Baden - Österreich

  • Wer sagts denn.. manche Hoffnung wird noch rascher erfüllt als erhofft! Euch Beiden, lieber liball und lieber Ralph (..mit "..ph"!) herzlichen Dank für Hilfe und die aufgewendete Zeit!

    Herzliche Grüße - olle Rolf

  • Hallo Ihr helfende Sammler!
    Habe heute wieder eine Hilfestellung von Nöten und bitte höflichts darum. Mein Problem ist der angehängte Brief. Gelaufen von Karlsruhe über St. Gallen nach Gröden. Der Brief wurde bis zur Grenze bezahlt 6 Kreuzer siegelseitig notiert.Auf der Vorderseite steht die Notierung 6 Kr. Transit bis zur Grenze Österreichs und 14 Kreuzer CM für Österreich. Mein Problem ?
    Vor der 6 steht eine 1 ? Oder ist dies ein T fürTransit??? Datum des Briefes 18. 1. 1840
    Bitte Ihre Meinung dazu . Danke und viele Grüße: Planke

  • Lieber Planke,

    da steht T6 / 14 für Transitporto 6 Kreuzer für die Schweiz und 14 Kreuzer Inlandsporto.

    Österreich notierte immer oben das fremde Porto und unten das eigene Porto.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute ein Postvereinsbrief aus Heidelberg nach Kolozsvar in Siebenbürgen, damals zu Ungarn gehörend. Das heutige Cluj-Napoca, zu deutsch Klausenburg kam erst nach dem 1.Weltkrieg zu Rumänien. Die Zeit müsste ca. 1853-55 sein.

    Gelaufen ist der Brief, für mich überraschend, über Württemberg und Bayern (jeweils Bahnpost) und nicht gleich nach Norden über Frankfurt, Giessen, Erfurt, Leipzig.

    Der weitere Weg war dann aber klar und wurde auch vom Absender auch so notiert: Bodenbach, Prag, Wien, Budapest nach Siebenbürgen. Laufzeit 5 Tage, nicht schlecht für diese Strecke, aber halt alles mit der Bahn möglich.

    LG
    Christian

  • Hallo Christian,

    Glückwunsch zu dem tollen Brief - nach reiflicher Überlegung glaube ich eher an 1853, als an 1854 oder später, weil Bayern bis März 1854 noch den offenen Transit bei der Bahnpost stempelte und hier dürfte die Strecke Augsburg - Nürnberg involviert gewesen sein, auch wenn der Stempel sehr unklar ist.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    danke für die Glückwünsche, wahrlich ein Schnapp zum kleinen Preis. :)

    Habe soeben deinen Bodenbach-Artikel im Rundbrief nochmal durchgeschaut und die bayerischen Bahnpoststempel tauchen auf zwei Bodenbach-Briefen aus dem Jahr 1853 auf, später nicht mehr. Ich denke auch dass der Brief aus 1853 ist.

    LG
    Christian

  • Hallo Christian,

    dann sind wir ja einer Meinung - tolles Stück:

    Baden - Württemberg - Bayern - Taxis - Sachsen - Österreich - Ungarn. Nicht sooo schlecht für einen Brief - lass mich raten: 900 km Strecke bestimmt, oder? Dafür war die Zeit absolute Klasse!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    900km reichen nicht, der direkte Weg nach Osten über Salzburg, Wien sind schon 1300km, über Leipzig, Bodenbach, Prag über 1500km.

    Da verdienen 5 Tage Laufzeit allergrössten Respekt.

    LG
    Christian

  • Hallo Christian,

    ja, das ist erstaunlich schnell für diese Zeit - phantastisch. Vlt. einer der weitesten, deutschen Briefe via Bodenbach, die wir bisher entdeckt haben. Ich hoffe, der Verkäufer ärgert sich nicht allzu sehr ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute kann ich ein ganz besonderes Briefchen zeigen, wie ich noch keines zuvor gesehen habe.

    Wien 15.5.1851 - Heidelberg 19.5.1851

    Der Absender wusste (oder ahnte), dass Baden ab 1.5.1851 im Postverein war und erst damit waren Markenbriefe zugelassen. Ergo klebte er folgerichtig eine 9 Kreuzer Marke für einfache Briefe über 20 Meilen unter 1 Loth auf. Es war aber ein Damenkuvert, dem etwas beigeschlossen war, lesen wir doch die Anschrift: "Herrn Herrn I. C. Wilekens mit Briefen des Herrn Ober- Amtmann Wilekens zu Heidelberg am Neckar Grosherzogthum Baaden".

    Warum dann die Aufgabepost in Wien noch 1851 den nur für Briefe NACH Bayern, nicht für Briefe ÜBER Bayern vom 1.10.1842 bis zum 30.6.1850 sinnvollen O.B.C. - Stempel abschlug, wird uns immer ein Rätsel bleiben müssen.

    Briefe mit O.B.C. - Stempel (Oesterreichisch - Bayerische - Correspondenz) nach Bayern nach dem 1.7.1850 sind schon sehr selten und nur hie und da mal anzutreffen, welche über Bayern nach Württemberg und Baden aber große Raritäten.
    In Verbindung mit einem Brief mit Briefen kenne ich gar kein vergleichbares Stück

    Bei der Leitung in 4 Tagen darf geknobelt werden, wie er von Wien aus lief. Ich denke, er lief über Bodenbach - Sachsen - Taxis - Preußen - Taxis nach Heidelberg, weil von Österreich aus keine Bahn nach Bayern ging und von Bayern aus keine nach Baden. Nur über Bodenbach und den Norden der Republik war eine Leitung auf Gleisen möglich und von Wien nach München hätte es schon 3 Tage gedauert ...

