Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten

  • Lieber Bayern Klassisch

    der Brief war in der Philatelie abgebildet, jedoch sah ich die Beschreibung anders. Jedenfalls habe ich mit dem Autor in Verbindung gesetzt und ihm versprochen, dass ich versuche werde, eine bessere Beschreibung zu liefern. Er wäre jedenfalls ein Brief, welcher in Michaels Sammlung passen würde.
    Von Verfasser bekam ich Scans zugesandt und nur mit diesen kann ich hier dienen.
    Dazu jetzt die Vorderseite, wo die Zeile zu sehen ist und noch die Rückseite - hier gibt es eine weitere Notierung (Ich bitte auch hier um die Transkription - Danke)

    Kam unvernäht in B.... u. ... von Amtswegen verschlossen. Unterschrift

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Ulf,

    jetzt macht das schon mehr Sinn ...

    "Kam unvernäht in Berlin an und wurde von Amts wegen verschlossen" "Unterschrift" - diese leider nicht für mich lesbar.

    "4 Sgr. für Vernähen in Berlin".

    Hier sieht man wieder, dass Ausschnitte von Briefen wenig bringen, wenn schwer lesbar geschrieben wurde und der Kontext fehlt. Ich schlage daher vor, in Zukunft in diesem Thread den kompletten Beleg zu zeigen und den fraglichen Abschnitt stark vergrößert, damit wir uns etwas Zeit sparen.

    Zu dem Brief - ich denke, die Verpackung wurde beschädigt und Berlin hat den Sack zugenäht, wofür man 4 Sgr. kassierte (aufschlug).

    Das ist ein wunderbares Stück! :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    für "Keine Ahnung" von Fahrpost, hast du jedenfalls richtig erkannt, dass diese Leistung 4 Sgr. kostete und in Berlin in Auslage genommen wurden, welche vom Empfänger eingezogen wurden. Super sag ich dazu! Die Postdeclaration ist hier ebenfalls erhalten geblieben - leider habe ich den entscheidenen Scan in russischer Sprache nicht, wo die gesamten russischen Kosten notiert wurden und bei dem dortigen Zollamt bezahlt werden mußten.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Ulf,

    ich bin sicher, dass Michael, der sich bestens mit PR - RU auskennt, dir weiterhelfen kann.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    dieses kleine Briefchen, ca. 4,8 x 7,5 cm, schlummert bei mir schon geraume Zeit. Die Schrift ist kaum zu lesen, da sehr schwach. An Silvester habe ich mich seiner angenommen und ein paar Scans angefertigt. Diese mußte ich allerdings bearbeiten, um in etwa lesen zu können, was da steht. Den Text habe ich nur teilweise entziffern können. Das füge ich hier später ein. Wer Lust und Zeit hat, kann gerne schon damit anfangen.
    Vordringlich interessieren mich unten auf der letzten Seite der Ort, das Datum und der Absender. Ich lese da:
    ....... 10 Febr 1649 Maximilian ........
    Stimmt das ungefähr?

    vielen Dank für eure Hilfe sagt

    Dieter

  • Hallo Klesammler,

    erst einmal ein gutes neues Jahr zuvor! (Um in der Diktion des Briefs zu bleiben.)
    Die Schrift ist wirklich sehr schwer zu lesen.
    Ich nehme an, der Adressat ist ein Herr von Beek (nahe Xanten)?
    Das ist mein Versuch, aber vermutlich könnte es ein Archivar besser:

    A Monsieur
    Monsieur de Beeck
    A
    Beeck.

    WolErb[ar]geboren gestrenger, sonders Viel-
    geehrter herr und freundt.

    Mit diesem solle berichten, wie von
    Ihrer D[urc]hl[auch]t. Unserem gnedigsten Herr gegen den
    16t[en] dieses ein landtagh außgeschrieben
    ist, und werden die lantstendt umb
    selbige Zeit Zuvor Zu Cöllen Zusamm-
    kohmmen, weil nun nur andere Un-
    vermeidliche geschefften Vorgesehen.
    auch von meinem g[nädig]sten herrn [?] g[nädig]ste
    commission vergeben worden, das nit
    Stände [?] Dasein köhnen, so XXX
    El. bey dies habe, XXX
    Zu unternehmen ob die sach der quali-
    fication Zu Cöllen Nachricht [?] werden

    könte, wie mit mehr andermal [?]
    Daselbst geschehen, Vndt müße
    man sich darauff mit aller noturft
    gefast machen, mein meinungh
    ist nit das die L[öblichen] landtstende
    vff Dusseltorff erscheinen werden,
    gott gebe das mich in der mei-
    nungh bedriege [?], in dessen schuld
    Vns allerseits empfohlen haben
    bleibe

