• Hallo bayern-nerv,

    die zwei identischen Taxen von je 4 Neugroschen kann ich erklären (hat man früher oft so gemacht, weil jeder auf den Brief glaubte schreiben zu müssen, was er berechnet hatte).

    Aber warum er mehrere Siegel hat, weiß ich natürlich nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    der folgende Brief lief am 16.11.1849 als Portobrief von Nürnberg nach Dresden.

    Mit den auf der Vorderseite vermerkten Taxen habe ich jedoch Probleme:

    - Die schwarze "6" ist klar, das sind 6 Kreuzer für die Strecke Nürnberg - Hof, die sich nach dem bay. Tarif von 1810/1842 errechneten (1/2 Loth bei einer Entfernung von 12 bis 18 Meilen; die Entfernung Nürnberg und Hof betrug 15,3 Meilen).

    - die mit Rötel vermerkten 42 sächs. Pfennige errechneten sich wohl folgendermaßen: ?(?(
    - 6 Kreuzer bay. Porto = 1 1/2 Ngr = 15 Pfg.
    - Taxe in Sachsen = 3 Pfg.
    - jede Entfernungsmeile in Sachsen kostete zusätzlich 1 Pfg. x 20 Meilen für die Strecke Hof - Dresden = 20 Pfg.
    - Bestellgeld in Dresden = 4 Pfg.
    Zusammen gerechnet komme ich damit auf 42 Pfg.
    Ich hoffe, ich liege mit meiner Berechnung halbwegs richtig. (Mir fehlen da entsprechende Unterlagen zu den sächs. Taxen in der VP-Zeit.)

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    6x rh. waren m. M. n. 17 Neupfennige. Dazu 2 1/2 Ngr. Inlandsporto = 42 Neupfennige (oder 4 2/10 Ngr., wie man will).

    Das Bestellgeld sieht man bei diesem Brief nicht.

    Es galt der Tarif in Bayern von 1810, nicht der von 1843 (nur mit Preußen hat man ab 1.1.1845 den günstigeren Inlandstarif vom 1.1.1843 anerkannt, wenn es bilaterale Briefe waren).

    Ein sehr schöner Brief, der den jungen Zweikreisstempel Nürnbergs in Vollendung zeigt - solche Briefe sind tpyisch für deinen erlesenen Geschmack. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bernd,

    danke für die Tabellen - ui, da hatte ich um je einen Pfennig daneben gelegen und jetzt, da ich es recht bedenke, hast du Recht mit den 24 Pfennigen für Sachsen, weil ich so einen Brief habe oder hatte.

    Mathematisch korrekt wären aber 17 Pfennige für 6 Kr. - da haben die Sachsen sich etwas gegönnt von ihren Empfängern, wenn sie sich 18 haben bezahlen lassen. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern klassisch,
    hallo BaD,

    vielen Dank für Eure Kommentare zu meinem kleinen Bayernbrief aus Nürnberg nach Dresden.
    Ohne Eure Hilfe wäre ich bei der Bestimmung der beiden Taxen wohl nicht weit gekommen.

    Die Taxen passen auch zu meinem zweiten Brief - diesmal von München nach Dresden:
    - 12 Kreuzer für die Strecke von München nach Hof, die in Sachsen in 35 Pfennige umgerechnet wurden.
    - Für die Strecke von Hof nach Dresden kamen dann nochmal 24 Pfennige hinzu.
    Der Empfänger zahlte also insgesamt die mit Rötel vermerkten 59 Pfennige Porto.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • ... gab es nicht mal einen Thread hier über die geprägten Absender? Da könnte man den auch einstellen, weil passend und schön zugleich. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,

    auch diesen Brief hier gab es auf der JHV in Straubing.

    2.11.1860 von Blieskastel nach Glauchau

    geschrieben am 1.11.1860 von P. Siegrist in Mainz, aufgegeben in Blieskastel 1m 2.11.1860 - Ankunft in Glauchau am 5.11.1860.

    Heinrich Gottlob Otto Ernst Graf von Schönburg war der Empfänger - bestellt hatte er bei Herrn Siegrist eine Kiste mit 1000 Zigarren. - Diese Kiste mit Zigarren ließ Siegrist von seinem Lager in Königsberg an den Grafen liefern.

