Inlandsbriefe

  • Lieber Finn,

    "Feldpostbrief

    An Frau von Rundstedt geb(orene) Gräfin Königsmarck Hochgeboren Dziembowo bei Schneidemühl in Preußen

    Absender L(ieutnan)t von Rundstedt im G. Husaren Regiment"

    Leider habe ich niemanden dieses Namens finden können.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (29. Juli 2013 um 19:11)

  • Hallo DK6100 und bayernklassisch,

    ich denke, dass es "von Rundstedt" heissen muss. Zwischen der Familie von Rundstedt und dem Gut Dziembowo gab es einen Zusammenhang. Gertrud von Rundstedt hatte den Gutsherren Lebrecht von Klitzing geheiratet. Wenn man lange genug auf den genealogischen homepages sucht, wird man wohl auch den Stammbaum der von Rundstedts finden und kann dann auch Absender und Empfänger einordnen können. Auf die Schnelle habe ich keine von Rundstedt geb. von Königsmarck gefunden.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo DKKW,

    danke für den Nachnamen - ich habe meinen Post korrigiert.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ich war Heute mal im Stadtarkiv von Hadersleben und habe das Hotel auf dem Bild gefunden. Sieht Heute leider nicht so gut aus.
    Ungefär 1831 wurde das Haus von Jürgen L. Raben (1801 - 1854) gekauft. Er war seit ungefär 1840 Posthalter und für das Beförderungswesen Zuständig. Das heisst Person-, Brief-, und Paketbeförderung. Dazu hat er noch das Hotel betrieben.
    Später wurde der stellung als Posthalter von Seinen Sohn übernommen und in 1864 vo der Brief geschrieben ist hat der Sohn noch der Stellung. Zwei Jahre später steht im Arkiv "Postholder N. Rabens Haus" Ich lese das so das er nicht länger der Stellung hat.

    Jetzt muss ich noch Ausfinden wann der Aufgabe mit Beförderung von Personen, Briefe und Pakete zuruch zum Postmeister ging.

    :) DK 6100

  • Hej DK6100,

    das ist toll, dass Du das im Brief erwähnte Hotel lokalisieren konntest. Ich habe nur eine Frage zur Posthalterstellung von Jürgen L. Raben. Posthalter müsste dann etwas anderes gewesen sein als Postmeister, denn in der Liste der Postmeister von Haderslev finde ich keinen Raben, auch keinen Ravn. Im Jahr 1840 war Johan Peter Georg Petersen Postmeister (bis 1847), anschliessend bis zu seiner Vertreibung am 8.7.48 Nicolai Nissen. Unter preussischer Besetzung war dann Claus Jürgens Postmeister, der nach der Rückkehr der Dänen wieder von Nicolai Nissen abgelöst wurde. Dieser wurde 1864 in preussischen Dienst übernommen.
    Nach Toke Nørby: Den Danske Postetat 1624-1927(1983).

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo DKKW,

    deiner Liste ist Korrekt. Die von dir genannten Herren waren alle Postmeistern.
    Der Jürgen Raben stand aber für das Beförderungswesen. Die Postmeisteren hat also nicht selber durch eigene Wagen die Postrouten befahren.
    Das hat Jürgens Raben Leute und noch andere Kontrahenten. Bei Raben war insgesamt 15 Leute angestellt die mit dem Post arbeiteten.
    In 1840 hatte er 40 Pferde aber in 1858 - 65 nur noch 24. Der Konkurrenz vom Dampfschiffen und Eisenbahnen war hard.

    Nach: "Haderslev postdistrikts historie 1649 - 1926", Jacob Røjskjær, Forlaget Gammelting. Seite 237 u.a.

    :) DK 6100

  • Hallo DK 6100,

    ich hätte nicht gedacht, dass schon Mitte des 19.Jahrhunderts soviele Personen (und Pferde) in Hadersleben an der Verteilung der Post beteiligt waren.
    Hadersleben scheint aber auch ein relativ hohes Briefaufkommen gehabt zu haben - jedenfalls sind im Vergleich zu anderen Städten auffällig viele Briefe aus Hadersleben erhalten geblieben. Aber gut für Dich, sonst wäre es noch schwieriger, eine Heimatsammlung aufzubauen ;)

    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    ein normaler, aber recht hübsch erhaltener, Brief vom Husumer Bahnhof nach Schleswig. Die Entwertung der dänischen 4 S. Marke erfolgte mit dem stummen 4-Ringstempel mit großem Punkt. nordlicht hatte einen Brief aus gleicher Korrespondenz schon früher hier gezeigt.
    Am Husumer Bahnhof saß wohl ein Schönstempler.

