Venino's Briefe (Aus der Geschäftskorrespondenz der Kaufleute VENINO, C. A. Venino sel. Erben Würzburg)

  • Jetzt bin ich aber platt!!
    Also die 10 hätte ich nie gelesen, vielleicht ein großes W . ... Aber 10 kr waren ein Haufen Geld, von Rgbg nach Würzburg, oder nicht?

    Und so schnelle ne Transkription runtergezaubert. Ich ziehe meinen Hut !!
    Vielen Dank!

    Andreas

  • Lieber Andreas,

    10x damals waren 2 Mittagessen, also kein Pappenstiel.

    Den Hut darfst du aber aufbehalten - bei dem Wetter ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Andreas,

    wo sind denn solche treumhaften Temperaturen?? :)
    Wir haben hier nur Winter, gefühlt seit Ende Oktober... ;(

    Viele Grüße
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Andreas,

    da empfehle ich einen echten Isler & Bruggießer Strohhut aus Wohlen im Aargau in der Schweiz, Modell 1805, für das ägyptische Expeditionskorps unter dem Empereur Napoleon erstmals im harten Auslandseinsatz; Restanten sollten vor Ort noch zu finden sein (entweder in Wohlen, oder in Alexandria). :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... fang mit 2 Hüten an - es ist immer gut, etwas Tauschmaterial aus längst vergangenen Zeiten zu haben ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • :D Leider ist der mir vorliegende Brief nicht von Venino. Besten Gruß Luitpold

    Dafür ein Brief aus Regensburg von der Tabakfabrik Bernard von 1830. http://www.schmalzlerfranzl.de/module.php5?fi…d=vorlagen&am=5
    Hier sieht man sehr schön die schwungvollen "10" Kr. Porto. (die "18" ist ein historischer Vermerk :D :D :D = Bündelware 18 St.)
    Sehr ordentlich ist bei Venino die Eingangregistrierung. So hätte man auch den Absender, Datum, wenn der Inhalt mal nicht dabei wäre.

    Versandanzeige 1 Kiste Tabak per Fuhrmann ? aus Bullenheim für den Kaufmann Philipp Anton Cusina in Gemünden.
    Hier war Venino also nur Zwischenhändler. Warum aber bestellte Cusina nicht direkt bei Benard?

    Viele Grüße von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    2 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (18. Februar 2018 um 15:31)

  • Hallo

    gute Frage wegen dem Zwischenhaendler. Georg Heintke war auch nur Zwischenhaendler fuer Julius (von) Ritter. (Bernard und Heintke waren wohl Nachbarn, beide in der Gesandtenstrasse. Nur die Tabakfabrik ist ein enormer Bau mitten in der Altstadt ... schone saniert mittlerweile)

    Es gab auch damals Vertraege, und ich gehe davon aus, dass man Provisionen fuer getaetigten Zwischenhandel erhielt, aehnlich wie heute. Vielleicht dafuer auch fuer die Qualitaet der Ware buergte ...

    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Luitpold, hallo Sammlerfreunde

    Vielleicht gibt der folgende Brief einen Hinweis:
    Eine Briefhuelle von V. Wenneis aus Wertheim an Venino in Wuerzburg.
    Der Brief wurde am 14.3. abgesendet und kam in Wuerzburg am 15.03. an.
    Zu meiner Freude fand ich innenseitig jedoch nicht wie erwartet den Briefinhalt von Wenneis, sondern den urspruenglichen Brief Venino’s an Wenneis vom 8.3. 1860.
    Der sagt:

    Würzburg, 8. März 1860

    Herrn V. Wenneis in Wertheim

    Wir erlauben uns Ihnen
    in der Einlage zu überreichen
    f 37//41 werf …. 22 febr. auf G. H. Schiller
    dort, bittend, davon den Einzug
    zu besorgen, und uns den
    Gegenwerth abzüglich Ihrer Spesen
    baar einzusenden.

    Achtungsvoll zeichnen
    C.A. Venino sel. Erben

    Nun, Wenneis erhaelt demnach fuer geleistete Dienste eine Anerkennung in Form von “abzgl. Spesen”. Das heisst fuer mich, dass er als Zwischenhaendler fungiert und dafuer entschaedigt wird.
    Ich komme nur mit den 3Kr ncht zurecht: wieso kostet ein innlaendischer Brief aus Regensburg 20 Jahre vorher 10kr, und einer aus Baden gerade mal 3Kr. Hat das alles mit dem Gewicht des Briefes zu tun?

    LG Andreas

  • Hallo Andreas,

    mit den Postgebühren früher war es wie mit den Telefongebühren des 20. und 21. Jahrhundert - alles wurde alle paar Jahre günstiger.
    Baden und Bayern im Postverein kosteten Briefe bis 10 Meilen unter 1 Loth (15,625 g) 3 Kr. franko und 6 Kr. porto, hier als Franko.
    Bei deinem 10 Kr. Brief aus Regensburg galt bis 8,75g als einfach und die Entfernung in 6 Meilenschritten wie folgte: 3x, 4x, 6x, 8x, 10x usw..
    Wenn du mal in meiner Nähe bist, gebe ich dir einen einträgigen Crashkurs in Gebühren anhand von ein paar Hundert Belegen, das packen wir schon. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Portobrief vom 12.11.1809 aus Mainz nach Würzburg.

