Liebe Freunde,
vielen Dank für Eure Glückwünsche. Ich denke auch, dass der Inhalt aus Wertpapieren oder sogar Bargeld bestand.
Lieber HOS, das tut mir dann doch leid, und es erklärt auch das doch für Bucht-Verhältnisse hohe Gebot, bevor ich
zugeschlagen habe. Ich war beim Bieten schon sehr verblüfft, das muss ich sagen. Aber zu meiner Rechtfertigung
hier das Pendant, das schon seit 20 Jahren in der Sammlung ruht und nun endlich sein Brüderchen gefunden hat.
Was mich noch interessieren würde: bei beiden Karten befindet sich auf der Vorderseite ein Blaustiftvermerk,
im ersten Fall ein "W", was man ja vielleicht als "Wert" interpretieren könnte, im zweiten Fall ein "B". Kann da
jemand eine Erklärung liefern ?
[Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/19.02.14/xwuiq9c2dnej.jpg]
Liebe Grüße von
Paketkarten
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Hallo WW,
das "B" steht für "Beutelstück", d.h. das Paket war so klein, dass es (zusammen mit anderen kleinen Paketen) in einem Postsack (besagter "Beutel") befördert wurde. Hintergrund: Sicherheitsaspekt - bei der "Größe" kann so ein Paket sonst auch mal schnell verloren gehen.
Aufgrund der Angaben auf der Paketkarte auch leicht nachvollziehbar: 540gr-Paket (also gerade mal ein etwas größerer Brief )im Wert von 100.000 M.Was die W-Kennzeichnung anbelangt kann ich leider nichts sagen - aber vielleicht weiß unser "Paketkarten-Papst" eine Antwort.
Beste Grüße
Postgeschichte-Kemser -
Hallo Schorsch,
danke für den Hinweis. Das wäre also dann die berühmte Versackbeutelung gewesen:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen…-werden-muessen
Liebe Grüße von -
... wer das durchgelesen und sofort komplett verstanden hat, ist schlauer, als ich es bin ...
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Das Merkblatt zum § 49 der ADA hinsichtlich der Erläuterung der "Versackung" ist natürlich völliger Blödsinn, wird aber in der Öffentlichkeit gerne zur Belustigung herangezogen. Es hat nie existiert (oder kann mir jemand dieses Merkblatt im Original zeigen? )
Die lustigen Zeilen sollen als Scherz bei einem Postlerlehrgang aus den 60er Jahren entstanden sein.Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zu den herrlichen Paketkarten.
Gruß
Postarchiv -
Also WW - nun sind also Beide in Deiner Sammlung versackt. Dennoch würde ich Obacht geben, dass Dich der unterlegene Zweitbieter beim nächsten Treffen nicht ordentlich verbeutelt.
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...also Schorsch: Dann der Sicherheit halber beim nächsten Treffen die Digi-Kamera mitnehmen, dass man später einen Rundbriefbeitrag über ganz besonders ambitionierte Sammlerfreude auch noch schön bebildern kann.
Greetz !
vom Pälzer
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@ww, tolle Stücke, da bleibt nur die herzliche Gratulation!
Da sieht man wieder wie reuch die Bayern damals schon waren, zumindest kenne ich solche Frankaturen von Württemberg nicht! -
Hallo Minimarke,
na wenn's das Haus Thurn und Taxis nicht hatte, wer sollte es dann gehabt haben, da konnte selbst das Württembergische
Herrscherhaus wohl kaum mithalten.
Schorsch, mach Dir keine Sorgen, ich hab schon was zum Beruhigen für ihn dabei.
Schönes Wochenende wünscht -
Hallo zusammen,
folgende Paketkarte für ein Standard-Paket in den Verein nach Wien, frankiert mit einem Paar Nr. 41,
bereitet mir Kopfzerbrechen.[Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/28.02.15/fj4texeqsg6b.jpg]
Schon der angegebene Inhalt des "Papierpackets" ist merkwürdig: eine gebrochene Flasche.
Noch merkwürdiger ist die Aufrechnung Mitte rechts: Porto 7 ?, Beschau 5 ?, Zusammen 12 Kr. (?)
Was wurde da "beschaut" ? Und was bedeutet das große Andreaskreuz, daneben 5 + ???
Leider befindet sich auf der Rückseite außer dem Vordruck nichts, kein Ankunftsstempel, keine
Empfangsquittierung. Das Stück hat mich zunächst wegen der äußerst seltenen Frankatur
interessiert, da hatte ich auf das andere noch gar nicht geschaut.
Bin gespannt auf Eure Meinungen.
Schöne Grüße von -
Hallo weite Welle,
gibt es eine Chance über die Kombination Markenausgabe/Stempel das Jahr einzugrenzen?
So ein bißchen passen die 7 kr aus Österreich, bezeichnet als Porto, nicht ins Bild. -
Hallo,
sehr ungewöhnlich ist, das das Paket ( zwischen dem 1.11.1878 und ca. etwa 1883?) anscheinend ursprünglich unfrei verschickt werden sollte ( Stempel unter der Marke).
