• Lieber Hermann,

    vielen Dank - ganz erstaunlich und auch ich hätte den Brief gerne mal postgeschichtlich erklärt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo zusammen.
    Ja die Auktion war bzgl. Zobelli ein sehr großer Erfolg. Es wäre zu kurz gegriffen, dies an dem Spitzenergebnis festzumachen, bemerkenswert ist vielmehr, dass die bayerische Besetzung ebenso wie die österreichische Zeit sehr gut und nicht selten mit sehr hohen Zuschlägen abgesetzt wurde. Der hohe Zuschlag bei Bolzano LT ist auf einen Sonderffekt zurückzuführen (meine Meinung) Ein extrem seltener Stempel traf auf ein starkes Sammlerinteresse mit starken finanziellen Mitteln. Aber wie gesagt, spannend ist vor allem das breite Interesse.
    Anders sah es bei Lomb.- Veneto aus, die ja bei Ziobelli auch stark vertreten war. Hier machte sich die italienische Vorphila-Lethargie deutlich bemerkbar. Wenn ein Lot 100 Mailandbriefe mit seltenen Transitstempeln und zwei Tirol Transitbrief Knallern für Untergebot weggeht, stimmt dort der Gesamtmarkt nicht mehr. Ähnliches gilt für die Verona - Perlen, wo etwa der Referenzbrief für die Katalogisierung der ersten Verona-Destra Stempel für Untergebot (75) Euro wegging.
    Das absolute Knaller Los war aber bei den Sammlungen. Los 4587. 190 Briefe meist mit vielen Transitbriefen an Menz in Bozen aus Dänemark, England, Niederlande, Russland etc. - Zobelli als Ortsstempel Sammler konnte mit diesen Briefen offensichtlich nichts anfangen und beliess sie in der Archivfaltung in einer Schachtel. Das Los ging für 1300 weg. Dazu bei anderer Gelegenheit mehr. Nur hier soviel, darin befand sich auch nach dem Zuschlag noch ein Brief von Innsbruck nach Bozen aus dem Oktober 1809 mit zwei Zensursiegeln. Die Zuordnung an eine Tiroler Behörde ist noch nicht gelungen. Aber es handelt sich um ein Unikat. Nicht weniger Interessant ist ein Brief aus Villach nach Bozen vom Dezember 1809, der erst nach Mailand ging, dort den Milano L.T. erhielt und dann nach einem Abstecher in Verona Anfang Februar in Bozen zugestellt wurde.

    Wenn also von vielen der Tod der Vorphilatelie heraufbeschworen wird, dann war diese Auktion ein Gegenbeispiel, aber bezogen auf ein spezielles Gebiet, das allerdings zu den potentiell am besten beforschten und interessantesten bzw variantenreichsten gehört.
    allgemein gilt dagegen die Abkehr von der Vorphilatelie als ausgemacht, weil sie zu anspruchsvoll ist und zuviel Geist beansprucht. Das Offensichtliche einer Dreifarbfrankatur ist zweifellos eingängiger. Ich finde diese Entwicklung nicht brisant, weil sie Raum zu ungestörter Forschung lässt und die Überzeugung bleibt, dass die Qualität sich letztlich durchsetzt.
    LG Achim