    Interessant ist hier der Frankobaum 6-8/14 in Rötel.
    Ganz oben steht mit der "6" (Kreuzer = 1 1/2 Batzen handschriftlich) das Porto für das Taxis-Lehen des Fürsten Carl von Dahlberg.
    Darunter im Bruch "8" (Kreuzer) für das Großherzogtum Würzburg unter Ferdinand Erzherzog von Österreich (ebenfalls Taxis-Lehen).
    Unter dem Bruch "14" (Kreuzer) für das Gesamtporto.
    "100 MAYENCE" (39 mm) als Aufgabestempel.

  • Wenn du mal in meiner Nähe bist, gebe ich dir einen einträgigen Crashkurs in Gebühren anhand von ein paar Hundert Belegen, das packen wir schon.

    Hallo Ralph, vielen Dank für das Angebot, da muss ich mich aber psychisch darauf vorbereiten...vor lauter Stempel und Handgekritzel werde ich wohl nur noch 'Bahnhof' am Ende verstehen ... :) :) :)

    LG Andreas

  • ... das schaffst du, wir haben mehrere gute Apotheken in der Nähe, da gibt es Konzentrationsmittel erster Güte ohne Ende ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dept. 100

    Ganz oben steht mit der "6" (Kreuzer = 1 1/2 Batzen handschriftlich)

    Ein ganz ähnlicher Baum habe ich auch auf einen Brief von 1807. Aber etwas unterschiedlich doch, weil es hier 2 Decimes als Gebühr für Frankreich vermerkt war. Mainz war ja eben französisch. Dazu kam die 8 Kreuzer für Würzburg.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,

    wen es interessiert:

    Betreffend Tabakfabrik Bernard in Regensburg, welches in post #110 angesprochen wurde, habe ich zufaellig gefunden dass der Gruender der Regensburger Filiale der Tabakwerke Bernard aus Offenbach Peter Georg d'Orville war.
    "1812 gründete er mit seinem Partner Jakob Philipp in Regensburg aus zollrechtlichen Gründen ein Zweigwerk der Offenbacher Tabakfabrik, das sich später zur Hauptniederlassung entwickelte."

    Die Orville Familie ist aeusserst interessant.
    Bin drauf gestossen, nachdem ich einen von Ihm geschriebenen Brief habe.

    Viele Gruesse
    Andreas

  • Venino's Briefe (Aus der Geschäftskorrespondenz der Kaufleute VENINO, C. A. Venino sel. Erben Würzburg)

    Los 311- Dr. Derichs Köln 151. Auktion21. April 2018 - Sonderkatalog Preußen (hier nur zur
    Dokumentation) - Nur für Bieter, die 2.000,- € in der "Portokasse" übrig haben :D

    Beschreibung Preußen Mi. 4b
    \POSTWECHSELBRIEF\: 3 Sgr. schw./maisgelb, gute "b"-Farbe, vierseitig breitrandig auf Brief mit Fremdentwertung durch Thurn & Taxis-Nummernstempel "300" sowie mit Aufgabe-K1 "Hamburg Th.& T. 22.10.1855" nach Würzburg. Luxus. Da für Briefpost aus Hamburg nach Bayern das Thurn & Taxis-Postamt in der Hansestadt zuständig war, wurde der Brief mit der Preußen-Marke in den Briefkasten des Taxis-Oberpostamtes eingeworfen. Taxis übernahm den Brief ohne Nachtaxierung und entwertete die Preußen-Marke mit dem Taxis-Nummernstempel. Der Brief ist ein Beispiel für die oft entstehende Unklarheit beim Bestehen von sieben verschiedenen Länder-Postämtern in Hamburg. In dieser Form ein möglicherweise einmaliger, auf jeden Fall aber sehr seltener Brief. Geprüft Kastaun und Fotoattest Dr. Sommer BPP.

    (Zitat aus dem Buch "Hamburgs Postgeschichte 1850-1867" von Walter Kindermann: "...es blieb für jeden, der in Hamburg eine Postsendung aufgeben wollte, eine Art Geheimwissenschaft, zu welchem Postamt er gehen mußte. Auch für die Postbeamten war es nicht leicht, sich zurechtzufinden.").

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Liebe Sammlerfreunde,
    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Köln (zu Frankreich) vom 18. November 1814, in Mainz (zu Frankreich - Thurn und Taxissche Überrheinische Post)
    als Portobrief aufgegeben. Für Thurn und Taxis 6 Kreuzer, in Bayern 4 Kreuzer, so daß der Empfänger 10 Kreuzer Porto bezahlte.
    Beste Grüße von VorphilaBayern