Schweiz - Frankreich

  • hallo Sammlerfreunde

    möchte mit diesem Brief von 1844 ein Thema zum Postverkehr der Schweiz mit Frankreich beginnen, der Brief lief von Fribourg aus dem 3.Briefkreis 25-40 Wegstunden bis Empfänger, nach Alby in Frankreich über Lausanne - Genf zur Französischen Grenze von dort über Lyon,Nimes und Castres bis Alby.
    Es wurde ein Genfer Transitstempel LG10K abgeschlagen der die Taxe von 10 Kreuzern ersetzt, wozu nochmals der Taxzahlenstempel über 1 Decime= 10 Centimes abgeschlagen wurde ist mir noch unklar.
    Die 4 in rot wird das Porto innerhalb des Kantons Fribourg sein und die 19 das Porto ab Grenze Frankreich bis zum Empfänger.
    Vielleicht können wir ja den Portoknoten zusammen lösen.

    Gruß der Gernesammler

  • Hallo Gernesammler,

    Frankreich vergütete 4 Decimes für diesen Brief an die CH. Der Empfänger wurde mit 12 Decimes belastet. Der schwarze 1 Decime - Stempel wurde dann abgeschlagen, wenn der Brief in den Lokalbezirk ging und nicht vom Stadtbriefträger zugestellt wurde.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo BK

    danke für die Erklärung des Portos ich hatte immer eine 19 gelesen und der schwarze Taxzahlenstempel die Erklärung ist auch gut, denn ich habe einige davon im Winkler gefunden aber nicht diesen.
    Mit der roten 4 heißt also das Porto von 12 Decime ging zu einem Viertel an die Schweiz der Rest verblieb in Frankreich.

    Gruß der Gernesammler

  • Hallo Gernesammler,

    zu einem Drittel ging es an die CH, 8 Dec. blieben bei Frankreich. 1 Dec. für die Landpostbestellung.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo Sammlerfreunde

    habe vor einiger Zeit diesen Brief von 1819 bekommen, dieser lief von St.Gallen nach Havre de Grace ( Le Havre ).
    Vorderseitig ist der Stempel von St.Gallen (Stabstempel / Handbuch Winkler Typ 1654 ) und Transitstempel :Kastenstempel Suisse par Huningue ein kleiner Ort im Französischen Elsass.
    Der Transitverkehr wurde über Basel abgewickelt und weiter nach Le Havre spediert, der Empfänger hatte insgesamt 11 Decime zu bezahlen.
    Meine Frage dazu wie setzt sich diese Summe für die Schweiz /St.Gallen - Basel - Frankreich zusammen und haben die Kürzel auf der Rückseite etwas mit dem Porto zu tun?

    Gruß der Gernesammler

  • Hallo Gernesammler,

    ich denke, es war ein Teilfrankobrief bis Basel. St. Gallen sandte seine Post über Zürich nach Basel, so dass in der CH 3 Postgebiete betroffen waren.

    Die Strecke vom Elsaß bis nach Le Havre dürfte mit den 11 Decimes für einen einfachen Brief gereicht haben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ich gehe mal auch davon aus das der Postverkehr über Zürich abgewickelt wurde, da es mit Basel keinen direkten Postvertrag gab.
    Damit würde sich das Porto innerhalb der Schweiz aus 4 Kreuzern von St.Gallen nach Zürich und 4 Kreuzern von Zürich bis zur Grenze von Frankreich zusammensetzen.Der Rest des Portos ging an Frankreich was dann wohl ca. 7 - 8 Decime ausmachte.

    Gruß der Gernesammler

  • hallo Sammlerfreunde

    jetzt ein Brief aus der 5.Periode, Tarif vom 1.Oktober.1865 - 30.Juni.1875, einfaches Gewicht ( 10 Gramm ) - in der 5.Periode mit dem neuen Tarif wurde das Gewicht von 7,5 gr/ 1/2 Lot angehoben auf 10 gr.
    Gleichzeitig wurde eine Reduktion des Portos von 35 und 40 Rappen in die Departemente die nicht im Grenzbereich liegen auf 30 Rappen erzielt.
    Die Schweiz erhielt von der bezogenen Taxe einen Drittel der Rest fiel an Frankreich.
    Der Brief wurde in Genf abgeschickt und nach Frankreich St.Paul Trois Chateaux spediert, Transitstempel Suisse - Marseille.