  • Nachtrag zu Zobelli
    Sehr interessant ist übrigens, wenn man vergleicht was z.B. aus dem Jahr 1804 an Briefen noch im Archiv liegt und was bei Zobelli vorhanden war.
    So zeigt sich, dass alle roten Zierstempel von Venedig entnommen wurden (ausnahmslos) lediglich ein schwarzer Abschlag aus der Zeit der öst.- russischen Besetzung blieb im Archivbestand.
    Zobelli hatte zwei solche Stücke in Besitz los 3454 zuschlag 400, ein weiteres Stück befand sich in einem Sammellos.
    Führt man nun die Daten aus dem Archiv und der Zobellibriefe zusammen, ergibt sich eine genaue Fallstudie für die Einführung und den mehr oder weniger konsequenten Einsatz dieses Stempels.
    In den Zobelli losen waren auch viele U.E. Verona, U.E. Vicenza etc. auch hier müssen die Daten erst wieder zusammengeführt werden, um brauchbare Aussagen treffen zu können. Es ist nämlich schon bemerkenswert, dass sich in diesem Zobellibestand etwa 1000 Menzbriefe befanden.
    Auffallend war, dass nur ein einziger Brief (der einzige den ich kenne) mit einem U.E. Verona als Transitstempel dabei auftauchte. Ein Brief aus Messina nach Bozen. Dabei sind viele andere Briefe aus Messina nach Bozen, die noch im Archivbestand sind, ohne U.E. Verona.
    Daraus lässt sich schliessen, dass nicht einmal in den ersten Wochen seiner Verwendung der U.E. Verona (wenn die Abkürzung tatsächlich Ufficio estero heissen sollte) bestimmungsgemäss verwendet wurde. In den ersten Wochen ist er übrigens meist schlecht abgeschlagen im Gegensatz zuu später. U.E. muss demnach wohl eine andere, noch unbekannte Bedeutung haben.
    LG Achim

  • Hallo liebes Forum,

    kürzlich habe ich aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass in Köln bei Dr. Derichs Teil II der MONPLAISIR Sammlung mit Altdeutschland Baden kommen wird.

    Wir dürfen also gespannt sein, welche Ausnahmestücke wir in dieser kommenden Auktion von AD Baden bestaunen können :):thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    da ich bei beiden ARGEn vertreten bin, freue ich mich, wenn tolles Material auf den Markt kommt, weil das immer sammlungsbelebend wirkt. Ich kenne den Einlieferer zwar nicht, aber die Badensammler dürfen sich freuen, wenn es so läuft, wie bei Bayern. Qualität aus der ersten Reihe bei moderatem Ausruf - schaun mer mal ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Meins.. :P
    Ihr tut so oft dieses Buch in Forum erwähnen..jetzt reicht es mir und schaue ich selbst rein wieso! ;)
    LG S

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Adriana,

    gut gemacht - man kann viel lernen!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Die 365. Köhler-Auktion

    https://www.heinrich-koehler.de/de/_auctions/&…l_lots=1&page=1

    präsentiert in aller Schönheit herrliche Einzelmarken, Einheiten, Briefstücke, und Briefe (ich bin erst bei Seite 5 und schon hin und weg ^^ ) . Darunter auch solche, die doch Fragen aufwerfen (Atteste antworten oftmals nicht, attestieren nur die Echtheit der Marke und die Ursprünglichkeit der Verwendung).

    Hier meine Frage zu Lost 9142:
    Federzug-Entwertung auf einer Briefhülle, ohne Abgangs- / Ankunftstempelung.

    Wir kennen von bayern klassisch die schönen Belege "mit Briefen". Könnte es sich hier um einen solchen beigelegten Brief handeln, der dann ohne Post (Briefträger) dem Rentbeamten Ehrenfest (den Namen kannte ich in Wü noch nicht!) ausgehändigt wurde. Jedenfalls sehr ungewöhnlich, dass zumindest nicht ein AK-Stempel zu sehen ist (deshalb die Vermutung des Mitschickens in einem anderen Brief und private Zustellung). Anderseits, warum das Federkreuz, wie es auf der Post üblich war ?( .

    Es bleibt aber ein Brief zu dem man behaupten kann was man als Richtig meint, (nachweisen lässt es sich nicht ;( ). Man muss also warten, bis ein eindeutig "gelaufener" Brief mit Federkreuz-Entwertung von Wü zu bekommen ist.

    Luitpold

    PS Wer evtl. bei Köhler vor Ort den Brief ansehen kann, es gibt einen Teilinhalt - evtl. geht daraus hervor, dass es sich um einen Ortsbrief handelte.

    "Losbeschreibung:

    1 Kreuzer rosa, voll- bis breitrandig mit
    Federkreuz-Entwertung auf Ortsbriefhülle mit Teil des Inhaltes 1853 nach
    Würzburg, Fotoattest Brettl BPP (1999)"

  • Lieber Luitpold,

    mit deiner Vermutung hast du ganz Recht - unten links, wie bei praktisch allen Briefen dieser Art steht: "d(urch) Ein(schluß)".

