alten Meistern wie Raffael, Angelica Kauffmann und van Dyck.
    Für die Kirche Unterendingen malte er um das Jahr 1854 die großen Altarbilder der Seitenaltäre, Maria und Georg darstellend. Diese befinden sich heute nicht mehr dort.

    Er wollte zunächst in anderen Kunststädten seine Studien fortsetzen, musste dann aber aus unterschiedlichen Gründen darauf verzichten und kehrte in die Heimat zurück. Hier heiratete er noch im Frühjahr 1856, wurde dann aber bald krank und verstarb mit 34 Jahren an einem Lungenleiden.

    Gruß
    bayernjäger

  • Kann jemand nähere Angaben machen, wie mit Nachsendungen in der Schweiz zu verfahren war?

    Hallo bayernjäger,

    es kam immer darauf an, ob der Brief an der Zieladresse bereits den Postweg verlassen hatte. Wenn ja, dann musste bei einer Nachsendung neu frankiert werden.
    Bei deinem Brief dagegen erfolgte die Nachsendung direkt durch das Empfangspostbüro ohne erstmalige Zustellung. Vielleicht hatte der Empfänger schon vorab einen Auftrag für Nachsendungen erteilt.

    Gruß
    kantonal

  • Liebe Freunde,

    weil es interne Anfragen zu den Leitungen aus Bayern in die CH gab und die Kosten hierfür abhängig von den Grenztaxpunkten sich unterschieden, habe ich den § 6 eingescannt, aus dem ihr ersehen könnt, welche Briefe wie geleitet wurden, wenn es von Bayern und der Pfalz in die Schweiz ging. Merke: Unterfranken war die Ausnahme im rechtsrheinischen Bayern.

  • ...was die Literatur so alles hergibt.

    Es scheint aber so gewesen zu sein, dass man vlt. die Destination Schweiz aufteilte und nur Briefe von dort in die westliche Schweiz (also Basel und weiter westlich) den Badenern übergab - die in die Zentral- und Ostschweiz aber über Franken, Schwaben und das Allgäu beförderte. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, aber ich bin sehr froh, den zu haben,


    Jetzt ist das letze Wort zu Unterfranken gesprochen. :thumbup:

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Sammlerfreunde,

    auch wenn dieser Brief etwas ramponiert daher kommt, so habe ich mir ihn doch einverleibt.

    Immenstadt - Pfeffens bei Ragatz vom 10.8.1864, frankiert mit 18 Kreuzer und Weiterfrankovermerk "9".

    Es handelt sich um einen Brief der 3. Gewichtsstufe aus der 1. Entfernungszone DÖPV (Bayern) (10 Meilen) in den I. Rayon in der Schweiz.
    Als Franko waren für die 3. Gewichtsstufe jeweils 9 Kreuzer für DÖPV (Bayern) und die Schweiz erforderlich.

    Diese Gewichtsstufe scheint mir ehr weniger häufig zu sein.

    Gruß
    bayernjäger

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich euch 2 Portobriefe an Ißler in Wohlen/Aargau.

    1. Brief

    Absender war die Firma Martin Baldauf aus Lindenberg bei Lindau im Bodensee am 22.9.1856. Die Aufgabepost Röthenbach/Bahnhof taxiert ihn mit 3 / 6x, also 3 Kreuzer für Bayern bis Lindau und 6 Kreuzer für die Schweiz bis Wohlen. Das war auch richtig, doch strich eine spätere Hand diesen Bruch und setzte dafür 3 / 3 an, was falsch war, da Wohlen bis zum 31.8.1859 für bayerische Briefe im 2. Rayon der Schweiz lag und somit 6 Kreuzer fremdes Porto korrekt war.

    Die Schweiz bekam ihn mit dem Dampfboot über den Bodensee und Zürich taxierte auch richtig 30 Rappen Gesamtporto - 10 Rappen für Bayern = 3 Kreuzer und 20 Rappen für die Schweiz = 6 Kreuzer.

    2. Brief

    Absender war die Firma Friedrich Jäger in Lindau im Bodensee am 4.12.1859. Wie oben schon beschrieben, änderte sich ab dem 1.9.1859 die Rayonierung der Schweiz dahin gehend, dass jetzt von jedem deutschen Postgebiet die günstigeren Grenztaxpunkte anzusetzen waren und somit viele Orte vom teueren 2. Rayon in den günstigeren 1. Rayon wanderten, was Briefe aus Bayern nach der West- und Zentralschweiz um 50% Schweizer Porto vergünstigen konnte.

    Hier setzte man in blau in Lindau 3 / 3 für 3 Kreuzer Bayern und 3 Kreuzer Schweiz korrekt an und hätte daher auf ein Gesamtporto von 6 Kreuzern = 20 Rappen kommen müssen. Doch Romanshorn übermalte die im Nenner stehenden 3 Kreuzer für die Schweiz mit einer roten 6 und forderte daher 30 Rappen = 9 Kreuzer vom Empfänger. Das war nicht korrekt! Da er aber nicht mehr über Zürich lief, sondern direkt in den Aargau, gab es kein Schwezerisches Korrektiv von Zürich mehr und die Schweiz bereicherte sich um 10 Rappen an ihrem Empfänger. 3 Monate nach der Umstellung war man noch immer den alten Taxen aufgesessen ...

  • Guten Morgen,

    nachdem ich gestern seit langem wieder einen Brief vorgestellt habe, geht es heute weiter mit einem einfachen Brief von Bayern in die Schweiz.
    Aufgegeben wurde der Brief am 10.06. am Münchener Bahnhof, von wo er per Bahnpost weitergeleitet wurde. Siegelseitig lässt sich noch der Bahnpoststempel "Romanshorn-Bern" erkennen sowie der Ankunftsstempel am 11.06. von Basel.
    Bezüglich der Frankatur kann man anführen, dass es sich um einen einfachen Brief bis 1 Loth handelt, der demnach mit 7 Kreuzern zu frankieren war.


    Liebe Grüße Kevin

  • Hallo Kevin,

    dein Brief aus 1870 zeigt den gar nicht mal so häufigen Stempel kleiner Einkreiser des Münchener Bahnhofs. Wie ich finde, ein sehr begehrenswerter Abschlag. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin,

    Toll, nach so langer Zeit wieder einmal etwas von Dir zu hören und zu sehen. Ich habe in letzter Zeit öfters an Dich gedacht und schon befürchtet, Du hättest, für Dein Alter nicht untypisch, unserem schönen Hobby den Rücken gekehrt. Zu meiner Freude sehe ich jetzt, dass dem nicht so ist. Und der Brief, den Du uns zeigst, macht auch Spaß!

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Kevin,

    den Glückwünschen von Ralph und von Peter kann ich mich nur voll und ganz anschliessen :thumbup::thumbup:
    Gerne erinnere ich mich auch an den tollen Festabend vor 2,5 Jahren!!

    Gut so, das Du nach wie vor dem tollen Hobby treu geblieben bist... :)

    Herzliche Grüße
    Oliver

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"