Schweiz - Deutsche Staaten

  • Hallo Kevin,

    kein Problem ...

    Die CH schrieb in Rötel 3 Kr. für einen einfachen Portobrief aus dem 1. Rayon zu Baden.

    Die badische Bahnpost übernahm ihn und taxierte 6 Kr. für Baden, weil man dachte, dass der Zielort nur bis 20 Meilen vom CH - BA - Grenztaxpunkt entfernt liegen würde. Daher die Streichung von 3 und 6 und die Addition in 9 Kr. zu zahlen beim Empfänger.

    Dann bemerkte man aber, dass die Zielpostanstalt (nicht unbedingt der Zielort!) über 20 Meilen entfernt lag und rechnete: 3 Kr. für die CH und 9 Kr. für Baden = 12 Kr., wie es richtig war.

    Den hätte ich mir aber auch schenken lassen vom lieben Klaus. ;):P^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (6. Februar 2016 um 13:47)

  • Hallo Ralph,

    vielen Dank für deine sehr verständliche und schnelle Erklärung!
    Dann hat er mir ja in der Tat einen sehr hübschen Brief vermacht, der sicherlich bald Einklang in meiner Ausstellungssammlung finden wird :)!!

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo zusammen,

    inzwischen ist mir auch ein Beleg aus der Nach-DÖPV-Zeit für die Incoming Mail meiner Heidelberg-Sammlung zugelaufen. Allerdings kann ich "standortbedingt" nicht wie Kevin (@briefmarkenwirbler) mit einem Grenzrayon-Brief aufwarten - dafür war es zu weit von Basel nach Heidelberg …
    Insofern denke ich, dass mein Briefumschlag mit 25 Rappen portorichtig ist: es passt zu meinen Heidelberger 7-Kreuzer-Briefen aus der gleichen Zeit.

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

  • Lieber balf_de,

    der ist hinten noch schöner, als von vorne.

    Die CH bekamt 10 Rappen = 3 Kreuzer vom Franko, Baden 15 Rappen = 4 Kreuzer vergütet.

    Eigentlich hätte die CH auch P.D. stempeln sollen ... aber das wurde hin und wieder vergessen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Forumsfreunde,
    in diesem Thema möchte ich einen Beleg zeigen, den ich kürzlich ergattert habe, weil er mir von der Optik her so gut gefallen hat. Ein Faltbrief ( Inhalt Rechnung für Farben Anilin ) von Basel nach Konstanz, zutreffend freigemacht mit 20 Rappen. Entwertungsstempel Basel Badischer Bahnhof 22.Jan.66. Schöner blauer Absendervermerk J.R.GEIGY. Siegelseitig 3x Weiterfranko, Durchgangsstempel Basel Badischer Bahnhof ( badischer Stempel?) Ovalstempel Schweiz über Baden sowie Ankunftsstempel Constantz. Keine grosse Sache, aber für mich eine Augenweide !
    Herzliche Grüße remstal

  • Hallo remstal,

    Augenweide trifft es - Basel Badischer Bahnhof war ein Badenstempel.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Anton,

    ich hoffe, dass dich der Brief hier genauso entzückt, wie mich und möchte ihn daher kurz vorstellen.

    Faltbrief aus Basel vom 21.8.1858 8 Uhr Abends aufgegeben an "Gebrüder Nann Segeten poste restante Klein Laufenburg".

    Die Aufgabepost taxierte ihn als sog. Grenzrayonbrief mit 3 Kreuzern, die allein der Schweiz zustanden. Über Basel Badischer Bahnhof, die 2. Stelle des Datums hatte man wohl vergessen am 22.8. einzustellen, ging es dann nach Kleinlaufenburg, wo der Brief auf Wunsch des Absenders "poste restante" gestellt werden sollte, also 3 Monate ab 22.8. liegen gelassen werden musste.

    Er ist dann innerhalb dieser Zeit auch gegen 3 Kr. Entgelt (gab es in Baden eine poste restante - Gebühr?) abgeholt worden, weswegen man wohl die 3 Kr. vorne wieder strich.

    Ich habe bisher noch keinen Grenzrayonbrief mit poste restante gesehen und war sehr froh, diesen Luxusbrief an Land ziehen zu können. Jetzt noch einer nach Württemberg, Taxis, Österreich und Bayern, dann bin ich komplett.

  • Liebe Freunde,

    von einem lieben Sammlerfreund, der 4 Alben (!!) Grenzrayonbriefe aller Art sein Eigen nennen kann, habe ich den hier zur Veröffentlichung angeboten bekommen und enthalte ihn euch daher nicht vor. Eine Bombe!

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Eine Bombe!

    hallo bayern Klassisch,

    eine Bombe, die bei mir bisher leider nicht hochging. Aber vielleicht stehe ich auch einfach nur auf der Zündschnur? :rolleyes:

    Was ich nicht verstehe: Winterthur (CH) nach Gailingen (D) - Entfernung ca. 25km - wäre ein RL-Brief. Er wurde aber nur innerhalb der Schweiz zum Postfach in Diessenhofen (CH) versandt, also Inlandtarif und kein RL-Brief. Porto in beiden Fällen 10 Rappen.

    Interessant wäre er doch als RL-Brief, wenn er nach Gailingen befördert worden wäre, oder als Schweizer Inlandbrief, von ausserhalb des Gailinger RL-Bezirkes zum Postfach nach Diessenhofen (für die Schweizer Portoknauserer).