    Eh.L
    Dienstfreundt Willigster
    XXX

    Clev den 10. Febr.
    1649

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Erdinger,

    das ging aber schnell. Vielen Dank für deine Hilfe. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, daß sich jemand schnell durch den Text arbeiten würde. Mal sehen, ob ich von den Lücken noch etwas füllen kann. Oder einer vom Forum?
    Der Beleg passt also schon in die Sammlung Kleve. Er ist aber immerhin rund 120 Jahre älter als meine Belege mit dem R2 Clevische Regierung.
    Beek ist heute ein Ortsteil von Duisburg. Dort war das König-Pilsener zu Hause.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Karl,

    bist du bei dem Datum 1713 sicher?

    Ich lese:

    An den König
    Hochgeistliche Königliche Reichsge-
    neraloberstdirection

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Karl,

    ich lese:

    Hochgreißlichen (= hochzugrüßendes) Departement der Finanzen
    Ped(i)tion der Kron Domainen 31. Abtheilung
    Stiftungssache Stuttgardt

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Ich lese bei dieser uncharakteristischen (oder sehr charkteristischen, wie man’s nimmt) Handschrift:

    Hochpreißlichen Departement der Finanzen
    Section der Kron Domainen z. 1. Abtheilung
    Stiftungssache Stuttgardt

    Das Wort greislich ist mir aus dem Bayerischen wohlbekannt, ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass jemand gerne damit angesprochen würde, hochgestellt oder nicht. ^^ "Hochpreißlich" bringt dagegen zahlreiche Fundstellen bei Google Books.

    Dass die Krondomanialsektion 31 Abteilungen hatte, ist schwer vorstellbar.
    Sie hatte auch nur deren zwei.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Schreiben des Berliner General Postamts von 1780 bezüglich einer Contravention.
    Der Inhalt ist einigermassen klar, birgt für mich aber noch ein paar schmerzliche Lücken, die vielleicht mit freundlicher Hilfe hier geschlossen werden können.

    Mit dem Antwort Schreiben Eines Wohllöblichen Ma-
    gistrats zu Esens vom 21ten dieses haben Wir das
    Vernehmungs Protocoll des dortigen Einwohners Ostendorp
    wegen der von dem Post Amt zu Wittmund ???
    geschehenen Denunciation, zu ??? erhalten, und ???
    ??? Wir gedachten Wohllöblichen Magistrat darauf
    hiermit dienstlich für dieses mahl den Ostendorp
    zu doppelter Erstattung des der Post ??? auf-
    ??? ??? ??? ??? anzuhalten, und sodann
    diese Gelder an das vorgedachte Post Amt abzulie-
    fern, anbey aber jenen zu verwarnen, daß ???
    ??? fernerhin sich eniger(?) Post Contravention theil-
    haftig machen sollte, derselben die Reglements mäßige
    Strafe ganz unausbleiblich zu gewärtigen habe.

    Berlin den 27ten Novbr 1780
    Königl. Preuß. General Post Amt
    (Unterschrift)

    Exped. notifiectorum anneo
    mandato ??? ??? inner-
    halb 8 Tagen in duplo ??? ???
    an den Ostendorp ???
    ???

    (der 2. Teil in anderer Handschrift ist eine merkwürdige Mischung mit Latein und für mich daher schwer zu enträtseln)

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    das untere Gekracksel kann aber auch ich nicht sicher klären ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    danke für die schnelle Hilfe.
    Der untere Abschnitt betrifft auch nur die Anfertigung einer Abschrift für den Einwohner Ostendorp.
    Vorderseitig hat dieser Brief den ersten preußischen Post-Stempel P : S , der nur auf wenigen Briefen bekannt ist.
    Das wird wohl mein Einführungsbeleg für die Contra-Sammlung ... ;)

    Gruß
    Michael