Bayern - Hannover

Hallo liball,

ein phantastischer Brief - klasse! Bayern hat sicher die 4 Sgr. notiert, was richtig war, da bei der Leitung von Postvereinssendungen nach und über Preußen IMMER in Silbergroschen zu taxieren war.

Hannover hat sicher in 3 1/4 GGr. reduziert, das steht außer Frage.

Ich lese den hellblauen Vermerk mit 2 Sgr pC, also Per Couvert. Das machte Sinn, wenn, wie du schreibst, der eigentliche Absender in den USA wohnte und diesen Brief auf andere als legale Weise nach Bayern kuvertierte. Vlt. hat man man einem 2 Sgr. gut geschrieben, der diesen Dienst besorgt hat und vorderseitig notiert, nicht ahnend, dass der Brief erst in Bayern zur Post gegeben wurde?

Hallo bayern klassisch,

vielen Dank für Deinen Kommentar. So könnte es gewesen sein.

Grüsse von liball

Hallo Forum,

nach gut eineinhalb Jahren benötigt dieser Thread mal de Defibrillator... (hoffentlich habe ich das jetzt richtig getippt...)

Einer meiner Neuzugänge... im Vergleich zu dem einen oder anderen Forumsbeispiel "nur" ein ordentlicher Normalbrief von Landau in der Pfalz nach Hannover, aber mit schöner Schrift, korrekt geschnittener Marke und sauberen Stempeln... rückseitig der preußische BP-Stempel Warburg/Düsseldorf und der hannoveranische Ausgabestempel. Alles nett zu zeigen.

Mir gefällt er, und Hannover gehört nicht zu den Massen-Destinationen.

Besten Gruß
KlangRausch

PS: mein eigenartiger Nickname kommt vom Hobby Musik-hören ....
gerade läuft: The Unforgettible Fire von U2 von feinstem (feistem) Vinyl

Hallo Nils,

Joshua Tree finde ich aber auch noch gut!!

Sorry, war echt off-topic-jetzt....

Ja, habe ein paar schöne Briefe bekommen, Sammlung hat sich sehr gut entwickelt, mir fehlt leider etwas die zeit das alles schön aufzubereiten... Gehe aber in 21 Jahren in Rente... dann wird das

Gruß
Andreas (Musik ist gerade aus...)

Lieber KlangRausch,

Briefe aus der Pfalz nach Hannover sind handverlesen. Normal wäre die siegelseitige Stempelung von Frankfurt am Main, weil das die Standardroute war.

Die Frankfurter haben auch gewissenhaft gestempelt - hier fehlt der Stempel, so dass eine andere Route theoretisch möglich wäre. In jedem Fall macht es das nicht schlechter ...

Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Portobrief aus Pleinfeld vom 1.5.1856 nach Celle (geschrieben in Geppersdorf, das ich aber bei Pleinfeld nicht gefunden habe).

Die Aufgabepost taxierte, wie es Vorschrift war für Zielländer im Postverein, die nördlich des Guldenbezirks lagen, korrekt mit 4 Silbergroschen (3 Sgr. Porto über 20 Meilen und 1 Sgr. Portozuschlag). Via Leipzig - Magdeburg (2.5.) lief er am 3.5. in Celle ein - recht schnell für damals. Die Bahnpost hat die bayerischen 4 Sgr. (schwarz) mit 4 Sgr. (blau) verdeutlicht. Da Hannover aber in Gutengroschen rechnete, mussten die 4 Sgr. in 3 1/4 (rot) Gutegroschen reduziert werden.

Unten finden wir die Endrechnung mit 3 1/4 Ggr. und 3 Pfennigen Bestellgeld, jetzt wieder in schwarz von Celle notiert.

Hallo bk,
es ist Göppersdorf, ca. 3 km südöstlich von Pleinfeld.

Hallo weite Welle,

vielen Dank - bin fast wahnsinnig geworden mit dem Dorf. Gehörte das zur PE Pleinfeld? Die heutigen Ortsteile heißen anders, aber ich bin da halt total ortsfremd.