  • Hallo Christian,

    da sprichst du ein hohes Wort gelassen aus - du ahnst nicht, was ich da drauf hatte ... aber es ist doch schön, wenn man sich abspricht, um sich nicht auf den Mond zu schießen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    den Glückwünschen zu diesem wirklich ungewöhnlichen und ganz sicher seltenen Brief möchte ich mich anschließen! Noch dazu nach Heidelberg!  :)  Vielen Dank fürs zeigen!
    Zur Postgeschichte kann ich natürlich nichts ergänzen, aber als Heidelberger, der die Wilckensstraße und die Wilckensschule in HD kennt, hatte ich gehofft, noch "Sophy-mäßig" etwas beitragen zu können. Aber leider ist unser alter Bürgermeister Karl Wilckens erst 1851 geboren ...
    Das war also nichts.

    Zur Beförderungsdauer ...

    Bei der Leitung in 4 Tagen darf geknobelt werden, wie er von Wien aus lief. Ich denke, er lief über Bodenbach - Sachsen - Taxis - Preußen - Taxis nach Heidelberg, weil von Österreich aus keine Bahn nach Bayern ging und von Bayern aus keine nach Baden. Nur über Bodenbach und den Norden der Republik war eine Leitung auf Gleisen möglich und von Wien nach München hätte es schon 3 Tage gedauert ...

    ... kann ich einen Brief aus dem Frühjahr 1852 zeigen, der ebenfalls relativ schnell von Wien nach Heidelberg kam. Leider sind die sparsam abgeschlagenen Stempel nicht sehr hilfreich bezüglich des Leitwegs.

    Viele Grüße
    Alfred

  • Lieber Alfred,

    auf deine Antwort hatte ich gehofft! Danke dafür.

    Das Internet weiß nicht alles - ich habe nach dem Namen erst gar nicht gegoogled, weil ich eh nichts finde; wenn du nichts findest als Heidelberger, habe ich mir diese Mühewaltung zu Recht erspart.

    Dein Brief ist natürlich viel schöner als meiner und hat auch die kalligraphisch höherwertige Adresse.

    Deiner hat nur gut 3 Tage von Wien aus gebraucht - aber 1 Jahr später konnten die Bahnanschlüsse schon optimiert worden sein, was ich für äußerst wahrscheinlich halte, denn erst ab April 1851 war die Leitung Wien - Prag - Bodenbach - Dresden - Leipzig gangbar geworden, da galt es viel abzustimmen.

    Wenn er nicht so gut in 2 meiner Sammlungen passen würde, häbe ich ihn ja an dich weiter. Aber so bräche es mir das Herz ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,
    ich möchte euch einen Brief zeigen, der von Baden nach Österreich lief, genauer gesagt von Engen nach Wien.
    Geschrieben wurde der Brief am 12.Juni 1820. Ein dreifacher Brief mit 1,5 loth Gewicht. Auf der Rückseite wurde sehr deutlich das Gewicht und die Taxe notiert. Für Bayern 30x und für Baden 15x Franco.
    Österreich berechnete ein Porto von 12x. Das kam mir aber doch für einen dreifachen Brief ziemlich wenig vor, da es bis Wien schon eine größere Strecke war. Da der hochlöbliche Stadtmagistrat von Wien aber ein gebührenfreier Empfänger war, Kam wahrscheinlich die Hofkammerverordnung vom 4.11.1818 zum Tragen, in der es hieß:
    Portopflichtige Behörden, Parteien und Personen zahlten für Briefe und Pakete an portofreie Behörden, Parteien und Personen nur die halbe Gebühr.
    Die volle österreichische Gebühr wären dann 24x, was schon eher stimmt.

    Eine Frage zum Brief hätte ich noch. Was bezahlte der Absender mit dem 3-Kreuzer Stempel auf dem Briefpapier?
    Beste Grüße
    Torsten

  • Liebe Sammelfreunde

    ein netter Beleg aus Mannheim, aufgegeben am 28.09.1856 lief in etwa 2 Tagen nach Wien.
    Laut Inhalt geht es um die Auszahlung von Zinsen im 20GuldenFuß. Dazu wurde kein Stempelpapier genutzt, sondern eine 45-Kreuzer C.M.-Marke auf normales Briefpapier geklebt wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    gerade mit der Fiskalmarke ein Hingucker!

    Laufweg über FFM - Kassel - Erfurt - Leipzig - Bodenbach - Prag nach Wien, daher nur alles per Bahn und somit in 2 Tagen möglich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ich komme nochmal auf den fantastischen Brief an Wilckens zu sprechen ...

    "Zur Postgeschichte kann ich natürlich nichts ergänzen, aber als Heidelberger, der die Wilckensstraße und die Wilckensschule in HD kennt, hatte ich gehofft, noch "Sophy-mäßig" etwas beitragen zu können. Aber leider ist unser alter Bürgermeister Karl Wilckens erst 1851 geboren ..."

    Was ist es mit diesem Johann Peter Wilckens? Ober Amtmann in Mannheim ... gestorben 1857 in Heidelberg. Nun, er war 1851 noch am Leben, aber nicht mehr im Dienst...
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Peter_Wilckens

    Nicht gut?

    Viele Gruesse
    Andreas