• I do not want Ralph to feel that I am not willing to share a cover to Bavaria....

    Here is a standard 28 cent rate via Prussian Closed Mail to Bavaria.

    Bavaria 28 cent rate per 1/2 ounce (Sep 1861 - Dec 1867)
    N.York Am Pkt 7 Paid
    Prussia 5 cts - surface
    2 cts - Belg transit
    US 16 cts - British pkt
    5 cts - surface

    A Bendit & Bro Jun 23 1866
    New York Jun 23
    Inman City of Paris
    Queenstown Jul 2
    Aachen Jul 4
    Fuerth Jul 6 (verso)

    Guessing rail route as Aachen, Coln, Giessen, Frankfort, Aschaffenburg, Wurzburg, Furth - thanks to a nice 1866 rail map. :)

    There are actually fair number of these Seligman, Bendit and Sohne correspondence covers out there. Some are nicer, some are ugly. I have never taken time to do the social philately side on this one, so if someone wants to...

    Best,
    Rob

  • Hello Rob

    one more to show: Chicago, Illinois, August 1875 5 cents = 7 Kreuzer = 2 Groschen to Munich. Arrived there on the 23rd August and was redirected to Berchtesgaden, when it was given to Prof. Edwin Emerson the following day.

    54 shows the personalized number of the postman in Munich.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    auch wenn dieser Brief nicht unbedingt eine Augenweide ist, so ist er für mich doch ein ganz besonderes Stück, denn er geht aus den USA in meine Nachbargemeinde Ottendorf.

    Abgesandt in LOUISVILLE/Kentucky am 23. JAN. 1852 und über New York der Bremen Mail zugeleitet.
    Bar frankiert mit 20 Cents für den Weg innerhalb der USA und dem Seeporto bis Bremen nach dem Tarif vom 1.7.1851. Zwei blaue Stempl PAID vermutlich aus Louisville.
    Durchgangsstempel NEW YORK 29. JAN.
    Dort wegen der Teilfrankatur gestempel PAID PART.
    Befördert ab New York am 31.1.1852 mit der Washington der Ocean Line. Ankunft Bremen am 16.2.1852.
    Gestempel AMERICA ÜBER BREMEN.
    Für die Strecke innerhalb des DÖPV bis Ottendorf, königl. Landgericht Haßfurt, wurde ein Porto von 9 Kreuzer vermerkt.
    Rückseits Ankunftstempel der Postexpedition Hassfurt, in deren Zustellbezirk das ca. 8 km entfernte Ottendorf lag.

    Gruß
    bayernjäger

  • Verehrte Sammlerfreunde,
    .

    nachstehend handelt es sich zwar nicht um eine Weiterleitung mit einem fulminanten "Dreiländerbezug", wie sie unserer @bk an anderer Stelle dieses Forums anhand eines entsprechend im DÖPV nachtaxierten Belegs von Frankreich über Baden nach Bayern aus der Kreuzerzeit zeigen kann. Bei einem Überseebrief wie jenem anbei - PCM-Normaltarif 30 cent = 45 Kr - darf es dann gerne aber auch einer "nur mit Zweiländerbezug" sein. Spaß im letzten Satz bei Seite: Es ist mir eine Freude, jetzt auch einmal ein postgeschichtlich derart interessantes Belegstück vorstellen zu dürfen.

    .

    Aufgegeben wurde ausweislich eines etwas schwach abgeschlagenen Abgangsstempels am 25.05.1864 in New Brighton (Staten Island / New York). Trotz der geringen Entfernung zum Ausschiffungshafen New York konnte von dort aus erst am 28.05.1864 nach England ausgeschifft werden. Der Transport erfolgte nach Hubbart/Winter höchstwahrscheinlich mit der S/S City of London (1863) der Inman Line, welche nach kurzem Zwischenstop in Queenstown (Irland) am 08.06.1864 in Liverpool anlandete. Das Austauschpostamt Aachen wurde am 10.06.1864 erreicht, der Weitertransport in die Garnisonsstadt Ingolstadt / Baiern erfolgte innerhalb von 2 Tagen.

    .

    Adressiert wurde an einen Herrn Ober-Lieutenant Lorenz Bauer, welcher dort jedoch nicht (mehr), sondern in der Festung Landau i.d. Pfalz stationiert und im Übrigen in den Rang eines Hauptmanns aufgestiegen war. Dem Militär-Handbuch des Königsreichs Bayern von 1867 zu Folge, war Hauptmann Lorenz Bauer - ausgezeichnet mit dem Armeedenkzeichen 1866 - Stabsoffizier im Genieregiment (= bautechnisch-militärische Ingenieurtruppe), welches zwar in der Garnisonsstadt Ingolstadt den Stammsitz, jedoch in der Festung Landau i.d. Pfalz seine 1. Compagnie liegen hatte.

    .