    Gruß
    Michael

  • Moin,

    in diesem Dienstbrief vom 14.Januar 1864 wird die Polizei in Husum um Unterstützung gebeten, um den Einberufungsbescheid für einen wehrpflichtigen Bürger durchzusetzen. Dieser Beleg fällt noch in die letzten Wochen der dänischen Postverwaltung im Herzogtum Schleswig.

    Anscheinend verstärkte Dänemark zu dieser Zeit seine Truppen, da der Deutsche Bund bereits Ende 1863 das Herzogtum Holstein besetzen ließ und sich ein militärischer Konflikt anbahnte.

    Nur wenig später waren solche Brief nicht ungefährlich. Denn - nach dem Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges am 1.Februar 1864 - verkündete die preussisch-österreichische Verwaltung, dass dänische Verfügungen unverbindlich sind und Beamte, die daran mitwirken, dass Schleswiger in den dänischen Kriegsdienst eintreten, vor das Kriegsgericht gestellt werden.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,

    "harmlos" anmutender Brief, dem erst durch dein postgeschichtlicher Hintergrundwissen über den nahenden Krieg seine wahre Bedeutung zuteil wird.

    Danke fürs Zeigen!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (22. November 2017 um 14:15)

  • Moin liebes Forum,

    auch markenlose bzw. Dienst-Briefe können entzücken ;)

    Dieser Brief wurde 1858 in Cismar aufgegeben, einer kleinen Briefsammlung, die zwar Sendungen der Landbevölkerung entgegennehmen durfte, aber keine besonderen postalischen Befugnisse hatte. Daher wurde nur der Aufgabeort gestempelt und der Brief an das übergeordnete Postamt in Lensahn zur Weiterbearbeitung weitergeleitet.

    Aus Cismar sind nicht wenige Briefe bekannt, da die Briefsammlung eine längere Zeit bestand (1855 bis 1866) und das Postaufkommen im Umfeld des ehemaligen Klosters und späteren Guts relativ hoch war. Darum gibt es auch sogar mehrere verschiedene (nicht-amtliche) Aufgabestempel - während die meisten anderen Briefsammlungen nur handschriftliche Notierungen vornahmen.

    In Schleswig-Holstein gab es ca. 180 Briefsammlungen, von denen einige so selten sind, dass diese noch nicht durch entsprechende Briefe belegt wurden.

    Nils hatte in einem anderen Beitrag bereits einen anderen Briefsammlungsbrief vorgestellt:
    Briefsammlungsstelle

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht,

    durch Cismar bin ich zwei Mal im Rahmen eines Urlaubs gefahren - sehr überschaubar, das Örtchen, aber sehr nett auch.

    Dienstbriefe, wenn sie Besonderheiten aufweisen, oder welche sind, sind sehr unterschätzt bei AD, was sehr schade ist; auf der anderen Seite kommt man als Kenner wie du natürlich günstig an sie ran. Alles hat seine 2 Seiten ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    einen Beifang kann ich zeigen in völliger Ahnungslosigkeit aus Altona (Inhalt: 7.9.1863) an C. Buttmann in Lüthjenburg (netter Ort, war mal dort, gefiel mir sehr gut).

    Siegelseitig ein blauer Zugstempel (welcher? Strecke? Etwas besseres?) und der Ankunftsstempel von Lüthjenburg.

  • Hallo,

    der rückseitige Bahnpoststempel ist vom gleichen Typ wie neben der Marke: vom Holsteinischen Eisenbahn Post Speditionsbüro (HOLST.EB.P.Sp.B.) auf der meist befahrensten Strecke von Altona nach Kiel.

    Einen Schwarzen Einser wirst Du für diesen Beifang also nicht eintauschen können ;)

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,

    vielen Dank für die Aufklärung - nein, habe ich nicht erwartet und ruht bald im Tauschalbum. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich hoffe der Brief gehört hierher.

    Der Brief wurde am 3. Juni 1861 in Kieler Hafen aufgegeben und nach Ottensen versandt.

    Auf der Siegelseite Weiterleitungsstempel ALTONA 3/6

    Der Brief wurde mit einer dänischen 4 Shilling Marke frankiert.

    Ich vermute, Kiel und Ottensen gehörten zu jener Zeit zu Dänemark.

    Falls ich daneben liege, bitte mich zu korrigieren

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,

    ja, Kiel und Ottensen lagen im Herzogtum Holstein, das zu dieser Zeit zu Dänemark gehörte.
    Der Brief wurde im Kieler Bahnhof aufgegeben und mit dem Zug nach Altona befördert. Der Nummernstempel "170" gehörte zur Bahnpost.

    Thematisch wäre der Brief hier besser aufgehoben:
    Inlandsbriefe

    Viele Grüße
    nordlicht