• ... weil er siegelseitig 2 oder 3 bayerische Stempel hat, wovon einer ein Zweizeiler ist?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @Aber wie komme ich auf die Idee mir plötzlich preußische Briefe zu kaufen?

    ...weil`s nicht viel braucht, um der Verführung durch die Nymphe "Incomail" zu erliegen ? :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ..weil`s nicht viel braucht, um der Verführung durch die Nymphe "Incomail" zu erliegen ? :thumbup:


    Hallo in die Runde,

    dieser Verführung erliegen Gott sei Dank immer mehr Sammler, da so der Blick über den sog. Tellerrand um einiges erweitert und bereichert wird :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief ist leider nicht sicher datiert - lediglich ein 3 Sgr. Kuvert mit nicht mehr ersichtlichem Klappenstempel, weil wachsüberzogen, lief an Herrn A Müller Grafengehaig bei Untersteinach in Bayern am 23.11.185? ab.

    Die Ankunft war 2 Tage später in Untersteinach, von wo aus der Brief - ja, zugestellt wurde, oder nicht?

    Hinter dem Namen "Müller" lese ich "P r." Ich interpretiere dieses als Poste restante und es wurde auch so schon abgekürzt in den 1850er und 1860er Jahren. Ich glaube nicht, dass man in Preussen diesen Zusatz anbrachte, weil blaue Kreide in Köln mir nicht üblich erscheint.

    Alternative Deutungen?

  • Liebe Freunde,

    Gießen, ab 1.7.1867 postalisch Preussen geworden, als Ganzsache zu 6 Kreuzern nach Neustadt in der Pfalz, vom 4.12.1867.

    Diese Kreuzerfrankaturen Preussen waren nur vom 1.7.1867 bis zum 31.12.1867 möglich - welche in die Pfalz sind sehr selten und schöner wohl kaum möglich.

    Dazu noch als Einzeltransit mit badischem Bahnpoststempel - ei, ei, ei, da lacht das Herz eines Pfälzers.

  • Lieber Ralph,
    ein sehr schönes Stück, besonders mit den sauber abgeschlagenen Stempeln von Gießen. Wie du schon schreibst, gab es ja nur eine kurze Verwendungszeit. Solche Belege sieht man stets gerne in seiner Sammlung.
    Viele Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammelfreunde

    heute ein Beleg der einfachen Art und fast wie üblich von mir aus Magdeburg (23.12.1862) lief er an den Eisenwerks-Guts-Besitzer Philipp Dittmar (in) Oberklingenspon bey Naila bey Hof. Wie immer aus Magdeburg waren 3 Sgr. franco erforderlich, dargestellt mit einem Dreistreifen der Nr. 16.
    Siegelseitig sehen wir den Stempel Hof B.E. vom 24.12. und auch von Naila.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein Brief aus Köln nach Tölz aus dem Jahre 1861.
    Die frankierten 2 Sgr. (die schöne dunkelblaue 11b) reichten aber nicht und so wurden 6 Kr. (1 Sgr. Porto + 1 Sgr. Zuschlag) nachtaxiert. Da der Rötelstift in Preußen für das Franko vorbehalten war, ordne ich die Portotaxierung der bayerischen Post zu.

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    ich kenne auch Rötelnotationen aus Köln zu dieser Zeit, aber das "x" für Kreuzer hinter der 6 kenne ich von dort nicht, so dass du wohl Recht haben wirst, dass die Nachtaxe wohl eher in Bayern auf den Brief gekommen sein dürfte.

    Die Frage wäre aber dann: Warum hat Bayern seinen Kunden mit den 6x belastet, die man an Preussen später abgeben musste?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    das gibt eine tolle Seite (für dem Insider, weniger für den Juror). :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    Juroren halten sich an das, was man auf 5 Metern mit zugekniffenem Auge sieht: Viererblocks, 5-Farben-Frankaturen, Mischfrankturen, farbige Nummernstempel, Nachsendefrankaturen und Sechserstreifen und dergleichen Bomben mehr.

    Praktisch alles, was zur Einschätzung Insiderwissen benötigt, bzw. was nach "Standard" aussieht (deine beiden Briefe), geht bei der Bewertung völlig unter, was sehr schade ist/wäre.

    Das ändert sich erst bei den Juroren, die im Rang 1 jurieren (wenn man Glück hat) - aber bis man im Rang 1 ausstellen darf, hat man diese Lehre entweder schon verinnerlicht und die Sammlung, bzw. den Teil der Sammlung, die man auszustellen gedenkt, in dieser Richtung verändert, dass solche Seiten außen vor bleiben, was sehr, sehr schade wäre, weil es Musterbeispiele von Contraventionen sind.

    Bei wirklichen Spezialsammlung hat man immer die Wahl, sich selbst und dem Motto seiner sammlerischen Intention treu zu bleiben, oder nach Gold zu schielen und dafür andere, spektakulärer wirkende Briefe zu zeigen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    diese Überlegungen stimmen sicherlich. Da werde ich es mit meiner Contra-Sammlung schwer haben. :huh:
    Einige "eyecatcher" sind zwar dabei, dafür aber auch eine Reihe optisch absolut uninteressanter Belege, z.B. seltene Innendienstformulare oder eine handschriftlich von einem Bahnconducteur ausgestellte Empfangsbescheinigung ...
    Zudem habe ich an manchen Stellen, erläuternden Text hinzugefügt - bei dem Thema kommt man mit dem beliebten Slogan routes - rates - marks (also Leitwege - Taxierung - Stempel) nicht weit.
    Daher würde meine Sammlung, wenn sie tatsächlich an so orientierte Juroren geraten würde, unter ferner liefen landen.

    Aber wir werden sehen - ich bin von meiner (noch werdenden) Sammlung überzeugt und werde sie so zeigen. 8)

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    deine Sammlung verspricht toll zu werden - für den Kenner. Für den Laien eher Schnitt.

    Mir ist die Meinung der Kenner wichtig. Sammeln sollte man für sich und wenn man sich noch jemand ins Boot holen möchte, für die Kenner.

    Ein Juror, der seit Jahren im Rang 3 stecken geblieben ist, ist selten ein Kenner.

    Im Rang 1 sieht das natürlich ganz anders aus - es wird die Ochsentour werden, fürchte ich, aber du bist in guter Gesellschaft (sagt der, der die 1. AD - Contra - Sammlung aufgebaut hat). :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.