    Diesem Umstand zu Folge erfolgte - innerhalb nur eines Tages - die Weiterleitung mit vorderseitig in dünnem blauem Wachsstift angebrachter Nachtaxe nur zum innerbayerischen Fernverkehrstarif von 6 Kr (über 12 Meilen) ohne Portozuschlag.

    .

    Viele Grüße

    ..

    vom Pälzer

  • Moin Pälzer,

    Glückwunsch zu dieser Rosine - wer hätte den nicht gerne? :P:P Außerdem liebe ich diese orangenen Kuverts, die erst Jahre später auch in Bayern zu gewärtigen sind.

    Kleine Korrektur: Briefe von der Pfalz und in die Pfalz vom rechtsrheinischen Bayern kosteten 6x - mit 12 Meilen hatte das nichts zu tun (denn es gab auch Orte in der Pfalz, die weniger als 12 Meilen entfernt zu rechtsrheinischen Orten lagen und da waren auch 6x Franko bzw. 9x Porto zu berappen). Erst zum 1.8.1865 war in Bayern die 12 Meilen - Grenze und der Sondertarif für die Pfalz gekippt worden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Moin bk,

    .

    alles klar, was mich noch interessieren würde ist der Kastenstempel auf der Rückseite unten rechts. Ich meine das DONAUWÖRTH 12. JUNI 1864 zu lesen und auch zu wissen, dass es einen solchen Kastenstempel dieses Ortes gegeben hat. Aber was er für einen Sinn macht ist mir unklar. Was sein könnte ist der Bahntransport von Ingolstadt über Donauwörth nach Ulm, über Stuttgart, Karlsruhe, aber warum musste man dann ausgerechnet in Donauwörth Durchgang stempeln ?

    .

    + Gruß!

    .

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    ich halte den Stempel für einen von IMMENSTADT oder DONAUWÖRTH (diese Stempeltype gab es ja nur in Schwaben). Beides macht streng genommen wenig Sinn, aber es wäre möglich, dass man auf seiner Reise nach Westen ihn zuerst von Ingolstadt nach Donauwörth kartierte, um von dort per Bahn weiter nach Westen zu laufen.

    Als ich den Brief zuerst sah, hätte ich auch Landau an der Isar nicht ausgeschlossen, aber auch wenn man ihn dorthin geschickt hätte, wären beide o. g. Orte wenig zielführend gewesen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.



  • Hallo Pfälzer,

    ein Postgeschichtler kann es sich natürlich nicht aussuchen, und es wird ihm auch völlig schnuppe sein, ob bei einer Kopfausgabe das Gesicht

    überstempelt ist oder nicht. Es soll aber Sammler geben, die für "gesichtsfrei gestempelt" etwas mehr für einen Beleg bezahlen.

    Bei der Marke auf dem Brief sind die Gesichtszüge gut zu erkennen. Das dürfte gerade bei Überseeebriefen mit einer hochwertigen Marke nur selten der Fall sein.

    Ein Katalog der USA habe ich nicht, deshalb kann ich auch nicht sagen, welche Person damals die Ehre hatte auf der Marke verewigt zu werden.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    .

    ein Cent reicht nach Übersee nicht, folglich musste "über dem Teich" der doppelte Fehlbetrag von 2 x 5 Pfennigen nacherhoben werden. Im vorliegenden Fall erfreulicherweise noch kombiniert mit einer innerbayerischen Weiterleitung von Germersheim nach München.

    .

    Viele Grüße

    .

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,
    .

    die Postkarte anbei zeigt neben einem nicht so häufigen, aber nicht leider sonderlich gut abgeschlagenen Ankunftsstempel Mutterstadt-Neuhofen eine Auffrankatur mit dem 1 Cent-Wert der im Jahre 1898 verausgabten Trans-Mississippi-Issues. Darauf abgebildet ist der 1666 zur Missionierung der Kolonie Neufrankreich (später Kanada) eingesetzte, aus Laon stammende französische Jesuitenpriester Jaques Marquette (1637-1675).

    .

    Sein Missionsort lag am Lake Superior, wo durchreisende Indianer öfters von einem weiter südlich verlaufenden Fluß namens "Missipi" berichteten. Der Entschluss diesen Fluß zu erforschen reifte gemeinsam mit dem Pelzhändler und Kartograph Louis Joliet (1615-1700). 1673 erhielt letzterer den offiziellen Auftrag der Krone nach den Quellen des Mississippi zu suchen, dieser Expedition schloss sich Marquette an.

    .

    Am 7. Juni 1673 erreichten die beiden Forscher als erste Europäer den Mississippi-River. Auf der Reise in den Süden entdeckten sie noch den Missouri-River und Ohio-River. Marquette verstarb bereits mit 37 Jahren auf einer weiteren Mission in der Wildnis im heutigen Raum von Chicago, er wurde letztendlich in Saint-Ignace beigesetzt, wo ihm das Father Marquette National Memorial gewidmet wurde...


    Viele Grüße.

