Österreich - Thurn und Taxis

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief aus Asch (Österreich) nach Greiz (Fürstentum Reuß ältere Linie / Thurn und Taxissches Postgebiet) vom 27. Januar 1831.
    Der Absender bezahlte 8 Kr.C.M. bis zur österr. sächsischen Grenze. Von da bis Greiz fielen 2 - und 2 3/4 Groschen (Sachsen und Thurn und Taxis) an. Der Empfänger bezahlte 4 3/4 Groschen Porto.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    Wohin hat damals im Jahre 1785 Göttingen gehört? Zum Niedersachsen, oder zum Königreich Westphalen? Zum welche Postorganisation war dort tätig? Der beiliegender Brief startet aus Pest und wurde bis Grenze mit 6 kr Österreichsiche Währung frankiert. Was für eine Geld ist diese vorderseitige "3" und was ist daneben rechts diese schnörkelige Zeichen?

    Danke schön für die Hilfe:

    Ungarn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ungarn

    Diese Zeit kenne ich sehr wenig, aber etwas kann ich helfen.

    Göttingen hat zu Braunschweig-Lüneburg gehört, auch Kurhannover genannt. Kurhannover hatte ein eigenen Postwesen.

    Wie/wo die Austausch war, kenne ich leider nicht.
    Aber hier kann vielleicht anderen etwas sagen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Danke, wir sind mit einem Schritt weiter.

    Bedeutet Braunschweig-Lüneburg Staat Braunschweig, oder diese letztere ist etwas anders? Was für ein Geld war damals in Braunschweig-Lüneburg?

    Vielleicht jemand kann helfen. es soll eine Menge Briefe existieren aus Europe nach Göttingen. :)

    Viele Grüsse:

    Ungarn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ungarn

    Nein, es ist hier das Kurfürstentum gemeint, welcher später Königreich Hannover geworden ist. Aber schon in 1714 mit Grossbritannien in Personalunion.
    Der "Staat" Braunschweig entstand erst 1814 als Herzogtum Braunschweig. Es ist alles ein Bisschen kompliziert, finde ich.

    Die Währung in Kurfürstentum war wohl Taler. Welche Münzfuss es war kann ich jetzt nicht finden.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Ungarn,

    die Währung zu fraglicher Zeit war 1 Thaler = 36 Mariengroschen = 288 Pfennige.

    1 Thaler entsprach 1,5 Gulden, also gleich 90 Kreuzer.

    Dein Brief ist vor der Zeit geschickt worden, die ich sammle, daher kann ich wenig dazu konkretes sagen. Aber der Empfänger zahlte 3 M = 3 Mariengroschen, also 1/12 von 90 Kreuzer = 7,5 Kreuzer aus Sicht eines Südländers.

    Anbei ein Transitbrief aus Peterwardein (Serbien) über Ungarn, Wien, München und Augsburg nach Freiburg im Breisgau, der letztlich 39 Kreuzer kostete. Hattest du in Sifi nicht auch einen ungarischen an diese Adresse dabei?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (5. November 2012 um 18:50)

  • Lieber Bayern Klassisch,

    Jetzt wissen wir etwas mehr über diesem Brief: ging nach Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, bis österreichsiche Grenze war 6 kr un danach 3 Mariengroschen. Denkst du dass diese schnörkelige Zeichen hinten das Ziffer "3" ist eine Buchstabe "M", als "Mariengroschen". Ich kenne eine ähnlichen Brief auch von diesem Korrespondenz, wo die gleiche Zeichnen findet.

    Wahrscheinlich hattest du eine anderes Bild geschickt statt Peterwardein. Im übrigen als ich beschäftige mich mit Ungarn, dass bedeutet der sog. "Gross-Ungarn", so Peterwardein gehört auch dazu :). Heute schon Serbien :(.

    Viele Grüsse aus

    Ungarn

  • Lieber Ungarn,

    prima - ich hatte das falsch Bild hoch geladen - werde morgen das richtige senden.