    Ob der Graf wohl die gesamte Kiste alleine geraucht hat ? - Vielleicht waren sie sogar seiner Gesundheit zuträglich - lt. Wikipedia wurde er am 14.12.1794 geboren und verstarb am 12.3.1881, wurde also über 86 Jahre alt.

    Nun denn, ein schöner Beleg mit ein wenig Geschichte und Geschmack. :D

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker,

    man fragt sich, warum in Mainz am 1. die Rechnung geschrieben wurde und sie am Folgetag in Blieskastel (lag ja nicht gerade vor der Haustür) aufgegeben wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    keine Schönheit, aber sie hat etwas besonderes, weswegen ich sie mir schnappen musste:

    Ein Brief aus Nürnberg vom 22.4.1866 zeigt 3 Marken zu 3 Kreuzer nach Reichenbach im Vogtland/Sachsen, die nötig waren, denn die Entfernung betrug 156 km und lag somit knapp im 3. Rayon über 20 Meilen.

    Offenbar war man sich aber in Nürnberg nicht sicher, was reichen würde, denn alle Marken wurden vor der Aufgabe aufgeklebt und wieder abgenommen. Später klebte man sie wieder auf, wobei links neben den beiden rechten Marken die Anhaftung des Gummis der jetzt ganz links platzierten Marke noch gut zu erkennen ist.

    Warum tat man dies? Nun, möglich wäre ein Versand durch Güte z. B. nach Hof, von wo aus es unter 10 Meilen nach Reichenbach waren und daher 3 Kreuzer ausgereicht hätten. Wir werden es leider nie mehr heraus finden, aber Briefe mit abgenommenen und später wieder aufgeklebten Marken darf man immer nehmen, denn viele gibt es nicht.

  • .. ja, das passt - die Probleme waren dieselben, nur der Absender ein anderer, wenn auch aus gleicher Stadt zu etwa der gleichen Zeit.

    Solche Briefe sind immer interessant und man kann knobeln, wie sie so zustande kamen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    dieses Briefkuvert von Erlangen nach Stünzhain bei Altenburg lag lange genug bei ebay, nun habe ich es mir doch einverleibt.

    Rückseits befindet sich ein roter Stempel, in dem handschriftlich 5 Pfennig Landzustellgebühr vorgemerkt wurden.

    Obwohl der Stempel relativ deutlich ist, kann ich wegen der geringen Schriftgröße nich alles entziffern.

    Hat jemand einen klar lesbaren Abschlag dieses Stempels oder kann jemand mehr entziffern als ich?

    Ich lese:

    Porto und Botenlohn

    in Sa. Ngr pf

    Gruß

    bayernjäger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayernjäger,

    ist schon richtig. Irgendwo habe ich auch einen Brief mit einem solchen Stempel. Es gab ihn von verschiedenen Postämtern, gemäß Milde's Sachsen-Brevier Für größere Bestellbezirke beschafften sich einzelne Postämter Stempel mit dem Text "Porto und Botenlohn"

    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo bayernjäger,

    wie schon von Michael geschrieben waren die Botenlohnstempel von den Postämtern in Eigenregie beschafft worden.

    Auffälig ist, das im Dresdner Raum alle eine Rahmen hatten und die im Thüringer Raum waren meist ohne.

    Dein Brief lief nicht ins Königreich Sachsen sondern ins Herzogthum Sachsen-Altenburg.

    Am 1.8.1847 übernahm Sachsen die Post von Thurn und Taxis.

    5 Pfennig Botenlohn in den Landbestellbezirk für jeden Brief mit Einführung der Landbestellung ab 1.Juli 1859 bis zum 1.Oktober 1864, ab da nur noch für Portobriefe.

    Beste Grüße Bernd

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu zwei Briefe von Hof (Bayern) nach Adorf (Sachsen). Portobrief vom 1. Mai 1816 mit einen Gutegroschen Porto. Beim anderen Brief vom 24. Juli 1816, ein Frankobrief mit einen Gutegroschen Franko bei der Briefaufgabe.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    schönes Paar und gut zu sehen, dass man in Bayern (Hof) auch mit Gutengroschen frankieren konnte (und keine Kreuzer notiert wurden). :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    vom 27. August 1810 bis zur Gründung des Deutsch - Österreichischen Postvereins 1850 war ja in Hof eine "Bayerisch - Sächsische Grenzpostanstalt". Zuvor durchgehend seit 15. April 1683 war sie das auch immer mit Sachsen, bzw. Kursachsen.

    Liebe Grüße,

    Hermann