• Soeben der Post entnommen, das ist der Hammer.
    Paketkarte zu einem Heerespaket von Vilshofen in Bayern nach Rathmannsdorf in Sachsen vom 31.Juli 1917.
    Auch bei ansonsten portofreien Heeressachen musste die Zustellgebühr bezahlt werden, die für Orte mit Postämtern erster klasse im Reichspostgebiet 10 Pfennig betrug ( Paket bis 5 Kg.).
    Die Zustellgebühr konnte vom Absender frankiert werden, wenn notwendig mit bayrischen Marken.
    Somit kam es zu der wohl ungewöhnlichsten Einzelfrankatur der Bayer-Dienstmarke Michel 26.
    Einfach Genial für 3,99 Euro.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    herzlichen Glückwunsch zu dieser Pretiose in Luxuserhaltung - für unter 4 Euro ein Witz, aber was du weißt, weiß halt nicht ein jeder, von daher freue ich mich, dass Wissen Geld geschlagen hat (auch wenns nicht viel Geld war). ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,
    danke für den Glückwunsch.

    Da wir schon mal bei Bayern sind, folgende Paketkarte.
    Paket abgesendet am 25.1.1920 bis 75km bis 5 kg. = 75 Pfennige und Einschreibung = 30 Pf. ergibt die verklebten 1,05 Mark.
    Das ist keine seltene Paketkarte, dennoch ist die verklebte 5 Pf. Wappen eine Besonderheit.
    Mir ist in der deutschen Postgeschichte keine andere Marke bekannt, die über 7 Jahre nach Außerkurssetzung wieder verwendet werden durfte.
    Keine Neuauflage, es waren die alten Marken, die am 30.6.1912 ihre Gültigkeit verloren.
    Ich habe eine Paketkarte vom Januar 1920 gewählt, weil in diesem Monat kleinen Werte in Bayern nicht mehr ausreichend vorhanden waren.Somit wurden die wohl in den Lagern der Post noch vorhandenen Wappenwerte 5 und 10 Pf.( gedruckt ab 1890) wieder postgültig und am Schalter verkauft und verwendet.
    Zur 10 Pfennig. Im Michel ( allerdings 2010 Jahrgang) nicht genannt, aber mir vorliegende Spezialliteratur ist eindeutig, auch die 10 Pf. Wappen wurde reaktiviert.
    Die 10 Pf. auf Beleg ist seltener.
    Ein kleiner Hinweis: Besser geht es nicht, vielleicht für Weihnachten http://www.ebay.de/itm/Bayern-5-10-Pfg-Wappen-Aufbrauch-u-a-Einschreibe-Paketkarte-Zweibrücken-1920/401448107490?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2055119.m1438.l2649
    Liebe Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    ja, da hast du ein schönes Stück ausgegraben und auch der Link auf den Shop vom Kemser Schorsch zeigt ein begehrenswertes Stück (sollte jetzt eigentlich nach deiner Kommentierung schon weg sein, oder?).

    Die wahren Seltenheiten sind aber die 3 Pfg. und 20 Pfg. Wappenmarken. Such die mal in echt ab Jan. 1920 ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Die Paketkarte ist noch zu haben.
    Auf Grund der Jahresbriefmarkeneinkaufslimitierung 2017 kann ich sie nicht kaufen.
    Dem Nachtragshaushaltsplan zu dessen Erhöhung hat meine Frau noch nicht stattgegeben ;( .
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Ralph,
    Das nicht. Aber die Stimmverhältnisse im heimischen Parlament nach Einkommen haben sich durch die weiter bestehende Berufstätigkeit meiner Frau und meiner Verrentung in 2017 dramatisch verändert. Ich habe einen Sachverhalt tunlichst bisher ausgeklammert, ich glaube ich habe nicht mal mehr Fraktionsstärke. Wenn sie das merkt, kann ich nicht mal mehr Vorschläge unterbreiten.
    Liebe Grüße Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von BaD (16. Dezember 2017 um 19:07)

  • Hallo Bernd,

    solange du über die kritischen 5% kommst, ist dir dein Fraktionsstatus doch sicher! :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bernd,

    du zeigst ein wirklich interessantes Stück. Bisher war mir nicht bekannt, daß es so etwas in Bayern gab. Vermutlich gibt es hier am Niederrhein noch mehr 'Preußen', denen das nicht bekannt ist (war). Daher werde ich meine Sinne entsprechend schärfen. Ob es aber was bringt???