    Es ging also eine Sendung an die Hauptbriefpostexpedition Würzburg ein (i. d. R. ein Bündel Briefe für den Ort Würzburg selbst oder in Orte des Lokalbezirks von Würzburg), die unter Kreuzband gelegt worden waren, das mit dem Gewichts- und Entfernungsfranko von woher auch immer frankiert worden sein mussten. Dabei musste jeder Brief unter dem Kreuzband voraus frankiert sein - hier mit 1 Kr. für einfache Ortsbriefe.

    Dann nahm der Beamte das Kreuzband ab (Müll) und hatte die korrekte Frankatur der einliegenden Briefe zu prüfen. Fand sich einer darin, der nicht frankiert war, oder der nur unterfrankiert war, so war er mit der Gebühr nachzubelasten, die er von seinem Abgangsort aus gekostete hätte (also NICHT der restlichen Gebühr für unterfrankierte Ortsbriefe!).

    Ich werde sicher bei der Auktion anwesend sein, mit ein paar anderen Mitstreitern hier ( :D:thumbup::thumbup: ) und schaue ihn mir an.

    Selten wäre eine Postaufgabe aus dem Ausland, nicht häufig aus dem Postverein. Innerbayerische Einschlußbriefe sind auch keine Massenware, wären für mich aber kein Kaufgrund auf einer Auktion, sondern eher aus der Kiste oder dem gepflegtem Dublettenbriefealbum.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Luitpold,

    mit deiner Vermutung hast du ganz Recht - unten links, wie bei praktisch allen Briefen dieser Art steht: "d(urch) Ein(schluß)".

    Lieber bayern klassisch,

    also lesen kann ich - noch - nicht ;( ich "entzifferte" das als "frei".

    Das ist ja nicht der einzige Brief aus der Köhler-Auktion (Sammlung), mit handschriftlicher Entwertung bzw. Aufgabe. Es gibt eine Reihe weiterer solcher, ähnlicher Briefe.

    Wenn Deine "Vor-Ort-Recherche" ein "Kauf-Go" ergäbe, also der Inhalt den beschriebenen Vorgang belegen würde, dann wäre das ein feiner Brief für meine Sammlung.

    Liebe Grüße von Luitpold

  • Lieber Werner,

    von frei steht da nichts ...

    Bei Teilinhalten ist die Chance, etwas sinnvolles zu ergattern, so gut wie null. Aber ich werde erst einmal schauen müssen, wann besichtigt werden kann und wann die Auktion läuft - sicher schickt dir Köhler den Teilinhalt zu und dann kannst du selbst entscheiden, ob der Brief etwas für dich ist, oder nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Am Samstag schleppte ich vom Postauto (der neue junge Postzusteller war zeitlich im Verzug und man hilft ja gerne) das "gefühlte" 5 Kilo-Paket der Köhler-Auktionskataloge nach Hause. Erst hier fand ich zu den Losen Sammlungen Bayern. Schade, dass auch für das folgende Los kein Sonderkatalog aufgelegt wurde und die Sammlung also komplett zum vorläufigen "Hammerpreis" von 150.000 € angeboten wird. Aber zu unserer Freude hat Köhler die Einzelseiten als Scan eingestellt. Zumindest bei einem Los kann ich davon ausgehen, dass die Sammlung bis vor kurzen noch mit Belegen gefüllt wurde. Aber meine Frage um welchen Sammler es sich hier handelt würde doch ohne Antwort bleiben. Vielleicht bin ich auch nur der Einzige, der aus dem Staunen nicht mehr herauskommt, wenn berücksichtigt wird, wieviele (Spitzen-) Bayern-Sammler - nicht nur hier dem Forum - herausragende Stücke ihr Eigen nennen.

