Hallo Bayern-Kreuzer,
für 50% vom Katalogwert war der Brief aus Herrieden natürlich nicht zu bekommen. 300% musste ich bezahlen. Liebhaberbriefe verlangen Liebhaberpreise.
Gruss kilke
Hallo Bayern-Kreuzer,
für 50% vom Katalogwert war der Brief aus Herrieden natürlich nicht zu bekommen. 300% musste ich bezahlen. Liebhaberbriefe verlangen Liebhaberpreise.
Gruss kilke
Hallo kilke,
sehr richtig, gut gesehen!
Die linke Marke gehört in der Tat zum Oggersheim-Brief vom 5. Feb. 1855. Da das Datum in den Frühverwendungszeitraum der Platte 2c fällt, hatte ich mich seinerzeit schwer getan, das als 2b-Spätverwendung anzusehen; wir hatten das ja diskutiert.
Nun kommt dieser Brief aus Regensburg nach Straubing vom 11. Mai 1853 hinzu, bei dem die Marke der vom Oggersheim-Brief wie ein Ei dem anderen gleicht. gerade so, als ob sie vom selben Klischee gedruckt worden wären. Alle Details (hellblauer, leicht körniger Farbauftrag, Ecken, Feinheitens in den kleinen Rauten und Ornamenten) stimmen überein. Sogar das für Frühdrucke der Pl. 2b typische Merkmal der unten noch nicht komplett offenen Schlinge an der kleinen 3 im linken oberen Kästchen ist bei beiden identisch.
Dies der Beweis, dass es sich beidesmal um 2b-Frühdrucke handelt, wobei ich die leicht angeschnittene Marke aus Regensburg notgedrungen in Kauf nehmen musste. Plattierungs- und Frühdruckforschung verlangt eben Kompromisse...
Hallo mikrokern,
neues Frühdatum vom 24.1.1855 für die Verwendung einer Marke von Platte 2c auf einem Brief von Kaiserslautern
ins preussische Ottweiler bei Neukirchen. Die Marke mit sauberem und klarem Druckbild von der frühen Platte 2c.
Gruss kilke
Hallo kilke,
Gratulation zu dieser neuen "Nr. 1"!!
3 Tage früher als mein frühester vom 27.1.1855.
Hoffentlich endet das Spiel nicht in 1854....
Hallo mikrokern,
ich vermute, dass noch Marken von Platte 2c auf Belege von Ende 1854 auftauchen werden. Lt. Sem- Platte 3 ab Okt.1854,
und die Platte 2c ist nach der altbekannten Platteneinteilung (Sem) die frühe Platte 3.
Gruss kilke
... damit nach den Oberrosinen von kilke mal wieder etwas briefliche Normalität Einzug hält, zeige ich hier als Beifang ein Briefchen vom 19.7.1862 mit langweiligem Ambiente.
[Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG000267e35bd1jpg.jpg]
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo kilke,
nachdem auch Dein Frühestbeleg vom 24. Jan. 1855 eine 2c mit 4 extrem spitzen Ecken aufweist, habe ich mal meine 2c-Briefe im Hinblick auf das Auftauchen halbspitzer/angerundeter Ecken, die es bei Pl. 2c ja auch gibt, durchgesehen.
Interessanterweise haben 7 Briefe - bis zum 19.6.1855 - alle dieselben sehr spitzen, z.T. nach aussen gezogenen Ecken.
Beim schon mal gezeigten Brief vom 19.6. von Günzburg nach Freising zeigt die linke Marke die gesuchten "halbspitzen" bzw. angerundeten Ecken, während die rechte wieder 4 spitze Ecken hat. Erst mit dem 10. Okt. 1855 kann ich den nächsten Brief (München nach Freising) mit einer 2c mit angerundeten Ecken zeigen.
Fragen: handelt es sich bei der linken Marke auf dem Günzburg-Brief wirklich um eine 2c? Die rechts unten verbreiterte weisse Rahmenlinie spricht dafür, und auch die zweite Marke mit exakt der selben Farbgebung daneben...
Und: gab es vielleicht zu Anfang der Verwendungszeit der Pl. 2c nur spitzeckige Klischees, die erst nach einer gewissen Zeit teilweise behandelt und angerundet wurden?
Hallo bayern klassisch,
ein nettes Briefchen mit einer Marke von Platte 6.
Gruss kilke
Hallo mikrokern,
an eine Bearbeitung der Klischees während der Druckzeit mag ich nicht mehr glauben. Höchstens ein minimaler Reinigungsabschliff
halte ich für möglich. Wären Klischees bearbeitet worden, müsste es möglich sein, auf Marken die den selben Plattenfehler zeigen, eine Bearbeitung
nachzuweisen. Unterschiedliche Druckbilder kamen alleine durch die Abnutzung der Klischees zustande.
