• Liebe Sammlerfreunde,

    mit folgenden Brief komme ich nicht klar.
    Er ist von Verona nach Kempten vom 11. April 1844
    mit Stempel AUSLAGE VON AUGSBURG und Vermerk
    11 Kr im Auslagestempel. Desweiteren Vermerk
    unten Auslage 11 Kreuzer. In der Briefhülle ist
    nur vermerkt "aus Rom".
    Den Stempel "VERONA" hat einer der Vorbesitzer
    ein wenig nachgemalt.
    Meine Frage ist, wie kommen die 11 Kreuzer
    zustande ?

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ob der Brief aus Rom kam, ist hier ohne Bedeutung, weil er erst in Verona zur Post gegeben wurde (womit man sich einiges gespart hat, wenn man ihn nicht gerade selbst nach dorthin transportiert hat).

    Nach dem PV Bayerns mit Österreich vom 1.10.1842 waren Dienstsendungen hälftig zu taxieren. Hier haben wir einen Fernbrief des 2. Rayons vor uns, der über 1/2 bis 1 Loth üblicherweise 22 Kr. gekostet hätte. Aufgrund der Vorschrift wurde er nur mit der halben Taxe, also 11 Kr., belegt. Dergleichen Stücke sind m. E. sehr selten und ich kann daher auch keinen weiteren zeigen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    herzlichen Dank für Ihre Beschreibung des Briefes
    von Verona nach Kempten von 1844 mit 11 Kr.Porto.
    Konnte bisher auch so einen Brief noch nicht finden.

    Liebe Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    die heutigen Verhältnisse sind stark verzerrt. Üblicherweise lief ja ein Dienstbrief hin und ein anderer her. Aber durch die Öffnung des Archivs in Wien kamen viele Tausend bayerische Dienstbriefe nach Österreich in den Handel, während ich kein Archiv in Bayern kenne, das durch nennenswerte Mengen österreichischer Dienstbriefe nach dorthin beeindrucken könnte.

    In dem Brief von Verona lese ich "JOSEPH" im Siegel - ein Siegel, welches lediglich dem Vornamen zeigt, habe ich so noch nicht gesehen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Glückwünsche.
    Ein sehr interessanter Brief.


    bayern klassisch


    Diese Verordnung ist für mich neu. Kann der gute bk bitte erklären wie mann, ausser mit der Gebühren, sagen kann dass es ein Dienstbrief ist? Hier gibt es wohl sonst keine Vermerke die in diese Richtung geht. Also, wie konnte man in Augsburg wissen dass es einen Dienstbrief war? War der Brief mit anderen Dienstbriefe zusammen gepackt?

    Die Name Joseph ist auch eine Familienname. Und nicht so selten wie man glauben kann.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    in Österreich gab es ein Reglement, dass Briefe an portobefreite Personen oder Behörden nur mit der Hälfte des Portos belastet werden.

    Davon abgesehen, wenn der Brief in der Briefkarte unter den Dienstbriefen oder Teilportobefreiten lief, dann konnte Augsburg das negieren, oder auch akzeptieren. Akzeptieren war einfacher ...

    Joseph als Nachname - ja, das macht Sinn. Ich dachte in eine andere Richtung - so wie Max Joseph von Bayern auch ein Siegel mit MAX JOSEPH hätte haben können, zumal die hohen Herrschafften überlicherweise mehrere Siegel führten und führen durften (Privatsiegel, Dienstsiegel, Allianzsiegel usw.).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Wie ich den Brief jetzt verstehe, war es also kein normaler RS/ExOffo, die alle portfrei waren, sondern einen Brief der unter eine Sonderreglung abgeschick war. Die Österreichern haben für die Transporte bis zum Grenze 11 Kreuzer verlangt und diese von Bayern bekommen. In Bayern ist der Brief gebührenfrei gelaufen ohne dass man auf der Brief irgend einen Vermerk dazu sehen kann. Die Augsburgern aber mussten die Geheimnisse gekannt haben.

    Oder die Augsburgern hat der Brief falsch behandelt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    das ist eine spannende Frage. Ab 1.10.1842 gab es ja das Gemeinschaftsporto - also wurden diese 11 Kr. rh, die 9 Kr. CM entsprachen, halbscheidig geteilt. Österreich hat hin und wieder innere Tarife oder eigene Postbehandlungen auf die Auslandspost abgewälzt. Da spielten die Verträge keine Rolle mehr. Augsburg hat eh so vieles falsch gemacht, da wird das mit den 11 Kr. rh. auch keine große Rolle mehr gespielt haben.

    Um so besser, dass es diese Briefe gibt, die man nicht so einfach in der Kiste findet, sondern die man sehr lange suchen muss.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    dank des umsichtigen @Bayern-Nils konnte ich folgenden Brief an Land ziehen: Paris 27.9.1848 nach München. Der Portobrief wurde in Augsburg mit 18x taxiert. Auf diese 18x schlug München seinen Auslagestempel ab, der in der Literatur nicht immer erwähnt wurde.

    Es wäre schön, wenn wir mehrere Abschläge dieses besonderen Auslagestempels hier zusammen tragen könnten.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Gut das es geklappt hat :)

    Aber ein österreichischer Brief ist es ja nicht.

    Mach mal ein Thread mit Auslage München, und dann sehen wir was wir zusammen tragen können.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Ach herrje - mache ich gleich, sorry! ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph

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