    Gruß der Gernesammler

  • Hallo Gernesammler,

    Frankreich vergütete 4 Decimes für diesen Brief an die CH. Der Empfänger wurde mit 12 Decimes belastet. Der schwarze 1 Decime - Stempel wurde dann abgeschlagen, wenn der Brief in den Lokalbezirk ging und nicht vom Stadtbriefträger zugestellt wurde.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo an alle,
    Der Empfänger wurde mit 13 Decimes belastet: 12 décimes für das porto + 1 décime Landzustellgebühr.

    Grüss aus Frankreich.
    Emmanuel.

  • Hallo vals59,

    eine Frage dazu: Wenn ein Brief in den Nebenort ging und daher einen 1D. - Stempel erhielt, dann kam diese eine Decime zu dem notierten Porto dazu.

    Wie war es aber, wenn ein Brief aus einem Nebenort unfrankiert abgesandt wurde? Dann wurde ein roter 1D. - Stempel abgeschlagen. Kostete der Brief dann auch diese eine Decime mehr, oder ging 1 Decime von dem normalen Porto an den Briefträger?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo vals59,

    eine Frage dazu: Wenn ein Brief in den Nebenort ging und daher einen 1D. - Stempel erhielt, dann kam diese eine Decime zu dem notierten Porto dazu.

    Wie war es aber, wenn ein Brief aus einem Nebenort unfrankiert abgesandt wurde? Dann wurde ein roter 1D. - Stempel abgeschlagen. Kostete der Brief dann auch diese eine Decime mehr, oder ging 1 Decime von dem normalen Porto an den Briefträger?

    Hallo bk,
    Der zusätzliche Land-Décime ist eingerichtet gewesen, um den Landpostdienst in seiner Gesamtheit zu finanzieren und nicht nur, das Gehalt der Landbriefträger zu bezahlen.
    Der Land-Décime, wäre es in Sammlung oder in Ausgabe kann nur ein einziges Mal auf einem Brief geschlagen sein. Das ist eine zusätzliche feste Tax also, es kann im Gesamt Porto( der progressiv ist) nicht eingeschlossen sein .
    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo vals59,

    wenn ein Franzose also einen Brief dem Landbriefträger (LBT) übergab, dann musste er diese Decime bar bezahlen und der Brief wurde von der Post mit dem "normalen" Porto belastet, oder kam - als Beispiel zu 8 Decimes Postporto noch diese 1 Dec. dazu? In diesem Fall könnte auch der Empfänger seinem LBT 1 Dec. geben müssen, wenn er auf dem Land wohnt. Also 1 LBT + 8 Porto + 1 LBT, nicht wahr?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    P.S. Schau mal hier in "Bayern - Frankreich 1822" rein, da habe ich etwas größeres angefangen ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • In diesem Fall könnte auch der Empfänger seinem LBT 1 Dec. geben müssen, wenn er auf dem Land wohnt. Also 1 LBT + 8 Porto + 1 LBT, nicht wahr?