Zeigen kann ich 2 Marken von Platte 2c mit dem Plattenfehler "Spiess an R von BAYERN". Die Ecken der Marke mit MR "23" sind absolut spitz, während
auf der Marke mit MR "176" die linken Ecken schon etwas abgerundet sind, und die linke Randlinie schmäler ist. Das müsste mit der Abnutzung des Klischees
zusammenhängen.
Auf dem Brief von Günzburg gehören beide Marken zur Platte 2c. Die rechte Marke sicher von Platte 2c, wegen Doppelraute mit abgeschrägter Ecke.
Die linke Marke ist durch den kurzen Strich am linken Rand ebenfalls der Platte 2c zuzuordnen. Marken mit dieser Verdopplungserscheinung kenne ich nur
von Platte 2c. Die Marke auf dem Brief aus München vom 10.Okt.1855 will ich der Platte 2b zuordnen. Eine etwas verdickte Rahmenlinie links oben gibt
es auch auf Marken von Platte 2b. Weil alle Ecken rund sind, ist die Platte 2b mein Favorit.
Gruss kilke
Hallo kilke,
die meist angerundeten bzw. nicht ganz spitzen Ecken haben mich auch irritiert. Aber die reintönige knackig-dunkelblaue Farbe, die ich so noch nicht bei 2b gesehen habe, hat mich dann doch bewogen, die Marke als von 2c stammend zu klassifizieren, zumal bei Verwendung im Okt. 1855 (was natürlich kein K.O.-Kriterium ist, da es auch noch 1856 Spätverwendungen mit 2b gibt).
Und die linke untere Ecke ist auch schon eher spitz...
Und: in den posts #581/582 ff. zeigst Du Exemplare der 2c mit m.E. noch "abgerundeteren" Ecken. Warum sollte meine dann von 2c sein?
Kannst Du eine eindeutige 2b mit ähnlicher, intensiv dunkelblauer Farbe zeigen?
Hallo mikrokern,
die Marke lässt sich nicht sicher der Platte 2b oder Platte 2c zuordnen. Für einen Druck von Platte 2c spricht das Briefdatum vom Oktober 1855
und die kräftige dunkelblaue Farbe. Ein ähnliches "wässriges" kräftiges Dunkelblau kann ich auf einer Marke von Platte 2b nicht finden. Ich bin einverstanden,
wenn die Marke der Platte 2c zugeteilt wird. Wegen der recht runden Ecken, und weil die Marke keine typischen Platte 2c Merkmale zeigt, kann die Marke
aber auch der Platte 2b zugeordnet werden. Natürlich kann die Marke nur von einer Platte gedruckt worden sein. Es ist schwierig.
Die Marken im post 581 und 582 zeigen Verdopplungserscheinungen links oben über dem kleinen Wertziffernquadrat. Das kenne ich nur auf Marken von Platte 2c.
Gruss kilke
Die Marken im post 581 und 582 zeigen Verdopplungserscheinungen links oben über dem kleinen Wertziffernquadrat. Das kenne ich nur auf Marken von Platte 2c.
Hallo kilke,
vielen Dank für Deine Stellungnahme. Wir sind uns offensichtlich einig, dass dies ein schwieriger Fall ist.
Bzgl. der in den posts #581/582 gezeigten Marken bin ich mit der 2c-Zuordnung absolut einverstanden, gerade auch auf der Basis der Verdopplungserscheinung links oben.
Ich hatte diese Beispiele nur herangezogen wegen der angerundeten/unspitzen Ecken, als Beispiel für Grenzfälle, bei denen das Eckenkriterium versagt, und man in Absenz weiterer 2c-typischer nachprägebedingter Merkmale (Doppelraute, verbreiterte weisse Rahmenlinie etc) durchaus auf 2b kommen kann.
Aber wie Du richtig sagst: von der selben Matrize genommene Klischees - mit Charakteristika, die eher den Schriftgiessergesellen mit seiner individuellen Stöckelbearbeitung als die Urform selbst auszeichnen.
Hallo Forum,
Marken mit dem Plattenfehler "Doppelraute und linke untere Ecke abgeschrägt" können sicher der Platte 2c zugeteilt werden.
Gruss kilke
Hallo und guten Abend,
auch der gut bestückte fortgeschrittene Sammler braucht mal Hilfe...
Von welche Platte ist die untenstehende Marke ?
Ich tippe auf Platte 4(nach Sem) bin mir aber ob des frühen Verwendungsdatums
nicht sicher..
Wer kann Helfen ?