    Vielleicht kannst du mir deine Hand reichen, damit zum Zünden der Bombe die Zündschnur nicht länger von mir blockiert wird?

    besten Gruß
    stampmix

  • Hallo stampmix,

    das ist doch die Besonderheit innerhalb der Besonderheit "Grenzrayon" - man hat die Tarife des Grenzrayons u. U. nochmals unterboten, indem man sich Briefe nach Deutschland grenznah in der Schweiz ablegen ließ. Das betraf ja wohl in der Masse andere Schweizer Briefe, für die dann immer nur der Inlandstarif galt.

    Örtlich war es natürlich ein Auslandsbrief, denn der Empfänger residierte ja nicht in der Schweiz. Postalisch war es ein reiner Inlandsbrief, das ist auch klar.

    M. E. ein hoch interessantes Stück!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • M. E. ein hoch interessantes Stück!

    lieber bayern klassisch,

    zweifellos ein interessanter Beleg. Um die Besonderheit in der Besonderheit, sozusagen eine RL-Matrjoschka, im Kontext zum Rayon limitrophe würdigen zu können, werde ich noch ein paar Runden im Postgeschichte-Anfängerkurs belegen müssen. Bis dahin sehe in diesem, zweifellos schönen, Beleg eine rein Innerschweizerische Beförderung; was wohl auch die Schweizer Post damals so sah und keinen RL Stempel abschlug. Die Einrichtung eines grenznahen und fußläufig erreichbaren Schweizerischen Postfachs zur Ausweitung der Portomoderation weit über den Rayon limitrophe, sozusagen zu einem pays limitrophe, ist sehr kundenfreundlich gewesen und wurde damals ja auch an anderen grenznahen Orten gepflegt. Aber ob das unter den Rayon limitrophe fällt? Ich weiß nicht. Bis zum Erkenntnisgewinn lasse ich die Bombe unterm Bett liegen und schlafe nochmals darüber :sleeping:

    besten Gruß
    stampmix

  • Hallo zusammen,

    also ich verstehe das ehrlich gesagt auch nicht.

    Die Grenzrayonregelung bestand doch darin das auf beiden Seiten jeweils in einer Tiefe bis zu 30 km entfernt von der Grenze zu einem ermäßigten Tarif von 10 Rappen bzw. 10 Pf innerhalb des Grenzbereichs Deutschland-Schweiz, verschickt werden konnte.

    Da hätte der Absender in Winterthur doch ohne Probleme für den 10 Rappen-Tüblibrief direkt an den deutschen Empfänger in Gailingen am Hochrhein (Baden) senden können. Die Strecke ist lt. google-earth Luftlinie 22 km, also voll im Grenzrayon. Inwiefern soll mit der postrestant Geschichte vis-a-vis in Diessendorf (CH) also in irgend einer Weise ein Vorteil gewonnen worden sein ? ;(

    Ein Vorteil wäre darin doch nur dann zu sehen, wenn Winterthur nicht im Grenzrayon gelegen hätte und der Brief nach Gailingen am Hochrhein (Baden) somit als normale Auslandsdestination 25 Rappen gekostet hätte. So war es hier nun aber nicht gelagert.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (22. Mai 2017 um 21:56)

  • Hallo Pälzer,

    der Badener hatte ja sicher mehrere Kunden in der Schweiz, wovon wohl die meisten über 30 km von seinem Wohnort entfernt residierten. Da war es schon eine Ersparnis (von 15 Rappen pro Brief). Er wird sicher nicht wegen der Grenzrayonbriefe, die er bekam, aus der Schweiz per p.r. schicken lassen.

    An DIESEM Brief konnte also keiner etwas sparen, an vielen anderen dadurch jedoch sehr wohl. Es ist doch höchst interessant, dass jemand die teuren Auslandstarife auf diese clevere Art zu umgehen verstand.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (22. Mai 2017 um 21:00)

  • An DIESEM Brief konnte also keiner etwas sparen, an vielen anderen dadurch jedoch sehr wohl. Es ist doch höchst interessant, dass jemand die teuren Auslandstarife auf diese clevere Art zu umgehen verstand.


    ...ach so, ja das macht dann schon ein Schuh. ^^

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Ralph,
    kann erst heute den tollen Beleg von Basel nach Segeten - Poste restante Klein Laufenburg -sehen: Ich habe noch keinen derartigen gesehen, so was wäre auch was für mich.....
    Zur Frage der poste restante Gebühr weiss ich leider auch nichts !
    Herzl. Gruß Anton

  • Hallo Anton,

    poste restante in Baden, so habe ich heute vom Rainer Brack erfahren, war kostenlos.

    Streng genommen gibt es bis jetzt wohl nur diesen einen Brief von der CH in den Grenzrayon mit poste restante - Gestellung, wenn nicht noch ein neuer auftaucht. Du hast eine PN.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Anton,

    danke schön - in einer Woche wird der Besitzerwechsel stattgefunden haben. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    bis auf Seite 5 dieses Threads - ins Jahr 2014 - zu meiner ersten Vorstellung eines Strubel-Briefs habe ich zurückgeblättert, weil mich interessiert hat, ob mir damals der liebe bayern klassisch einen Ratschlag zur Suche weiterer Belege gegeben hat - etwa in der Art: "Jetzt brauchst du noch einen Schweizer aus dem ersten Rayon als Pendant zu deinen 12-Kreuzer-Briefen in die Schweiz". Schade - damals hat er mein hübsches Briefchen aus dem Jahr 1855 nur gelobt ohne weitere "Anfeuerung" …
    Aber als mir das hässliche Entlein von 1857 mit 40-Rappen-Frankatur aus Basel über den Weg lief, brauchte ich keine Anfeuerung ….

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)