Geschätzte Experten!
22.9.1864; 15-Kreuzer-Ganzsachenumschlag der Ausgabe 1863, für den einfachen Brief nach Breslau im DÖPV.
Der Brief war als einfacher Brief (1 Zollloth exklusive) in der 3. Entfernungsstufe (über 20 Meilen) mit 15 Kreuzern frankiert. Rückseite: 10 Kreuzer Einschreibgebühr.
Am 23.9. wurde der Brief in Breslau als höhergewichtig erkannt (2 Loth exklusive; 2. Gewichtsstufe). Es fehlten 15 Kreuzer = 3 Silbergroschen und es wurde für die nicht frankierte Gewichtsstufe 1 Silbergroschen zugeschlagen. Porto daher 4 Silbergroschen (blaue Tinte).
Nun bitte ich um Unterstützung, da mir die preußischen Verhältnisse nicht klar sind:
Da der Brief nicht zustellbar war, wurde er am 24.9. nach Warmbrunn, Kreis Hirschberg in preuß. Schlesien, weitergeleitet (Vermerk vorderseitig).
Die 4 Silbergroschen wurden gestrichen und durch 8 Silbergroschen (hellblauer Stift) ersetzt. Die Entfernung Breslau – Warmbrunn betrug ca. 13 Meilen (richtig gemessen?) = 2. Entfernungsstufe (über 10-20 Meilen). Der einfache Brief (1 Loth exklusive) kostete 2 Silbergroschen.
Auf dem Brief links oben befindet sich eine Gewichtsangabe von 1 1/20(?), was jedenfalls die 2. Gewichtsstufe bestätigt. Die 2 Silbergroschen wurden daher verdoppelt = 4 Silbergroschen + 4 Silbergroschen,
die in Breslau taxiert worden waren = gesamt 8 Silbergroschen. Die Rechnung funktioniert nur, wenn es einen Zuschlag für unfrankierte Briefe gab.
Vielleicht fällt der Brief in die 1. Entfernungsstufe (bis 10 Meilen), 2. Gewichtsstufe = 2 Silbergroschen + 2 Silbergroschen für die beiden nicht frankierten Gewichtsstufen = 4 Silbergroschen zuzüglich der 4 Silbergroschen von Breslau, wären dann die 8 Silbergroschen.
Für Meldungen und Korrekturen zu dem Thema bin ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Heribert Kaufmann, Wien