Grüße,
Wilfried/SYS 1849
Hallo sys1849,
nach Sem sicher Pl. 4.
Da bei Sem aber nicht zwischen Frühdrucken der Platte 3 und eben Pl. 4 unterschieden wird, werden - folgt man seiner Plattierung - auch Marken von Ende 1856, die ein absolut frisches, detailliertes Druckbild mit allen Feinheiten ohne Abnutzungserscheinungen zeigen, zu Platte 4 gezählt, die als neue Platte aber erst seit Herbst 1858 (Frühbeleg 26.10.1858 ) auftritt.
Die Unterscheidung von losen Marken, die die genannten optischen Chrakteristiken erfüllen, ist gerade bei Exemplaren in mittlerem Blau und mit einer oder mehreren stumpfen Ecken sehr schwierig bis unmöglich. Hier stösst man - in Ermangelung von Datierbarkeit - auf die Grenzen der Plattierungsforschung.
Deine Marke zeigt unten rechts eine abgeschrägte Ecke, sodass ich zunächst mal auf eine frühe Pl. 4 von Ende 1858/Anfang 1859 getippt hätte.
Wenn Du aber "ob des frühen Verwendungsdatums" schreibst, so nehme ich an, dass die Marke auf einem datierbaren Brief aus dem Winter 1856, nachdem Nürnberg seinen oMR erhalten hat, stammt, und damit der Platte 3 zugerechnet werden sollte.
kilke:
absolut eindeutige 2c-Exemplare, mit sehr schönem "Zusatzmerkmal" der Abschrägung! Die rechte Marke auf dem Günzburg-Brief aus post #730 weist das selbe Merkmal auf.
Deine Marke zeigt unten rechts eine abgeschrägte Ecke, sodass ich zunächst mal auf eine frühe Pl. 4 von Ende 1858/Anfang 1859 getippt hätte.
Wenn Du aber "ob des frühen Verwendungsdatums" schreibst, so nehme ich an, dass die Marke auf einem datierbaren Brief aus dem Winter 1856, nachdem Nürnberg seinen oMR erhalten hat, stammt, und damit der Platte 3 zugerechnet werden sollte.
Hallo mikrokern
Eine kurze Frage: Heisst es dass eine abgeschrägte Ecke auch bei Platte 3 möglich ist, so dass diese Merkmale die du zu Platte 4 "klebst" gar kein sicheren Indizie ist?
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
es gibt einige (seltene!) Fälle, bei denen frühe Exemplare der Platte 3 angeschrägte/unspitze Ecken aufweisen, s. z.B. Brief von Memmingen nach Füssen vom 30. Okt. 1856.
Mir gefällt das auch nicht.
Sicher aber sind solche Marken die Ausnahme. In meiner Plattentafel hatte ich unter "Sonstiges" ja schon geschrieben: "Frühdrucke Ende 1856 ähnlich Pl. 4: teilweise abgeschrägte/abgerundete Ecken".
Guten Abend mikrokern,
zunächst vielen Dank für die ausführliche und kompetente Beschreibung meiner Marke.
Gleichzeitig möchte ich Abbitte tun für mein etwas unprofessionelles Vorgehen
bei der Markenpräsentation:
Statt nur die Marke im Detail zu zeigen wäre ein zusätzlicher Scan des gesamten Briefes
für die Bewertung des Plattentyps sicherlich hilfreich gewesen.
Ich hole dies nun nach, und möchte gleichzeitig auf eine Besonderheit
bei der Briefbeförderung hinweisen:
Der am 4. Dezember 1857 in Frankfurt/Main geschriebene Brief (Absenderstempel rechts oben
"Wilhelm Eckert&CO" ) wurde vermutlich von einem Agenten ( 2. schwach abgeschlagener
Absenderstempel mitte oben "Carl Ferd.Mayer") erst in Nürnberg am 07. Dezember bei der Post aufgegeben
und von dort nach Bamberg gesandt. Dadurch wurden immerhin 6 Kr. Briefporto gespart.
Grüße,
Wilfried/SYS1849
Hallo sys1849,
tolles Stück - könntest du den Briefinhalt zeigen? Vlt. geht daraus die Beförderungsweise hervor.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo sys1849,
ein fürwahr ungewöhnlicher Brief für Dez. 1857!
Ich kann mir das nur als späte Verwendung einer Frühauflage der Platte 3, die in dieser Form ein Jahr zuvor ausgegeben worden sein dürfte, erklären.
Für Platte 4 ists Ende 1857 noch deutlich zu früh.
Wie gesagt: knifflige Fälle der Plattierung, und in Form von undatierbaren Einzelmarken unmöglich aufzulösen.