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo,
    Ullrich zeigt hier eine wunderbare Paketkarte von Ende April 1920, also eigentlich schon eine Reichspostpaketkarte ?!.
    Peschl hatte 1934 alle bis dahin bekannten Paketkarten und Wertbriefe aus der Übergangszeit vom 1.4. -30.6.1920 statistisch erfasst.
    Die 10 Pf. Wappen war mit 17 % an den Wappenmarken beteiligt.
    Da ist meine hier gezeigte Paketkarte vom 5.5.20( letzter Tag der Portoperiode) öfter vorhanden, denn die 5 Pf. war mit 73 % vertreten.
    Die fehlenden 10% gehörten der Michel 177, dem 20 Pf. Aufdruck auf der 3 Pf. Wappen. Dies ist eine neue Marke ( am.28.1.1920 überdruckt), keine Wiederverwendung der alten Marke. Nach meiner Meinung viel seltener auf Bedarfbelegen als es die 10 % aussagen.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo,
    eine letzte von Bayern:
    Die Wappenmarken wurden im Januar 1920 wegen des Mangels an kleinen Werten reaktiviert.
    Einen Verursacher des Mangels habe ich: Der Postbeamte von Burgkunststadt verklebte am 4 November 1919 großzügig die 5 Pf. Freistaat.
    Da er wohl auf die Wappenmarke hoffte, verklebte er anstatt der nötigen 9 Marken gleich 10 Stück und stempelte wohl aus Verschleierungsgründen nicht mal alle ab.
    Frankiert 2 Mark
    Notwendig:
    Paket über 75 km. bis 5 kg = 1,25 Mark
    Einschreibung = 30 Pf.
    Versicherungsgebühr bei 500 Mark Wertangabe= 40 Pf.
    Beste Grüße Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo BaD,

    vermute eher, der Expeditor war ein königstreuer und wollte die neuartigen Marken mit dem Aufdruck loswerden :thumbup:

    Viele Dank fürs zeigen!

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo Kreuzer,
    das wäre auch eine Möglichkeit, solch Aufdrucke jeden Tag als Königstreuer zu sehen kann sehr frustrierend sein . X(

    Paketkarten mit vielen kleinen Werten in normalen Zeiten sind ungewöhnlich. Ein Kampf des Absenders oder Postbeamten in Mannheim gegen die Germania könnte man nach Kriegsende verstehen wäre aber hoffnungslos, es gab nur diese Marken.
    für Paket über 75 km bis 5 kg. = 75 Pf. plus 40 Pf. Eilbote Ortsbezirk ergibt die frankierten 1,15 Mark.
    Ob das b a auf dem Paketzettel auf einem Selbstbucher hinweist ist mir nicht bekannt, aber da die Marken über dem Eilbotenzettel kleben dürfte der Annahmebeamte frankiert haben.
    Beste Grüße Bernd

  • Ich zeige euch heute eine Inlandspaketkarte vom 1.10.1907 von Berlin nach München.

    Das Postamt Berlin C 111, eine Zweigstelle des Postamtes Berlin S.W.19 war als innerdienstliche Einrichtung ausschließlich für die Abwicklung und den Transport der
    postalischen Sendungen der Reichs(haupt)bank zuständig.

    Der Tarif des Paketes mit einem Gewicht von nur 1kg (dementsprechend klein und als Beutelstück, kenntlich am blauen "B", befördert).

    Aufgegeben am 1.10.1907 zwischen 18:00 und 19:00 Uhr erreichte es die Wertpost-Zustellung in München bereits am 2.Oktober um 11:00 bis 12:00 Uhr.
    Heute wohl eher nur nur separaten Kurier möglich!

    Paket bis 5kg (über 10 geogr. Meilen) 50 Pfg
    Einschreiben 20 Pfg
    Eilboten 40 Pfg

    Gesamttarif 1 Mark 10 Pfg

    Schön ist auch der "Aufbrauch" der 2 Pfennig auf der Rückseite.

    Eventuell könnte mir jemand den Unterschied von Einschreiben und Wert bei Paketen erklären. Haftungsgrenze bei Einschreiben zum Beispiel.