    Meine Interpretation ist etwas spekulativ - vlt. weiß es hier einer ganz genau.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Sammlerfreunde,

    Ich zeige jetzt 2 interresante Briefe:

    1. Aus Pressburg 6-te Oktober 1827 nach Mainz. Nach meinem Informationen Mainz gehörte damals zum Hessen. Stimmt es? Und welche Postorganisation war dort tätig, T&T? Interresant dass dieser Brief ging nach Bayern durch und keine Taxvermerke. Warum? Sind die Bayern schon gerwusst, dass wahrscheinlich die Familie Mennsdorf Poully hat portofrei? Hinten ist 14 kr CM aus Österreich bis Grenze.

    2. Der 2-ter Brief ist ähnlicher, aber ging aus Gacs (heute Slowakei) auch nach Mainz und auch keine Taxvermerke aus Bayern. Datum: 18.07.1833. Hinten auch eine ganz blosse "14" aus Gacs.

    Viele Grüsse aus

    Ungarn

  • Lieber Ungarn,

    2 tolle Briefe - Glückwunsch dazu. :P

    Mainz war von der taxischen Post versorgt worden, das ist richtig.

    Der Empfänger war Commandeur in der Bundesfestung - daher war der Transit durch Bayern und ab Aschaffenburg bis Mainz nicht mit Porto belegt worden. Meistens sieht man Festungsbriefe aus Mainz nach Österreich - so kenne ich nur ganz wenige, noch dazu an einen hohen Herrn.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Geschätzte Runde!

    Ich habe zwei Briefe, die noch Fragen offen lassen, und zwar vom 4.9. und 29.11.1843. Sie wurden in Wien unfrankiert aufgegeben und liefen über Frankfurt nach Wiesbaden (Hzt. Nassau).

    Beim ersten Brief vom 4.9.1843 sieht man an Taxzahlen neben „12/8“ noch „6“, „4 ¼“, „1 ¾“ und „17x“. Beim zweiten Brief vom 29.11.1843 fehlen „1 ¾“ und „17x“.

    Anzuwenden war der Postvertrag Österreich – Thurn & Taxis vom 30.1.1843, der am 1.5.1843 in Kraft trat und mit dem Frankierungsfreiheit sowie eine gemeinschaftliche Portotaxe eingeführt wurde. Zu taxieren war in Kreuzern CM, in Frankfurt gab es Batzen, in Nassau Kreuzer RW.

    Das gemeinschaftliche Briefporto betrug 12 Kreuzer CM für eine Entfernung von über 10 Meilen (Art. II) und wurde zwischen den Postverwaltungen geteilt. Der Transit kostete 8 Kreuzer CM (II. Klasse, Hzt. Nassau) und wurde zu Gunsten der thurn- & taxisschen Post eingehoben (Art. V/A/II). 12+8 = 20 Kreuzer CM = 24 Kreuzer RW = 6 Batzen.

    Instradiert wurde der Brief über Frankfurt (siehe Instradierungstabelle zum Vertrag 1829) und ich nehme an, daß der Brief über Bayern geleitet wurde. Die Vereinbarungen zwischen Bayern und Thurn & Taxis, die zu diesem Zeitpunkt galten, liegen mir nicht vor. Die „4 ¼“, multipliziert mit 4 = 17 Kreuzer RW, werden in diesem Fall wohl die Vergütung an Bayern darstellen und die „1 ¾“ das Porto in Nassau = 7 Kreuzer RW.

    Kann jemand bei den offenen Punkten zur Benennung der Quellen beitragen?

    Vielen Dank
    hk1190

  • Liebe Freunde,

    Der beigelegter Brief ging aus Graz nach Kassel. Auf der Rückseite ist ein Datumstempel 15. May.1817.

    In Österreich wurde 42 Kr (Einlösungsschein), plus 12 Kr Reko-Gebühr bezahlt, was wurde auf der Vorderseite mit Rötel geschrieben. Diese Taxen entsprechen für 1 Loth Auslandsbrief.

    Wahrscheinlich das bayerische Transit war 32 kr rh (links unten mit blau) (1,5 Loth). Der Empfänger hat wahrscheinlich 15 1/4 GGr bezahlt.