    Hallo bk,
    Ich hoffe, deine Frage verstanden zu haben. Wenn ich daneben antworte, bitte zögerst du nicht, mir es zu sagen.
    Eine kleine Erklärung zuerst.
    Man muß wissen, daß der Land-Décime, auf alle Landbriefe von und nach einer Landgemeinde nicht betrifft.
    Wirklich: jedes französische Postamt besitzt ein Landbezirk in dem findet sich die Landgemeinden, die er versorgt. Der Land-Décime betrifft in diesem Landbezirk nicht.
    Ich kenne keinen Namen der Klassen von Deutschen Postämter also ist es mir schwer, den Namen der Typen von französischer Postämter zu übersetzen. Aber ich werde zu machen versuchen. In Frankreich im 19. Jahrhundert gaben es zwei Typen von Postämtern:
    - Die Hauptpostämter
    - Die Ausgabepostämter
    Die Ersten führten alle Postoperationen aus. Die 2. waren betrachtet, als Hilfspostämter der Ersten und führten nicht alle Postoperationen aus.Die 2. hingen in jeder Hinsicht von Ersten ab.Jeder von diese Postämter besitzten meistens einen Landbezirk.Ein Hauptpostamt mit seine Hilfspostämter und alle Landgemeinden stellten einen Postkreis zusammen.
    Ein einfacher Brief(von oder nach eine Landgemeinde), der innerhalb eines Landbezirkes zirkuliert, kostet 1 décime(Porto/Franco). Der selbe Brief, der zwischen zwei Landbezirken desselben Postkreises zirkuliert, kostet 1 décime(Porto/Franco) + 1 Land-décime.Der selbe Brief, der zwischen zwei Postkreis zirkuliert, kostet das Porto des Briefes + 1 Land-décime.
    Um an dein Beispiel zurückzukehren, wird ein franzose, der einen Landgemeinde bewohnt, seinen Brief sehen mit einen zusätzlichen Land-Décime belastet. Wenn sein Brief nach einer Landgemeinde im Postkreis von einem anderes Postamt, wird sie kein zweites Mal der zusätzlichen Land-Décime vertragen

    Ich habe das Gefühl, daß mein deutsch ein wenig Kauderwelsch ähnlich ist. ?( Ich hoffe, daß du mich verstehen wirst.
    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo vals59,

    danke für deine Erklärung - ich habe verstanden, dass es eine fixe Gebühr war, die nur einmal erhoben wurde. Das klärt meine Frage. :) In Bayern hießen die kleinen Poststellen "Postablagen" bzw. Posthilfsstellen. Aber die Gebühren waren andere und nicht vergleichbar mit Frankreich.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch (der es auf französisch gar nicht ausdrücken könnte)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das Gefühl, daß mein deutsch ein wenig Kauderwelsch ähnlich ist.

    Hallo vals59

    Auch ein Norweger versteht dein Deutsch. :)
    (Fast immer)

    Wenn wir es nicht verstehen, fragen wir einfach. Aber wenn wir es nicht verstehen ist es auch nicht immer wegen die Sprache. :)

    Viele Grüsse
    Nils der dein Wissen schätze :)

  • liebe Sammlerfreunde

    herzlichen Dank für die Ausführung zu meinem Brief jetzt kann ich Ihm einen würdigen Rahmen geben und eine Beschreibung die keine Fragen mehr offen lässt. :P

    Gruß der Gernesammler

  • hallo Sammlerfreunde

    hier ein Brief von 1841 der von Moudon, Kanton Waadt nach Fleurance in Frankreich, Region Midi-Pyrenees spediert wurde.
    Der Brief wurde am Grenzübergang Ferney übergeben und lief dann über Lyon und Toulouse.
    Bis zur Grenze waren 6 Kreuzer zu zahlen ( LV 6K - Stempel ) der Empfänger zahlte für den Brief insgesamt 19 Decime, die 3 sollte dafür stehen das 3 Decime an die Schweiz gingen.Sehe ich das richtig?

    Gruß der Gernesammler

    • Offizieller Beitrag

    der Empfänger zahlte für den Brief insgesamt 19 Decime, die 3 sollte dafür stehen das 3 Decime an die Schweiz gingen.Sehe ich das richtig?

    Hallo Gernsamler

    Die Frage kann ich nicht beantworten, aber wenn es hier ein Parallel zu Vertrage mit die altdeutschen Staaten gibt, waren die drei Decimen nicht an Schweiz zu bezahlen, sondern dass der Empfänger für die Strecke in Schweiz 3 Decimen bezahlen müssen.
    Was Frankreich an Schweiz bezahlt hat, ist wohl eine ganz andere Frage. Wahrscheinlich Pauschal.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Gernesammler,

    Nils hat Recht - 3 war der franz. Verrechnungsstempel für den CH - Anteil. Mit der tatsächlichen Gebührenabrechnung muss das nicht unbedingt etwas zu tun gehabt haben. Schau dir mal bitte den Thread unter Bayern - Frankreich PV 1822 an - dort findest du das zu dieser Zeit praktizierte Verfahren bei den Portobriefen veranschaulicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.