  • Hallo Germania,
    eine sehr schöne Paketkarte.
    Die Information zum Postamt C 111 ist vollkommen neu für mich, vielen Dank.

    Über die Haftungsgrenzen der Reichspost habe ich noch nie etwas gelesen, das Pakete verloren gingen b.z.w. die Post Fehler machte wurde in allen Veröffentlichungen tunlichst außen vor gelassen. Wiedergutmachungen für verlorene Briefe und Paket zu veröffentlichen wäre auch nicht gut für die Kassenlage.
    Die bayrische Post hat einmaligerweise dazu etwas verlauten lassen. Und das ist schon ein Hammer.
    Angenommen am 1.10.1907 ging ein Einlieferer mit einem 7 kg. schweren Paket, dessen Wert er auf 42 Mark schätzte, zum bayrischen Postamt.
    Er hatte 3 Möglichkeiten zur Versendung:
    Normalpaket
    Paket mit Einschreibung
    Wertpaket mit 42 Mark Wertangabe
    Egal welche Option er nutzte , bei Verlust erhielt er 42 Mark.
    Es wäre nicht klug von der Post, wenn der Absender das wüsste.
    Erklärung: Bei Verlust einer Einschreibsendung, egal ob Brief oder Paket, zahlte die bayr. Post 42 Mark ( erstaunlich viel).
    Beim Verlust eines Normalpaketes erstatte Bayern 3 Mark pro 500 gramm Paketgewicht, also bei 7 kg. auch 42 Mark.
    Damit aber ein Versender eines schwereren Einschreibe-Paketes nicht benachteiligt würde, galt die Gewichtsentschädigung, wenn die 42 Mark überschritten wurde.
    Natürlich ohne Zuschlag weil es ein Einschreiben war.
    Beste Grüße Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von BaD (5. Januar 2018 um 21:07)

  • Hallo,
    am 14.7.2016 stellte ich hier eine Paketkarte ( erste Abbildung) in die Schweiz vor, die auf Grund des " Veredlungsverkehr" und eines besonderen Stempels rätselhaft war. Postgeschichte vermutete richtig, das die Abkürzung des " Vorm" im Stempel für Vormerk stand.
    Erfreulicherweise konnte ich jetzt eine Paketkarte erwerben, die das Rätsel um die Zollbehandlung solcher Pakete löst.
    So macht Philatelie Spass, wenn Wissenslücken anhand von Belegen überraschend kleiner werden.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    unter Veredelungsverkehr (auch Ausbesserungsverkehr) versteht der Zollbeamte die Versendung einer Ware in ein anderes Land, in dem diese dann optimiert, oder repariert werden soll und von dem aus dann diese wieder in das Versendungsland exportiert werden wird.

    Der Sinn besteht darin, dass bei der Wiedereinfuhr nicht die ganze Ware steuerlich erfaßt wird, sondern nur der Teil mit Abgaben belastet wird, der optimiert wurde, bzw. bei einer Reparatur, instandgesetzt wurde. Ging dieses noch auf kostenlose Garantie, war die Wiedereinfuhr abgabenfrei. Somit erspart sich der Inländer eine Menge Geld - in dem Fall der 1. Karte ging die Sendung an eine Schweizer Uhrenfabrik, die sicherlich eine oder mehrere Uhren zu reparieren hatte.

    Möglich wäre auch eine Optimierung von Uhren, z. B. mit aufwendiger gestalteten Werken, guillochierten Zifferblättern oder Vergoldungen und dergleichen.

    Schön, das mal zu sehen - von Bayern habe ich dergleichen so gut wie nie beobachten können. Danke fürs Zeigen dieser schönen und interessanten Belege. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Heku,
    das ist eine privat bestellte Paketkarte des Apothekers, es könnte sein das er Selbstbucher war.
    Für private Paketkarten galt das Formular C 20 in der ADA( Allgemeine Dienstanweisungen) der Postordnung als Vorlage.
    Da ist die Gebührenangabe nicht zwingend vorgesehen. Das alle im Auftrag der Reichspost hergestellten diese hatten ist eine Sache, Privatleute b.z.w. ihre Druckereien waren frei in der Entscheidung.
    Anhang Formular mit Größenmaßen in der ADA.
    Beste Grüße Bernd