• Hallo Alle
    Ich habe dieser Brief bekommen.
    Portobrief sendet aus Memel nach Riga am 4. 7.1841. Die Ankunftsstempel in Riga isr undeutlich.
    Portoangabe auf der Rückseite 1½ Sgr. mit rot geschrieben für Preußen und 35 Silberkopeken mit schwarz geschrieben für Rußland.
    Der Brief ist in Memel geschrieben, siehe Kopf des Inhalt.

    Viele Grüße
    Jørgen

  • liebe Sammlerkollegen,
    ich zeige hier einen Brief von STRIEGAU nach BIALA CERKIEW in Russland, Leitweg über WARSCHAU. Leider ist kein Briefinhalt vorhanden und merkwürdigerweise ist die Rückseite außer dem Siegel völlig frei von Stempeln oder Bemerkungen.
    Auf der Vorderseite sind in schwarz je 49 1/2 = 99K vermerkt, was ich als jeweiligen Anteil für Preußen und für Russland in Kopeken deute. Außerdem ist noch eine rote 6 ausgeworfen.
    Wer kann dazu etwas sagen?
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erwin,

    ein Brief mit seltener russischer Destination! Schade, dass die Rückseite nichts aufweist.
    Die Kopekennotierungen von zweimal 49 1/2 stehen meiner Meinung nach in keinem Zusammenhang mit dem Briefporto.

    Wenn der Brief zwischen 1844 und 1851 datiert, fielen 6 Sgr. preußisches Porto an, dies entsprach ca. 18 Kopeken, dazu käme das russische Inlandsporto von 10 Kopeken.
    Datiert der Brief ab 1852, fielen 6 Sgr. für die 2. Gewichtsstufe an, dies entsprach nun 20 Kop., dazu kämen 20 Kop. russ. Inlandsporto (ebenfalls 2. Gewichtsstufe).

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,
    danke für deine Antwort. Was wäre, wenn der Brief von vor 1844 ist? Damals waren die Gebühren nach Russland doch viel höher. Oder passt das nicht zu der roten 6?
    beste Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erwin,

    wenn der Brief aus 1843 ( der 30.3. lag vor dem Inkrafttreten des 1843er PVs) oder früher stammen würde, kämen 11 Sgr. preußisches Porto bis Tilsit und 17 1/2 Sgr. russisches Porto bis Bjelaja Zerkow zusammen. Eine Leitung durch Polen über Schitomir war erst mit dem PV von 1843 vereinbart worden, d.h. dein Brief wäre dann über Tilsit geleitet worden.

    Egal wie, ich komme nicht auf die 2x notierten 49 1/2 Kop. ....

    Gruß
    Michael

  • Hallo Erwin und Michael,

    sollte der Brief tatsächlich aus 1843 stammen und der Brief über Michaels "Tilsit-Route " gelaufen sein und im Zeitraum von 1841 bis 1854: 1 Sgr. = 3,5 Kop.Sr waren = 99,75 gerundet auf 99 Kop.Sr. Verständlich ist mir aber auch nicht warum 2x 49 1/2 gerechnet wurde. Eine Ab- oder Aufrundung der Gebühren war seinerzeit nichts Ungewöhnliches. Das lag im Sinne des Postmeisters.

    Gruß Alandsammler :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erwin,

    ich fasse noch mal zusammen:
    Die 6 (Sgr.) - eine sicherlich postalische Notierung - kann nur aus den Jahren 1844 - 1867 stammen.
    Die zugehörigen Taxierungen habe ich aufgeführt.
    1844-1851 : 6 Sgr. preußisches Porto für einen einfachen Brief
    1852 - 1867 : preußisches Porto für einen Brief der 2. Gewichtsstufe.
    In den Jahren vor 1844 gab es keine 6 Sgr.-Taxe in Preußen für einen Brief aus Striegau nach Russland.

    Ab 1844 galt in Russland das vereinfachte Inlandsporto von 10 Kop.
    Für diesen Zeitraum gibt es keine plausible Erklärung der 2x 49 1/2. Daher ist es meiner Meinung nach keine postalische Taxierung dieses Briefes.

    Gruß
    Michael

  • Liebe Freunde,

    der "Strich" war die Unterstreichung des Zielortes - mehr nicht. Ziffern mit waagrechtem Strich waren Batzen mit halben Batzen - die haben wir hier nicht vor uns. Es ist also nur eine 6.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Erwin,

    anbei sind 2 Briefe abgebildet und stammen aus dem 18. Jahrhundert.

    Beide Briefe zeigen eine Zustellgebühr für den jeweiligen Ort (in Kopeken).

    Ich kenne diese Zustellgebühren ab 1747 bis 1783. Aber ein Botenlohn von 6 Kop. kenne ich überhaupt nicht.