Der Zuschlag von 10 Pf. für den Empfänger sollte dann wohl vermieden werden.
In Wien wurde das Paket dem Empfänger avisiert, was in Österreich immer 2 Heller ( bis 1.1.1900) kostete. Der Empfänger wollte das Paket zugestellt haben, was in Österreich bis zum Paketgewicht von 1,5 Kg möglich war. Die Wiener Zustellgebühr ( teurer als andere Orte) betrug 5 Heller. also +5 gleich Gesamtporto 7 Heller.
Beschau = Zollbehandlung + 5 Heller.
Der Empfänger hatte 12 Heller zu zahlen ( ca 20 Pf.).
Beste Grüße Bernd -
BaD, hervorragend erklärt, kannst du das Wort vor der 12 entziffern?
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...das sollte dann einfach zusammen heißen.
+ Gruß !
vom Pälzer
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Hallo BaD,
die Datierung kann ich nochmal eingrenzen auf 1.11.78 - Ende 1881. Mir ist keine Verwendung einer Nr. 41 nach dem Erscheinen
von Nr. 51 bekannt.
Was den ersten Stempel, der unter den Marken liegt, angeht, könntest Du recht haben. Ich habe allerdings noch nie ein unfrei
verschicktes Paket aus dieser Zeit gesehen, was natürlich daran liegen kann, dass eine unfrankierte Paketkarte noch viel weniger
aufgehoben wurde als eine mit Marken. Die wurden dann wenigstens ausgeschnitten und abgelöst . Daher erklärt sich
ja auch, warum die hohen Werte in ausreichender Zahl lose vorhanden sind, komplette Paketkarten aber nicht.
Die Erklärung der Rechnung Porto + Beschau ist perfekt, vielen Dank dafür. Du hattest wohl Kreuzer gemeint, denn die Kronen/
Heller-Währung wurde in Österreich ja erst 1900 eingeführt.
Inzwischen habe ich auch eine Erklärung für das große blaue Andreaskreuz mit dem 5 + davor: es ist wohl die Kennzeichnung
des Zolls für die erfolgte Prüfung und das 5+ ist ein 5x für fünf Kreuzer.
Schönen Restsonntag wünscht die -
Hallo weite Welle,
natürlich waren es Kreuzer.
Gruß Bernd -
Gebührenzusammensetzung (nach Beratung durch Dr. Becker)
Wertpaket vom 15.10.1889, 4,116kg nach Frankreich,
bei WPV-Paketen Wertangabe erst ab 1.7.1892 möglich , daher Postfracht;
Deutscher Gew.tarif 1.1.1875 -30.9.1919, >75km, bis 5kg: 0,50 ;
Vers. geb f.163 M (bis 300 M):0,10 M;
Französischer Werttarif über Ostbahn, 1.11.1878-31.12.1894, Zone 1, bis 800M: 1,00M;
Summe 1,60 M;dadurch ist dieser schöne vorgedruckte Portofreiheitsvermerk leider ohne jegliche Relevanz im Bezug auf die Höhe der Beförderungsgebühr!
Trotzdem in jeglicher Hinsicht eine meiner "Lieblingskarten", zusammen mit dieser: Portofreiheit im ganzen Reich, bis zur französischen Grenze
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Hallo zusammen,
nac hdem hier schon seit fast 4 Jahren Sendepause herrscht, will ich in der Folgezeit ein paar interessante Paketkarten vorstellen. Die Paket-karten in der frühen Pfennigzeit sind für mich eines der interessante-sten Gebiete überhaupt wegen der tollen Frankaturen, der schönen Farbkontraste und der oft aufwändigen Taxinterpretation.
Hier eine eigentlich bisher ungelöste Rätselnuß (trotz Beratung mit dem Paketkartenpapst W.B.): ein Wertpaket, bei dem gar nichts stimmt.
Schönes Wochenende !
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Lieber Franz,
wenn es Dr. B. nicht weiß, dann weiß es keiner. Aber trotzdem ein wunderschönes Stück. Vlt. kommen unsere Österreicher hier auf den Tarif? Müsste ja reziprok gewesen sein, oder?
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Hallo zusammen,
es ging nach Österreich natürlich auch einfacher. Jedenfalls waren die Beteiligten in diesem Fall darauf angewiesen, dass der Transport schnell vonstatten ging, ein Korb Weintrauben verdirbt bekanntlich ziemlich schnell.
Womit ich noch nicht klarkomme, ist die Rechnung auf der Rückseite, da ist von Porto Recepisse und Silber die Rede, die Krakel hinter den
Zahlen sollen wohl Kreuzer heißen ? Und auf der Vorderseite sind neben den rot taxierten 2,45 Mark auch noch blaue 275 notiert und wiederum "Silber 82" und "8". Für Erklärungen immer dankbar ist die
weite Welle
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