• Guten Tag und Hallo!

    Mache hier ein neues Thema auf über Porto-Kontrollstempel!
    Sollte es hier schon ein Thema dazu geben bitte verschieben, ich habe nichts gefunden zu dem Thema.

    Habe hier eine Postkarte innerhalb Würzburg (Ortstarif) vom 2. April 1907 in Würzburg 1 ( Stempel 31b). Ganzsache P 55 I (Strichlänge der dicken Adresszeile 60mm) 2Pf.grau

    Der gute Mann hat anscheinend übersehen, dass sich inzwischen der Posttarif von 2 auf 5 Pfennig (ab 01.08.1906) erhöht hat.

    Links der Ankunftstempel Doppelkreisstempel 37c Würzburg 2. Hier hat man dann anscheinend gesehen, dass die Karte unterfrankiert ist.

    Aufgrund der Unterfrankierung erfolgte der Porto-Kontrollstempel (unten links) und der Handschriftliche Rötel 10. Verstehe zwar jetzt nicht warum 10 Pfennig Nachporto fällig wurde, aber vermute mal, dass die 2 Pfennig beim Nachporto (doppeltes Porto 2x 5 Pfennig) nicht berücksichtigt wurde.

    Die Nachfrankierung erfolgte wie folgt: 1x Porto Mi. Nr. 11 B 5 Pfennig links vom Wertstempel sowie 1x Mi Nr. 13 2 Pfennig links daneben sowie 1x Mi Nr. 10 B 3 Pfennig unterhalb des Wertstempel.
    Alle drei Marken wurden dann mit dem Einkreiser 31b einen Tag nach Aufgabe
    (03.April 1907) entwertet!

    Einen schönen Sonntag wünscht
    HDL

  • ... ganz lustig zu sehen, dass die linke Portomarke einen Stempel hat, dessen Kreis unten bei der "7" ein paar Millimeter offen ist bzw. nicht abdruckt, bei den beiden anderen Stempelabdrucken aber klar abdruckt und dafür woanders schlecht bzw. nicht abdruckt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... die seltsame Stauchung der Buchstaben R und Z im Stempel auf der linken Poromarke läßt mich vermuten, dass die Marke vielleicht mal abgefallen war und nicht ganz passgerecht wieder aufgeklebt wurde.

    Grüße vom Stempelfreund

  • Guten Abend,
    gekramt und dann auch gefunden. eine Karte mit einem kleinen violetten Stempel PORTO CONTROLE (14 mm Durchmesser). Dass die Karte in Friedrichshafen aufgegeben wurde ist unwahrscheinlich, denn dann wäre die Frankatur korrekt. So ist zu vermuten, dass sie auf bayrischem Gebiet in den Postkasten kam und dann innerhalb von Bayern als unzulässig frankiert gekennzeichnet wurde. T-Stempel und Portokontrollstempel jeweils mit 10 Pfennig
    Nachporto gekennzeichnet.

    Beste Grüße

  • Aufgrund der Unterfrankierung erfolgte der Porto-Kontrollstempel (unten links) und der Handschriftliche Rötel 10. Verstehe zwar jetzt nicht warum 10 Pfennig Nachporto fällig wurde, aber vermute mal, dass die 2 Pfennig beim Nachporto (doppeltes Porto 2x 5 Pfennig) nicht berücksichtigt wurde.

    Hallo Heinrich,

    Unzureichend frankierte Sendungen waren mit dem doppelten des fehlenden Frankos zu taxieren. Der errechnete Betrag war durch Abrundung auf eine durch 5 teilbare Zahl aufwärts (wie es im amtsdeutsch hieß), festzusetzen, in Deinem Fall auf 10 Pf. Daher waren die 2 Pfennig nicht zu berücksichtigen.

    Beste Grüße
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Einen schönen guten Morgen!

    Vielen Dank für die Erklärung, jetzt wo Du mir das erklärt hast ist in meinen Hinterstübchen was in Erinnerung gekommen, das ich das schon mal gehört habe aber in Vergessenheit geriet!

    Danke noch mal und einen schönen Tag noch wünscht Dir
    HDL

  • Einen schönen guten Abend,

    und auch von hier aus recht herzlichen Dank an Postarchiv für die Gedankenauffrischung, auch mir war irgendwie entfallen, dass...

    ...der errechnete Betrag durch Abrundung auf eine durch 5 teilbare Zahl aufwärts (wie es im amtsdeutsch hieß), festzusetzen war.

    Super auch das sehr ansehliche Stück von @HDL !

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Postarchiv

    Die frankierten 2 Pfennig wurden schon für die Berechnung des Nachportos berücksichtigt, aber durch die Abrundung auf einen durch 5 Pfennig teilbaren Betrag hatten sie keinen Einfluß mehr auf die Höhe des Nachportos. Die Postkarte hätte unfrankiert auch 10 Pfennig NP gekostet. Hätte der Absender 3 Pfennig frankiert so wäre nur ein Nachporto von 5 Pfennig erhoben worden.

    Gruß

    wuerttemberger

  • Postarchiv

    Die frankierten 2 Pfennig wurden schon für die Berechnung des Nachportos berücksichtigt, aber durch die Abrundung auf einen durch 5 Pfennig teilbaren Betrag hatten sie keinen Einfluß mehr auf die Höhe des Nachportos. Die Postkarte hätte unfrankiert auch 10 Pfennig NP gekostet. Hätte der Absender 3 Pfennig frankiert so wäre nur ein Nachporto von 5 Pfennig erhoben worden.