    Wie es im 19. Jhrt. mit der Zustellgebühr aussah weiss ich nicht, dass entzieht sich meiner Kenntnisse.

    Gruß Alandsammler

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    der "Strich" war die Unterstreichung des Zielortes - mehr nicht. Ziffern mit waagrechtem Strich waren Batzen mit halben Batzen - die haben wir hier nicht vor uns. Es ist also nur eine 6.

    Hallo die Runde

    bayern klassisch. Es gibt zwei Striche hier. Der unter der Zielort ist von mir nicht genannt, sondern den bei Dem Stempel.


    Für mich sieht es aus ob der Strich bei dem Stempel die gleiche Farbe wie der 6 hat. Aber es kann auch an meinem Schirm liegen der die Farbwiedergabe nicht richtig darstellt. Eine besseren Antwort zu was es sein soll finden wir vielleicht wenn wir mehrere Briefe an gleichen Empfänger findet.
    Obwohl man von Russland kein Botenlohn kennt ausser die von Ålandsammler gezeigt, kann es wohl auch sein dass es ein Privatbote ist der zu der Post keine Beziehung hat.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    ...

    Auf dem Brief findet sich kein franco-Vermerk, es handelt sich um einen Portobrief.
    Die "6" entspricht einer passenden preußischen Taxe von der Höhe her, von der Farbe und der Schreibweise.
    Der rote Tintenstrich (rechts oben) ist auf verschiedenen preußischen Briefen zu finden, m.M.n. ein Kontrollzeichen (Taxierung, Leitweg).
    Die russische Post notierte ihre Taxierungen fast ausnahmslos auf der Rückseite, mit lila oder schwarzer Tinte. Auch auf den von Alandsammler gezeigten Briefen finden sich diese rückseitig. (Abweichend hiervon wurde in Finnland verschiedentlich das Gesamtporto vorderseitig notiert)
    Eine Notierung des von der russischen Post beim Empfänger eingezogenen Portos ist verschiedentlich nicht zu finden.

    Gruß
    Michael

  • liebe Freunde,
    beiliegend ein Frankorief von Greifswald nach St. Petersburg. Da der Stempel von Greifswald zwischen 1824 und 1833 verwendet wurde, stammt der Brief aus dieser Zeit. Also müsste er nach dem Postvertrag von 1821 behandelt werden.
    Auf der Vorderseite sieht man in Rot den Bruch 11½ / 9, daneben eine 33, die mit einem andern Stift geschrieben wurde.
    Der Vorbesitzer des Briefes hatte notiert:
    1825, Greifswald - Berlin - Königsberg - Memel - Polangen - Mitau - Riga - St. Petersburg
    Franco = 20½ Sgr.
    Anteil Preußen = 11½ Sgr.,
    Anteil Russland = 9 Sgr. = 33 Papier Kopeken
    Dabei wäre dann der Umrechnungsfaktor 3 2/3 Kopeken je 1 Sgr.
    Könnte das so sein? Ich komme auch nicht auf die 9 Sgr. und die 11½ Sgr. Wo finde ich das im Postvertrag?
    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erwin,

    ein interessanter Brief! Schade, dass er nicht genau datierbar ist. Die notierten Taxen von 11 1/2 und 9 sind etwas verwirrend, da sie im Detail nicht ganz stimmen, unterm Strich aber das richtige bei raus kommt.
    Gemäß den Unterlagen zu dem 1. russisch-preußischen Postvertrag kostete ein Frankobrief von Greifswald nach St. Petersburg 20 1/2 Sgr.:
    9 1/2 Sgr. betrug der preußische Anteil
    11 Sgr. war das Weiterfranko an Russland für Briefe nach St. Petersburg.
    In Summe wurden also die korrekten 20 1/2 Sgr. vereinnahmt, nur 1/2 Sgr. wurde falsch notiert.
    Die 33 bestätigt die Vertragsangaben. In dieser Vertragsperiode wurde das Weiterfranko (und auch Portoforderungen) generell in preußischen Groschen notiert. Die Russland zustehenden 11 Sgr. entsprechen genau den notierten 33 preußischen Groschen.

    Auffällig ist noch das Fehlen des Durchgangsstempels von Memel. Das kommt zwar vor, aber für Briefe aus Greifswald wäre ab 1829 die Leitung via Lübeck und dann per Dampfschiff direkt nach St. Petersburg eine gute Alternative. Dies kostete den gleichen Betrag und würde das Fehlen des Memeler Stempels erklären. Es findet sich leider aber auch kein Hinweis auf Lübeck und da das Jahr ungewiß ist, kann man hier nur vermuten.

    Gruß
    Michael