    Wer beim Katalogblättern (Online) noch nicht bis dahin gekommen ist - hier der Link:

    Los-Nr. 4872

    365. Heinrich Köhler Auktion
    https://www.heinrich-koehler.de/de/_auctions/&…D=24&lotno=4872
    Freundliche Grüße von Luitpold

  • Gerade in der "Philatelie" die Anzeige von Gärtner gesehen und da das
    "spektakuläre UNIKAT für die fortgeschrittene Sammlung" entdeckt.
    Das bei Gärtner schöne teure Sachen gibt, ist klar, aber das?


    http://cat.auktionen-gaertner.de/?FTSearchHTML|Name=DetailsA&Cat=GP&UID=FFE79C9CA95904DEC12581A0004FAAAD&Phase=AUCTION&Lang=DE&DetailDB=PHILNET/GAERTNER/GPKATAUK&CID=1&SessionID=.VPbKUpQ53F33Hu8lI7k

    Ach ja, für Spezialisten des Markenschnitts ist empfehlenswert

    http://cat.auktionen-gaertner.de/?FTSearchHTML|Name=DetailsA&Cat=GP&UID=A54B0A0A938243CEC12581A0004FAAE4&Phase=AUCTION&Lang=DE&DetailDB=PHILNET/GAERTNER/GPKATAUK&CID=1&SessionID=.VPbKUpQ53F33Hu8lI7k

    Es gibt noch jede Menge anderer, hervorragender Briefe, Marken, ach hätte man doch den berühmten "Geldsch..." :D

    Von wegen ruhiger Herbst. Für "Bayern" steht Köhler morgen an, dann noch Gärtner und Deider *. Dann allen viel Erfolg und Freude an den neuen Stücken

    wünscht Luitpold


    * Ergänzung: Württ. Auktionshaus mit schönen Briefen, wie hier - Würzburg -

    https://www.philasearch.com/de/i_9228_5257….1771&row_nr=12

    aber warum hat der Briefstempler so eine miserable Arbeit abgeliefert ?(

    PS

    Dieser einmalige Brief muss hier festgehalten werden, denn wer von uns könnte sich das leisten

    Ergebnis: 192.000,- Euro
    (Zuschlag inklusive Aufgeld)

    (aber es soll ein ein süddeutscher Sammler zugeschlagen haben, sicherlich aus dem Ländle und kein Bayer)?

    DIE SENSATIONELLE MEHRFACH-MASSENFRANKATUR DER 6 KREUZER - 3b: 6 Kr.
    schwarz auf gelbgrün, ein traumhaft schöner Sechserstreifen vom Unterrand, herrlich farbfrisch, allseits enorm breitrandig geschnitten mit Teilen der Nachbarmarken vom Unterrand, nur die untere Marke winzig an der Ecke berührt, mit einem weiteren Einzelstück (für diese Ausgabe normal geschnitten, kleiner Eckbug) auf Brief mit sauber und klar aufgesetztem Nummernstempeln "79" und beigesetztem K2 "LAHR 9.11.(1852)" nach Bruchsal. Der Brief ist
    tarifgerecht frankiert in der 7. Gewichtsstufe. Es ist die größte bekannte Mehrfachfrankatur dieser Marke. Gleichzeitig handelt es sich um die größte bekannte Einheit dieser Marke. Ein loser Fünferstreifen befindet sich in der phantastischen Baden-Sammlung eines prominenten englischen Sammlers. Bei diesem Brief handelt es sich unserer Auffassung nach um die bedeutendste Mehrfachfrankatur Badens. Dieser Brief wurde noch nie angeboten. Der mündlichen Überlieferung nach wurde er vor vielen Jahrzehnten von dem Sammler aus einer Papiermühle gerettet. Dies ist die sensationellste Neuentdeckung der Baden-Philatelie. Eine Zierde für die anspruchsvolle Baden-Spezialsammlung oder für den Liebhaber bedeutender klassischer Philatelie! Fotoattest Stegmüller BPP.

    5 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (29. September 2017 um 19:11)

  • Lieber Luitpold,

    der einzig interessante Brief ist der 1., den zu gezeigt hast, aus Neustadt / Haardt nach Frankreich unter Recommandation. Die Beschreibung sagt genau das, was jeder 5 Jährige auf den 1. Blick selbst erkennt - fachlich ist der Brief NULL beschrieben, dabei wäre doch das dringend notwendig, um den Wert desselben zu erkennen.

