Social Philately, kurz Sophy

  • ...die w.o. in post147 geäußerte Meinung zu haben ist das eine, ob sie auch und gerade vor dem Hintergrund der Wiederauffindbarkeit von Belegen eines bestimmten Postgebiets Sinn macht das andere.

    ...aber wie gesagt: just my two cents

    + Gruß

    Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • einig müsst ihr euch schon sein .

    Ich hatte irgendwie eine andere Verständnis vom Thread - aber ich bin ja auch von links der Mosel  :P . Aber null Problemo solche Beiträge in den jeweiligen Themen zubringen. Allerdings müsst ihr euch dann bewusst sein dass die Philatelie nicht im Vordergrund steht. Ich habe da so meine Erfahrungen gemacht  :S  ... aber das können wir ja dann bei Gelegenheit zu dritt ausdiskutieren


    auf bald

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Hallo Lulu,

    im Zweifel kann man deinen Beitrag von hier auch kopieren und in den Ordner des Dt. Reichs - Luxemburg stecken. Doppelt gemoppelt hält besser. ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    wie wäre es denn mit folgender Vorgehensweise:
    - Belege, bei denen die Sophy nur eine kleine Gewichtung im Vergleich zur postgeschichtlichen Beschreibung hat, werden in den üblichen Länder- oder Thementhreads eingestellt.
    - Belege, bei denen die Sophy den Schwerpunkt der Beschreibung ausmacht, werde hier eingestellt.
    - man könnte diesen Thread aufspalten, so dass hier die Diskussion über Sophy-Aspekte bleibt und Beiträge, die sich ausschließlich mit der Sophy-Beschreibung werden in ein eigenes Thema ausgelagert.
    - man kann auch darüber nachdenken, diese Sophy-Belege noch weiter zu untergliedern, z.B. "Banken", "Industriegeschichte", "Berühmtheiten", "Heimatgeschichte", ...

    Von einer doppelten Einstellung der Belege möchte ich abraten. Da kann die Disukussion schnell zerfasern.

    Bitte um Kommentare.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    man kann auch darüber nachdenken, diese Sophy-Belege noch weiter zu untergliedern, z.B. "Banken", "Industriegeschichte", "Berühmtheiten", "Heimatgeschichte", ...

    Das macht m.E. einen Schuh, denn es hilft A) die Übersichtlichkeit zu bewahren und B) für alle user die Suche zu vereinfachen. Und genau das war/ist Anstoß meiner o.a. Anregung.

    + Gruß!


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Belege, bei denen die Sophy nur eine kleine Gewichtung im Vergleich zur postgeschichtlichen Beschreibung hat, werden in den üblichen Länder- oder Thementhreads eingestellt.
    - Belege, bei denen die Sophy den Schwerpunkt der Beschreibung ausmacht, werde hier eingestellt.

    Hallo Michael,

    das oben zitierte ist meiner Meinung nach eine gute Idee!

    Ob eine weitere Untergliederung sinnvoll ist mögen andere Beurteilen, zumindest mir persönlich fällt schon jetzt die Suche schwer weil es etwa hunderte (oder mehr) verschiedener Ordner im Forum gibt, wegen mir müssten keine weiteren hinzu kommen, die nicht einem neuen Thema geschuldet sind.

    Das können aber gerne die Adminstratoren nach eigener Meinung entscheiden, Ihr habt sicher den besten Überblick wie das sinnvoll möglich ist. :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • ...es ist schon lustig:

    Auf der einen Seite soll man alle sophy-lastigen Belege hier einstellen, dass ein endlos-Mischmasch-thread aus Belegen aller Postgebiete / Themen / Epochen entsteht, auf der anderen Seite soll sich eine Gliederung dessen verbieten, weil man schon hunderte von Ordner hat...was ein ständig wachsendes Archiv nun mal so an sich hat.

    Aber egal. Soll dann eben jeder machen was er will, ich stelle meine sophy-lastigen Belege - so wie schon w.o. in post 147 dargelegt - nun umso mehr davon überzeugt - weiterhin zu den jeweiligen Postgebieten ein, da braucht`s auch keine weiteren Ordner...

    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Von einer doppelten Einstellung der Belege möchte ich abraten. Da kann die Disukussion schnell zerfasern.


    Hallo die Runde

    Ich denke dass Michaels Idee gut ist. Und ich denke auch dass man eine doppelten Einstelleung vermeiden soll, wenn es geht. Habe aber nichts dagegen dass man es macht, es muss halt nicht der Regel werden. Ich denke dass jeder von uns weiss wohin man mit seinem Beleg will, und jeder soll das auch dann machen. Stellt man es in unter "falschen" Ordner darf man es auch machen. Die meisten Belege kann man ja unter mehreren Threads oder Ordner zeigen.

    Wenn ich Belege suchen benutze ich immer die Suchfunktionen hier, und dann die "Erweiterte Suche". Und ich denke ich alles finden kann was ich gesucht habe.