    Gruß

    wuerttemberger

    Oh, entschuldige, daß ich mich nicht so deutlich ausgedrückt hatte. :(

    An Deiner Berechnung fehlt mir noch ein kleiner Betrag. Daß die Postkarte, die ja, wie Du richtig feststellst, bei einer Frankatur von 3 Pf mit einer Nachgebühr von 5 Pf nur 8 Pf kosten soll, leuchtet mir noch nicht so ganz ein. Vielleicht kannst Du diese Berechnung noch einmal erklären.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Ich probier das mal jetzt. Bei einer 3 Pfennig Postkarte fehlen 2 Pfennig. Dieser Fehlbetrag wird verdoppelt auf 4 Pfennig und dann auf 5 Pfennig aufgerundet. :)
    Ich bitte um Verzeihung für meinen Einwand. Ich hatte mich nur an der Formulierung gestört, dass die 2 Pfennig nicht zu berücksichtigen wären. Sie werden dennoch zuerst als Berechnungsgrundlage herangezogen, fallen aber wegen der Aufrundung später hinten runter. Das ist ein ein wenig Erbsenzählerei, aber ich zähle gerne Erbsen. ;)

    Gruß

    wuerttemberger

  • Ich probier das mal jetzt. Bei einer 3 Pfennig Postkarte fehlen 2 Pfennig. Dieser Fehlbetrag wird verdoppelt auf 4 Pfennig und dann auf 5 Pfennig aufgerundet. :)
    Ich bitte um Verzeihung für meinen Einwand. Ich hatte mich nur an der Formulierung gestört, dass die 2 Pfennig nicht zu berücksichtigen wären. Sie werden dennoch zuerst als Berechnungsgrundlage herangezogen, fallen aber wegen der Aufrundung später hinten runter. Das ist ein ein wenig Erbsenzählerei, aber ich zähle gerne Erbsen. ;)

    Gruß

    wuerttemberger


    Hallo "Erbsenzähler" ;) ,

    geht doch. Vielen Dank. Nun ist mir das auch klar. Danke.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Luitpold Ohne Brille lese ich "20". Die Erklärung dazu müßte auf der Vorderseite der Postkarte stehen.
    Gruß wuerttemberger

    Hallo wuerttemberger,

    die Vorderseite zeigt eine Ansicht von Nürnberg mit etwas Text. Also eine normale Postkarte zu 5 Pf. Kann es sich hier nur um eine schwungvolle Schreibung der 1 handeln?

    Nach Deine Aussage waren ja 5 x 2 = 10 Pf. Nachporto richtig.

    Hier ein Beispiel für NP 10 + 20

    Freundliche Grüße von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo Luitpold, eine kleine Recherche ergab, dass laut Bayrischer Postordnung von 1895 http://www.bayernsammler.de/archiv/ph1895/ph1895_4.html unfrankierte Postkarten dem Porto für unfrankierte Briefe unterlagen. Für unfarnkierte Briefe innerhalb Deutschlands (einschließlich Bayern und Württemberg) waren 20 Pfennig zu zahlen. Herzliche Grüße von Christian (Stempelfreund)

    2 Mal editiert, zuletzt von Stempelfreund (29. Juli 2023 um 11:29)

  • unfrankierte Postkarten dem Porto für unfrankierte Briefe unterlagen. Für unfarnkierte Briefe innerhalb Deutschlands (einschließlich Bayern und Württemberg) waren 20 Pfennig zu zahlen.

    Vielen herzlichen Dank an Stempelfreund für die Arbeit.

    Beim oben gezeigten PC-Stempel mit der Eintragung 10 handelt es sich nicht um Nachgebühr im Sinne von unfrankierter Sendung, sondern das ist eine portopflichtige Dienstsache aus Fulda und wurde mit 10 Pf. taxiert.
    Der 2. PC-Stempel mit 20 Pf. traf einen mit 10 Pf. frankierten Doppelbrief (über 20 bis 250 g): Fehlende Gebühr 10 Pf. + "unfrankiert 10 Pf. mehr" = 20 Pf.

    Schön, schön, man lernt immer Neues hier dazu.

    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo liebe Freunde,

    beim "Ausschlachten" eines Albums fiel mir gerade dieses Exemplar der Portomarke Mi.Nr. 11 in die Finger - kennt jemand diesen Stempel ?

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Gerademal durchgeblättert. Bei CONTROL stieß ich auf einige ermutigende Anreize.

    Anbei eine von mir gestaltete Albumseite;

    "Extra Bavariam non est vita et si est vita non est ita."

  • Ich zeige hier eine Postkarte von Plauen nach Hof an der Saale vom 22.3.1911. Dass der Schreiber auch die Anschriftenseite zum Teil beschrieben hatte, was unzulässig war, war der Portokontrolle nicht entgangen. Ein entspechender Einkreisstempel wurde unten abgeschlagen und mit blau wurde der einzuziehende Betrag von 15 Pfennig notiert. Die Berechnung dieses Nachportos finde ich nicht leicht nachvollziehbar. Ich vermute, die Postkarte wurde, da sie den dafür vorgeschriebenen Bestimmungen nicht entsprach als unfrankierter Brief behandelt. Dafür läge das Nachporto bei 20 Pfg., wovon dann die verklebten 5 Pfg. wieder abgezogen wurden. - Wer kann dazu etwas sagen?

    Da die Empfängerin die Annahme des Briefes am 23.3. verweigert hatte (Bleistift Notiz rechts) wurde in rot die zurück-Verfügung notiert. Am 24.3. wieder in Plauen angekommen wurde dort der Porto-Stempel aufgebracht. Ob der Absender ermittelt werden konnte bleibt mir ungewiss.

    Herzliche Grüße vom Stempelfreund

  • Margarete Schleichring war die Absenderin - die hat man schon ausfindig machen können und sie durfte für ihren Fehler bezahlen.

    Ansonsten wäre die Karte verbrannt worden.

    Feines Stück - danke fürs Zeigen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.