    Die anderen Sachen sind auch ganz nett - der Käufer des 160k € Badenbriefes war heute auch auf der Auktion bei Köhler ... auch da hat er im großen Stil zugeschlagen, von daher stimmt der Tenor deines Beitrages.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Zum Glück saß ich auf bereits als ich bei Gärtner einen Brief aus Würzburg sah mit Ausruf 90.000,-
    Ist ja nicht ein Einzelbrief sondern immerhin 4 Stück und ganz, ganz große Seltenheiten für den allergrößten Sammler aller Zeiten ?( Ich darf doch hier mal die mich interessierende Information abkopieren:

    Großbritannien 1840, Prepaid Parliamentary Envelope („Houses of Parliament“), One Penny, zweiseitig verwendet. Die erste Verwendung erfolgte bereits vier Tage nach Ausgabe der in der Bibliothek des BritischenParlamentes an dessen Mitglieder verkauften Briefumschläge, dokumentiert mit rotem Einkreis-Kronen-Stempel “PAID 20 JA 20 1840” von London nach Market Batsh. Der Absender war Mitglied im Parlament und bestätigte mit seinem Namenszug links unten die Zulässigkeit der Verwendung des vorausbezahlten Umschlages als Abgeordneter. Am Empfangsort wurde der Umschlag am 23. Januar 1840 gewendet und die Innenseite als neue Frontseite verwendet und adressiert. Der Umschlag wurde via London auf den europäischen Kontinent und dort zuletzt über Würzburg nach Erlangen in Bayern(!) geschickt. Empfänger war ein Dr. Wagner, Dekan der Medizinischen Fakultät in Erlangen. Ein rückseitiger Ankunftsstempel von Würzburg sowie ein vorderseitiger Auslagenstempel ebenfalls von Würzburg dokumentieren die erfolgreiche Ankunft der ungewöhnlichen Postsendung. Allergrößte Seltenheit dieser Umschläge, welche in den letzten Jahren durch die philatelistische Forschung ganz neue Bedeutungen erfahren haben.

    Nun 90 : 4 - das dürfte der teuerste Vormarken-Brief von Würzburg sein. Schade, dass meine Portokasse zu klein ist für solch viele Eurostücke :thumbup:

    Und nachdem der Brief von bk schon begutachtet wurde möchte ich ihn doch einstellen, weil ich den Stempel so noch nicht gehört hatte: "Grabsteinstempel" (was es alles an Stempelformen und -bezeichnungen so gibt ?( )

    1839: Postlagerbrief Brief aus Birmingham nach München mit Grabsteinstempel "D PAID 28 AU 28 1839" in rot, "PAID IN BIRMINGHAM" R3 in rot, "Birmingham AU 27 1839 G" in rot auf der Rückseite, schwarzer Transit "LONDON 29 AUG 1839", "WÜRZBURG 4/9" in schwarz auf Rückseite und "WÜRZBURG/AUSLAGEN" in schwarz auf der Vorderseite.

    Anhand dieser Beispiele kann man davon ausgehen, dass es einen regen Posteingang über Würzburg gab (die Auslagestempel in schwarz und rot gibt es sehr häufig in der Bucht).

    3 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (12. Oktober 2017 um 21:40)

  • Lieber Luitpold,

    für 80.000 hätte ich ihn sofort gekauft, aber so ... :D

    Schbaß!

    Die Beschreibung für den Normalbrief (sehr hübsch!) kann ich dir aber aus der Lameng machen:

    3 Shilling 4 Pence franko bis zur niederländischen Küste zahlte der Absender. 20 Cents für die NL bis zur Grenze zu Preußen. Diese verrechneten diese 20 Cents mit ihrem Porto bis Aschaffenburg in 8 3/4 Silbergroschen, die Bayern in Würzburg mit 31 Kr. verauslagte. Dazu das bayer. Inlandsporto von 14 Kr. ergaben die 45 Kr., die aber gestrichen wurden, weil noch 4 Kr. poste restante Gebühr in München dazu kamen, so dass total 49 Kr. für ihn zu berappen waren (wobei es hier fast schon eine Kunst war, diesen Vermerk bei den vielen Taxen zu entziffern).

    Ich hoffe, du bekommst ihn!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.