    Viele Grüsse Nils

  • Liebe Freunde,

    an anderer Stelle habe ich bereits geschrieben, daß manche meiner Einstellungen wohl am ehesten hier bei Sophie aufscheinen werden - es fehlt den frühen Schnörkelbriefen häufig an postgeschichtlichem Hintergrund (..der weitaus größte Teil meiner Belege dieser Zeit wurde durch Boten befördert) und mein Interesse an ihnen wird vornehmlich bestimmt durch Absender, Empfänger und/oder Inhalt.
    Zeigen möchte ich heute einen Brief, der vom Inhalt her evtl. bei mikrokern auf Interesse stoßen könnte; geht es doch um Wein - und zwar um sogenannten "..Bohnwein" (..Verballhornung des Begriffes "..Bannwein"). Darunter zu verstehen ist ein Wein meist (..sorry, mikrokern) miserabler Qualität, den der regierende Landesherr den Gemeinden und den dortigen Wirten aufs Auge drücken durfte - sie mussten ihn zu festgelegten Beträgen ankaufen und durften zu bestimmten Zeiten (..etwa zu Kirchweih [..Kerweschoppen] o.ä.) nur diesen und keinen anderen Wein verkaufen. Die Kammerräte der Städte Oehringen, Neuenstein und Künzelsau, alle ganz oder teilweise im Besitz der Reichsgrafen von Hohenlohe, schreiben gemeinsam (..daher die 3 hübschen Siegel rückseitig) 1687 an den "..Ambts-Keller" zu Weikersheim wegen der Fehlbuchung eines solchen Fasses Bohnwein und des dadurch erlittenen Schadens. Der Beamte Jacob Carl Seyfferheld fiel nicht nur hier negativ auf - wer seinen Werdegang verfolgt, findet im Landesarchiv Baden-Württemberg Akten zu ihm, in denen ihm Schlägereien, unbezahlte Schulden und Amtsmißbrauch vorgeworfen werden, was letztlich 1694 zu seiner "..Arrestierung" führte.
    Die drei Lacksiegel kann man vielleicht als Zeichen für frühe Bemühungen um Synergien sehen - einigten sich doch die verschiedenen Linien des Hauses Hohenlohe auf einen gemeinsamen Vertreter in Weikersheim.

    Liebe Grüße - Rolf

  • Von ihm wirst du vieles sehen dürfen was dein Herz begehrt, hat es geheißen – das stimmt. :)
    Danke Rolf fürs zeigen.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo ins Forum,

    ..im Bereich der Schnörkelbriefe gibt es Schnittmengen verschiedenster Art, u.a. auch mit dem Sammeln von Autographen. Hier ein portofreier Brief des Hauses Hohenlohe-Bartenstein an Graf Johann Friedrich zu Castell-Rüdenhausen mit vorderseitigem Leitvermerk "..per Würtzburg, Kitzingen". Er wurde geschrieben in Bartenstein am 22. März 1696 und trägt rs. einen Präsentationsvermerk vom 24. März, also zwei Tage Beförderungszeit; der Brief von Castell nach Bartenstein hingegen war vom 5. Februar bis 19. März unterwegs, wie dem Text zu entnehmen. Anlaß des Schreibens war der Tod der Gräfin Charlotte Juliane von Castell (..1670 - 1696); rückseitig unversehrt erhalten das Trauersiegel der Herren von Hohenlohe-Bartenstein. Für die Interessierten hier noch der Text des Briefes:
    "..Dem hochgebohrnen Grafen Herrn Johann Friderichen, Grafen undt Herrn zu Castell, meinem freundlich - vielgeliebten Vettern / Rüdenhaußen..
    Hochgebohrner Graf, freundlich-vielgeliebter Vetter - Welcher gestalten der Allerhöchste Gott nach seinem allein weisen Rath undt Willen die weylandt hochgebohrne Euer Gnaden hertzgeliebte Gemahlin Charlotte Julianam gebohrne Gräfin zu Castell aus dieser Zeitlichkeit abgefordert, ein solches habe ab dem allschon den 5. Februar an mich abgelassenen und den 19. Marty daraufhin erst eingekommenen Notifications-Schreiben leydtmüthig ersehen. Wie nun leichtsam zu ermessen, dass dieser allzufrühe Todesfall eines so lieben Ehegemahls Euer Gnaden tief zu Hertzen tringe, allso trage mit Deroselben gleichfalls eine Christliche Condolenz, seine Göttliche Allmacht bittend, fürohin Euer Gnaden für fernere traurige Begegnuße in Gnaden zu bewahren undt diesen Laydtmuth anderwärts mit Freuden zu ersetzen. Dessen Gnaden Protection damit treulich empfehle, mithin allselbst verharre - Euer Gnaden - [Bartenstein, den 22. Marty 1696] - [..folgt eigenhändig]: ..bereitwilliger Vetter und Diener - Philipp Carl Graf von Hohenlohe mpr. "

    Liebe Grüße - Rolf

  • Lieber Rolf,

    ein herrlicher Brief in typischer Kanzleischrift und Sprache des späten 17. Jahrhunderts, wenngleich der Inhalt ein trauriger war, denn mit 26 Lenzen hatte ihre Erlaucht sicher nicht vorgehabt, abzuleben.