    Aber was sind die andere Ziffern???

    Blaue "7" rechts oben?

    Rote "12" links oben?

    Rötel "48" links in der Mitte?

    Schwarze "48" oben?

    Ich warte die verschiedene Variationen. Danke: "Ungarn"

  • Liebe Sammlerfreunde,

    als der Absender aus Kuttenplan (Böhmen / Österreich, jetzt Chodova Plana, Tschechien) den Brief am 30. Oktober 1831 schrieb grassierte die Cholera und Bayern räucherte die Postsendungen bei der eingehenden Post aus Österreich, u.a. in Waldsassen (vom September - bis 23. Oktober 1831, sowie vom 24. Oktober 1831 bis 23. Januar 1832 in Schirnding. Briefsammler Johann Baptist Wolf aus Waldsassen war in dieser Zeit jeweils in Waldsassen und in Schirnding für die Briefräucherung zuständig (Quelle: Vorphilahandbuch Bayern von Friedrich Pietz). Der Absender gab den Brief aber nicht im 4 km entfernten Plan (Böhmen / Österreich, jetzt Plana, Tschechien) auf, sondern gab den Brief einen Boten in das 31 km entfernte Tirschenreuth (Oberpfalz / Bayern) mit, um der Briefräucherung zu umgehen. Der Brief ging dort als Portobrief nach Frankfurt am Main (Thurn und Taxissche Post) und kam am 7. November 1831 dort an. Der Empfänger bezahlte 12 Kreuzer Porto. Der Brief wäre, hätte man ihn in Plan aufgegeben, bis Eger (Böhmen / Österreich, jetzt Cheb, Tschechien, mit der Post gelaufen und von da mit der bayerischen Post, über Waldsassen bis Amberg (dieser Postkurs bestand seit 1830).

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    eine Contumaz - Umgehung, wie ich sie noch nie gesehen habe - sagenhaft. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Teilfrankobrief aus Ried (in Rigarting am 21.1.1843 verfasst) vom 23.1.1843 über München (Folgetag) und Frankfurt am Main nach Mainz, dort am 27.1.1843 angekommen.

    Der Absender zahlte bis zur bayer. - österr. Grenze 6 Kreuzer Conventionsmünze hinten, weil der Brief noch dem Grenzfrankozwang unterweofen war (PV BY - Österreich vom 1.5.1819).. Das vorderseitige liegende X war also missbräuchlich zu verstehen, weil er gar nicht erst durchfrankiert werden konnte.

    Bayern setzte in München 16 Kr. rheinisch als Transit an (bis 1/2 Münchener Loth) und Taxis (hier: FFM) in ähnlich bläulicher Tinte wie damals eigentlich immer Nürnberg für die Strecke ab Aschaffenburg bis Mainz weitere 6 Kr. rh., so dass der Empfänger total 22 Kr. rh. zu zahlen hatte.

    Leider habe ich zum Absenderort Rigarting und zu Herrn Wolfanger dort im Netz nichts gefunden ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ein schöner Brief :thumbup::thumbup:

    Vermutlich handelte es sich beim Absende Ort um Riegerting : Ortsteil von Mehrnbach, Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    vielen Dank für deine Hilfe - diese alten Ortsnamen und Schreibweisen sind nicht einfach für Ortsfremde wie mich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief aus Verona vom 18. September 1841, über Augsburg nach Frankfurt am Main. Durchgangsstempel Augsburg vom 24. September 1841 und Ankunftsstempel von Frankfurt vom 26. September. Der Brief ging wieder nach Verona zurück. Ankunftsstempel "VERONA vom 22. Oktober 1841 !!.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    toller Brief, aber so ganz verstehe ich die Taxen nicht (5 vorne und 12 Kreuzer wären ein bisserl wenig).

    Dann "Refusé" für Annahme verweigert und wohl über die Briefkarte 12x für Augsburg mit Rückbelastung Österreichs ... Vlt. war der Absender auch in Österreich selbst portofrei?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.