Hallo bk,
es könnte auch zur PE Ellingen gehört haben, auch das ist ca. 3 km weg. Leider ist von Pleinfeld offenbar kein Landzustellbezirk
bekannt und von Ellingen gibt es lt. der Aufstellung von Friedrich Pietz zwei Gemeinden im LZB, darunter Ettenstatt, wiederum
ca. 2 km südöstlich von Göppersdorf. Heute gehört es zur Gemeinde Höttingen, ca. 1 km östlich von Ellingen. Da es auch heute
noch ein Weiler mit nur wenigen Häusern ist, nehme ich fast an, dass es damals nicht vom Boten begangen wurde. Deshalb wurde
der Brief auch in Pleinfeld aufgegeben, beim nächsten Gang in die Stadt sozusagen.

https://books.google.de/books?id=VZuI-…Xi4BzYQ6AEIHDAA
LG A

Hallo ihr 2,

vielen Dank für die Informationen und den Link - unglaublich, was man alles im Netz findet. Bei den Beträgen muss unser ausgewanderter, bayerische Brauer ziemlich wohlhabend gewesen sein. Ich muss mal schauen, wann die Expeditionen in der Nachbarschaft eröffnet wurden - evtl. kann ich dann die eine oder andere Postexpedition ausschließen. Aber die Zustellbezirke haben ja oft gewechselt, so dass das eher ein Glücksspiel ist.

Lieber Bayern Klassisch

m.E. ist unten auf den Brief kein Bestellgeld vermerkt worden. Ich denke eher, dass die 3 1/4 Ggr. in rot. unten ausgeschrieben worden, also 3 G(roschen) 3 Pfennige.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Lieber Magdeburger,

vielen Dank - da hast du völlig Recht - hinten sind dann die 3 guten Prennige für die Zustellung in Celle vermerkt. Sehr aufmerksam von dir.

Hallo,

dieser Brief der Hofspitalverwaltung Lindau an die Königliche Polizeidirektion Goslar vom 27.8.1847 wurde bis zur hannoverschen Grenze portofrei befördert. Im Königreich Hannover wurde zunächst das Porto auf 1 1/2 Ggr. festgesetzt. Erst später dürfte bemerkt worden sein, dass es sich um einen portobefreiten Brief handelt. Demzufolge wurde der Ansatz wieder gestrichen.
Kann mir jemand den links unten stehenden Vermerk entziffern? Stiftungs........Sache
Grüsse von liball

Hallo Karl,

schönes Stück, das unter Stiftungs - Kuratel - Sache lief.

Hallo zusammen,
heute möchte ich euch meine aktuellste Neuerwerbung vorstellen. In der Bucht hatte ich dabei erstaunlich wenig Gegenwind ^^.
Preiscourant über Farben der Gebr. Schnitt aus Nürnberg.
Aufgegeben am 21.4.1855, 11-12 Uhr vormittags, ausgeliefert bereits am Folgetag in Hannover (rückseitig Distributionsstempel)
Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell die Post damals war.... !
Dies ist die erste Ganzsache, die ich nach Hannover gesehen habe.
Liebe Grüße
Andreas

Lieber Andreas,

Drucksachen nach Hannover sind handverlesen - wenn du in deinem Leben mehr als 5 davon siehst, bist zu weitgereist (heute im Netz, früher auf der Autobahn).

Der Zustand ist sicher suboptimal, aber die wenigen von Hannover nach Bayern, sehen auch nicht viel besser aus. Vlt. findet sich noch der passenden Partner?

Liebe Freunde,

das Königreich Hannover war nicht völlige Terra incognita für einen Bayern, aber aus der Welt war es schon!

Die Aufgabepost in Hollfeld hatte einen Postkunden am 8.1.1854 vor sich, der einen einfachen Brief aufzugeben gedachte. Für dergleichen besagte die Vorschrift (ab 1.6.1851 war Hannover im DÖPV), dass nach Ländern nördlich von Preussen die Taxe für Portobriefe in preussischer Währung = Silbergroschen zu notieren war, denn die tatsächliche Währung Hannovers, der Gutegroschen, war in Bayern abrechnungstechnisch unbekannt, weil man hier nur in rheinischen Kreuzern und Silbergroschen verrechnen konnte.

Daher waren die zuerst notierten 12 Kreuzer sinnentleert, denn die kannte keiner in Preussen und Hannover, weswegen man sie auch bald wieder mit dem feuchten Daumen auswischte. Richtig waren und wären gewesen 4 Silbergroschen für einfache Portobriefe über 20 Meilen via Preussen.

Bei der Ankunft in Hildesheim am Folgetag (Respekt!) strich man die 4 Silbergroschen durch und ersetzte sie korrekt mit 3 1/4 Gutegroschen, die unser Tischlermeister H. Bayer sicher freudig erregt berappte.