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    wieder eine schöne Karte und die Geschichte(n), die man dem Beleg entlocken kann, sind sehr interessant!

    Und Ganzsachen mit (Sonder-)Marken-Zusatzfrankatur gefallen mir am besten :)

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo,

    ich brauche Nachhilfeunterricht was diesen folgen Brief angeht.
    Er kommt wohl aus USA, via (Le) Havre, mit Durchgangsstempel rot Wuerzburg (Feuser 4001-15), dann an das Fugger'sche Herrschaftsgericht in Babenhausen (Bayern). Ankunftsstempel: M...ingen (Memmingen?). Gemaess Feuser erscheint der Memminger Stempel um 1840, der Wuerzburger um 1841.
    Keiner der Stempel ist lesbar, und die RS hat nur Stempel ohne JZ.
    Das Fuggersche Herrschaftsgericht war aktiv bis 1848, hilft nicht sonderlich.

    Welchen Postweg hat er genommen? Roter Grenzstempel rund, lese ich da "outre Ame.." (=franz. Grenzstempel) oder entspringt das meiner Fantasie?
    Mit den Taxvermerken versuche ich mich erst gar nicht, wuerde eh nur daneben liegen.

    Mich interessierte der Beleg aufgrund des Adressenten, natuerlich. Eingeordnet bei mir in der Zeit des auslaufenden Feudalwesens.
    Herrschaftsgerichte waren in Bayern zwischen dem Jahr 1808 und 1848 Gerichte der Standesherren, also des mediatisierten Hohen Adels, die auf Basis der Edikte vom 8. September 1808 und 16. August 1812 gebildet wurden.Durch das Gesetz vom 4. Juni 1848 wurden die adlige bzw. gutsherrliche Gerichtsbarkeit und Polizeiordnung aufgehoben (eine der Hauptforderungen der Revolution von 1848 ). Die Behörden wurden in Gerichts- und Polizeibehörden umgewandelt. Nur das Haus Thurn und Taxis behielt diese Recht bei: Auch nach 1848 blieb die Organisation der fürstlichen Gerichtsbarkeit in Regensburg in erster und zweiter Instanz bestehen. Das „Gesetz die fürstlich Thurn und Taxis'schen Zivilgerichte in Regensburg betreffend“, vom 29. April 1869°" billigte dem Fürsten zumindest noch die freiwillige Gerichtsbarkeit zu, die in dieser Form auch die Reichsjustizgesetzgebung überdauerte. Erst mit Einführung des BGB am 1. Januar 1900 wurden die Thurn und Taxis'schen Zivilgerichte aufgehoben

    Vielen Dank fuer die Hilfe!
    Andreas

  • Hallo Andreas,

    der rote K2 auf der Vorderseite zeigt oben OUTRE MER = Übersee. Unten könnte LE HAVRE stehen. Aber die Auflösung der Bilder mit nur 150 dpi ist zu klein, um bei einer Vergrößerung wirklich etwas zu erkennen.
    Das gilt auch für die Rückseite. Der Stempel ist meiner Meinung nach von MEMMINGEN.

    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (5. Mai 2019 um 20:29)

  • Hallo Andreas,

    ein deutscher Stempel hätte einen anderen Text. Links unten ist ja auch vermerkt: Via Havre. Und das wurde nicht gestrichen.
    Da sich keine anderen Stempel finden, erfolgte der Transport aus Frankreich vermutlich im geschlossenen Paket nach Würzburg und wurde anschließend zum Zielort geleitet.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter

    vielen Dank fuer die Erklaerung! Nachdem ich hin und wieder auch franzoesisch-sprachige Stempel im Deutsch-Franz. Postverkehr sehe, war ich nicht sicher.

    Jetzt geht es "nur" noch um die Taxvermerke.

    Vielen Dank!
    Andreas

  • Hallo Andreas,

    dein Brief wurde mit 5 Cents in den USA teilfrankiert bis zum Ausschiffungshafen (Boston, New York, Baltimore oder Philadelphia). Leider kann ich den Aufgabeort nicht lesen, aber er hat dieselbe Farbe wie der ebenso schlecht abgeschlagene Stempel PAID.

    Was Dieter geschrieben hat, stimmt - er lief wohl mit einer französischen Linie oder einem Handelsschiff nach Le Havre oder Calais, das werde ich morgen klären.

    Die in Bayern notierten 1 Gulden 40 Kreuzer waren das Porto für die Reise über den Teich und für Frankreich bis Forbach. Ab da kostete er 27 Kreuzer für Bayern. Ich denke, er lag im 2. Gewicht (über 7,5 - 15g), da Bayern für diese Strecke normalerweise 18 Kreuzer ansetzte und 27 das 1,5 fache dessen sind (die Progression für Frankreich war bis 30.6.1847 degressiv und nicht wie bei Bayern 50% mehr je Gewichtsstufe). Aber wie gesagt, das schaue ich mir morgen in aller Ruhe an ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.