    Die "mpr" bzw. "mpp" - Briefe (manu propria = eigenhändig) sind natürlich immer besser, als die von der Kanzlei verfassten und ich wette, dass da auch heute noch allerlei Funde zu machen sind (mir gedenkt noch der Fund eine Götz von Berlichingen - Briefes in einem sonst eher historienarmen Archiv im Schwäbischen).

    Der liebe Kreuzerjäger hat ja feinste Stücke aus seiner Lieblingszeit, der des großen Krieges, den man später auch den Dreißigjährigen nannte.

    Es wäre toll, wenn ihr euch abwechseln könntest - ich habe nur noch einen einzigen aus dem 16. Jahrhundert (einen aus dem 14. und aus dem 15. auch noch, aber sonst sind sie alle Opfer meiner Einkaufspolitik geworden, was ich beim Anblick deiner Rosinen etwas bedauere).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ..an anderer Stelle hier im Forum las ich, daß Du "..ca. 35 - 40 Ausstellungssammlungen" Dein eigen nennen darfst.. und auch, wenn es nur 33 sein sollten - willst Du wirklich noch eine weitere hinzufügen - "..Altpapier von 1322 - 1648" - laß mal Kreuzerjäger und (..mit Einschränkungen) mir unseren Spielplatz.
    Apropos - einen Götz von Berlichingen kann ich auch bieten - wenn auch einen "..geschummelten"! Die eigenhändige Unterschrift ist unzweifelhaft echt - nur der ganze "..Gottfried von Berlichingen" nicht so ganz - irgendein Verwandter gleichen Namens, den ich noch nicht mal zeitmäßig zuordnen kann (..im Brief Datum 1652, als Präsentationsvermerk 1752.. ?( ) - ich zeig den Brief spaßeshalber bei Gelegenheit. Die anderen direkten Nachfahren kann ich weitgehend belegen - nur der Götz selbst.. ;(

    Ich warte dann mal auf Kreuzerjägers "..Ping" - ein passendes "..Pong", so vorhanden, lasse ich dann gerne folgen.

    Liebe Grüße - Rolf

  • Die "mpr" bzw. "mpp" - Briefe (manu propria = eigenhändig)


    Frage:
    Es gibt es auch Kürzungszeichen bei Unterschriften – subscripsit (hab ich noch nie gesehen – entdeckt). Wann wird diese verwendet?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    subscripsit = es hat unterschrieben. Üblich war mpp oder ähnliches. Subscripsit habe ich noch nie gesehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke dir BK.

    Ich würde mich auch sehr freuen wenn von euch hier mehrere Briefe ich zum sehen bekomme...
    Über der Schrift, Siegel, Papier nur lesen ist nicht das gleiche wie solche alte Briefe auch sehen.. :)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Freunde,

    "..jetzt dreht er völlig durch - das hat mit Philatelie gar nix mehr zu tun" - einen solchen Kommentar werde ich widerspruchslos hinnehmen; er ist berechtigt und ich verspreche, daß es ein einmaliger Ausrutscher bleiben wird. Aber bei der Durchsicht eines kürzlich erworbenen Sammellots fand ich als Beilage in einem völlig belanglosen Dienstbrief (..Altpapiersammler falten ALLES auf.. ;) ) den folgenden Schuldschein - Dank also an die Philatelie, daß sie mir dieses Stück Zeitgeschichte zugespielt hat.
    Beim ersten Anblick freute ich mich über Siegel und Autograph des Reichsfürsten Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein - auf einem Schuldschein.. na ja.. Der Text dieser Obligation und ihre damals weitere Behandlung aber brachten Zeitgeschichte pur:
    Der Untertan Georg Albich von Riedbach ( heute zu Schrozberg gehörig) gewährt ein Darlehen über 200 Gulden, mit 4% jährlich zu verzinsen, damit der Hof die fällige "..Fräulein-Steuer" ( auch Aussteuer, Apanage oder Prinzessinnensteuer, im Hohenlohischen laut Krünitz 20.000 Gulden..) aufbringen konnte. Ganze 23 Jahre wurde der Kredit mit jährlicher Zinsauszahlung bedient; 1804 wurde die Hälfte des Kapitals und 1812 die restlichen 100 Gulden zurückgezahlt - Albich war längst verstorben, immerhin konnte seine Witwe den Restbetrag noch in Empfang nehmen.
    Ich hatte von der "..Freilein-Steuer" zwar schon gehört und gelesen - dieses Dokument aber ist das erste in meinem Besitz, das in unmittelbarem Zusammenhang damit steht.. - macht mir etwa soviel Freude wie einem Bayernsammler der unverhoffte Fund einer schönen Quadratfrankatur in einer der berühmten Bananenkisten bei Realauktionen..

    Liebe Grüße - Rolf